Livereview: Stream Of Passion - Damian Wilson
01. Februar 2006, La Laiterie in Strasbourg (F)
By Crazy Beat - Pics: Fotografieren war nicht erlaubt... :-(
Arjen Lucassen braucht man ja sicher keinem Prog-Fan mehr näher vorzustellen. Und seit seiner sensationellen Tour mit Star One/Ayreon hat man ja den Meister nicht mehr live auf der Bühne gesehen. Deshalb war die Freude um so grösser, als man kund tat, dass der 2.02 Meter grosse Holländer mit seiner neuen Band Stream Of Passion endlich wieder mit Live-Präsenz glänzen würde. Da die Schweiz in seinem Tour-Plan leider nicht berücksichtigt wurde, machte ich mich halt auf die Reise ins benachbarte "Fronkreisch", um mich mit Sound auf höchstem Niveau begeistern zu lassen.

Damian Wilson
Im kleinen und verrauchten Club "La Laiterie" fanden sich vielleicht knapp hundert Leute ein, was dem Konzert ein ganz persönliches Ambiente verlieh. Eröffnet wurde die Show von Damian Wilson (Ex-Threshold) und Ayreon Mitstreiter. Damian verwöhnte die Zuhörer mit seinem unglaublichen Gesang und selbst gespielter akustischer Gitarre. Es war einfach herrlich, ihm zuzuhören und die halbe Stunde Spielzeit war dann auch viel zu schnell vorüber, als sich ein sehr sympathischer und immer zu Spässen aufgelegter Mr. Wilson mit den Worten "see you later" verabschiedete.

Stream Of Passion
Danach kam ein bunter Haufen toller Musiker auf die Bühne, die das Publikum zwei Stunden voll in ihren Bann zogen. Angefangen bei der wunderschönen und zierlichen Sängerin Marcela Bovio, über die ebenso schöne Background Sängerin (ebenfalls aus Mexico) wie auch der Keyboarder Alejandro, Basser Johann, Drummer Davy und die unglaublich gute Lead-Gitarristin Lori, vor der so manchem Gitarristen der Mund offen blieb vor Staunen und zum Schluss natürlich der Meister himself! Gestartet wurde mit "Spellbound" und "Passion", die noch etwas fülliger rüberkamen und voll zu überzeugen vermochten. Dazwischen wurden, zur absoluten Freude der Fans, immer wieder Ayreon Songs eingestreut. Als dann bei "The black hole" (Ayreon) Damian Wilson zurück auf die Bühne kam, war das gemeine Volk kaum mehr zu halten. Affengeil die Darbietung des Engländers. Auch Songs wie "Deceiver" und "Wherever you are" wurden von den Fans grossartig abgefeiert. Es folgten "Computer eyes", "Day one" sowie "Vigil" (Ayreon). Auch das von Marcela auf spanisch vorgetragene "Nostalgia" und der Klasse-Song "Calliopeia" kamen gut an. Aber der absolute Überhammer war der Megasong "The castle hall" vom Jahrhundert Album "Electric castle", bei dem sich Damian selbst übertraf. Leider waren die fast zwei Stunden viel zu schnell vorbei, die Band verschwand und das Licht im Saal ging an, aber die Fans gaben keine Ruhe und riefen beinahe zehn Minuten weiter, bis das Licht nochmals ausging und die Band zurück auf die Bühne kam. Tja, da standen sie nun und Arjen erklärte, dass sie leider alle Songs schon gespielt hätten. Ich rief dann zu Arjen "We wanna hear the song again, that Damian sings"! Damian bedankte sich ordentlich bei mir, stieg auf die Bühne und los ging es nochmals mit "The castle hall". Das Publikum kam völlig aus sich heraus und feierte die Band erneut voll ab. Dann war aber Schluss und dieser klasse Abend wurde noch mit einem "Meet and greet" mit der ganzen Band, bei dem man mit den einzelnen Bandmitgliedern noch Fotos machen, Autogramme holen und einige Takte reden konnte, würdig beendet. Die Reise hatte sich gelohnt und ich konnte mit meinen Kumpels zufrieden wieder nach Hause tuckern.