Livereview: Sudden Daeth - Depraved - Requiem
                      Your own Decay - Cropment
6. Oktober 2001   Ochsen Zofingen
By Marco G.

Jeder der denkt er hat schon mal heiss gehabt, war noch nie im Ochsen in Zofingen. Denn wenn man nur schon durch reines zuschauen Schweissausbrüche bekommt, weiss man dass man im Ochsen ist. Das hat sich am letzten Samstag denn 6.10.01 wieder einmal mehr als bestätigt. Der ganze Gig wurde von MDHF Bern (Homepage: come.to/swissmetal) organisiert. Rund 140 Leute wagten sich für 17 Fr.- in die Hitze.

Da ich leider zu spät kam hörte ich nur noch das letzte Stück der Aargauer Cropment. Die eine beachtliche Leistung hervorbrachten für ihren ersten Auftritt. Mit ihrem schnellen und harten Death-Metal konnten sie schon die ersten Maniacs zum Headbangen animieren. Wie mir von anderen Leuten gesagt wurde, konnten auch schon die anderen Stücke überzeugen. Hoffen wir dass es so weitergeht und man Cropment mal öfters Live sehen wird.

Das die fünf Jungs (Philippe Guedemann: Drums; Lord Pelthor: Guitar; Jérome T.: Vocals; Jérome Hell: Guitar und Loic Loup: Bass) von Your Own Decay ihr Handwerk verstehen zeigte sich wieder einmal mehr. Obwohl sie schon besseren Sound hatten, überzeugte der Melodic-Death-Metal der Lausanner voll und ganz. Sie heizten nach der Pause den Raum wieder gehörig auf. Die abwechselnd brutalen und melodischen Riffs zogen das Publikum ihn ihren Bann, das ganze wurde noch verstärkt durch das Gestikulieren des Frontmanns. Als sie dann "Until you die“, eines ihrer ersten Stücke spielten, kochte die Bude so richtig, wort-wörtlich!!!

Da Requiem (Michi: Bass & Vocals; Philipp: Guitar; Ralph: Guitar und Adi: Drums) schon eine beachtliche Live Erfahrung vorweisen kann, verwunderte es auch diesmal nicht, dass sie ihr Repetoir mit den Stücken von ihrer Mini-CD "Nameless Graves“ und ein paar neuere Stücke ohne Fehler durchspielten, bis auf das Problem das Philipp im letzten Stück ne Saite riss, aber sowas kanns geben. Brutal Death vom feinsten. Der Sound überzeugte wieder mal voll und ganz: Druck bis zu Abwinken, die Musik fegte nur so durch die Gehörgänge! Das hatte auch zur Folge das die ersten Freaks von der Bühne sprangen und kräftig die Köpfe geschüttelt wurden.

Die spinnen die Franzosen. Depraved ist die zweite Band aus Frankreich, nach Inhumate, die ich Live erlebte und so langsam kommt in mir das Gefühl auf, dass die Franzosen denn Grind Core im Blut haben und alle Frontmänner aus Frankreich irgendwie ne Macke haben. Depraved bretterten ihren brachialen Death/Grind mit aller Wucht gegen die wehrlosen Zuschauer. Meiner Meinung nach hörte man zu wenig von den Gitarren und zu viel vom Bass, aber unbeirrt dessen knüppelten die Franzosen weiter. Die Masse tobte und Stagediving war auch hier wieder angesagt.

Endlich war es soweit!! Sudden Death, meine absoluten Favoriten des Abends machten sich bereit. Dies war nun schon das dritte mal in diesem Jahr, dass sie in der Schweiz spielten. Aufgrund der unzähligen Freaks zieht es sie immer wieder hierher, das ist der Schweizer Underground wie er leibt und lebt! Die fünf super sympathischen Jungs (Mathias: Drums Markus R.: Vocals; Maik: Guitar; Markus W.: Bass und neu dabei Ingo: Guitar) brachten mal wieder eine unglaublich geile Stimmung. Die Hitze stieg ins unerträgliche, aber niemand lies sich vom Headbangen und Stagediven abhalten. Der neue Gitarist Ingo hatte sich auch schon sehr gut in die Band eingepasst. Als sie dann Hits wie „I am hell“, „Sun“, „Words in an everfalling scream“ oder „Ballistic“ von ihrer aktuellen CD „Unnatrual Human Art“ spielten wurde gemoscht bis zum umfallen. Die Freaks waren nicht mehr zu halten. Aber auch ältere Songs wie „Seas of grave“, „Terror“ oder „Through two dimensions“ von ihrer CD „Infernal“ wurden gezockt. Kann nur sagen, wer Sudden Death bis jetzt noch nie gesehen hat und Death Metal der Stimmung bringt mag, sollte sie sich unbedingt mal reinziehn. Ihr werdet nicht entäuscht sein, vor allem Live!

Wer nach diesem Konzert nicht völlig durchnässt war, ist zu beneiden. Ich bin mir zumindest wie ein Brathähnchen im Ofen vorgekommen. Mein Nacken schmerzt noch immer, was für mich ein Zeichen ist, dass ich an einem geilen Konzert war, und dieses Konzert war geil!