Livereview: Rock Meets Classic - Tour 2018

09. April 2018, Zürich - Hallenstadion (Halb-Halle, bestuhlt)
By Roxx
"Rock Meets Classic" - Die besondere Show, zu der die "Mat Sinner-Band" den rockigen Teil beisteuert, diverse weltbekannte Sänger ihre Evergreens singen und das Ganze von einem symphonischen Orchester begleitet sowie von Backgroundsängern wie -sängerinnen ergänzt wird. Unter ihnen auch Alessandro Del Vecchio (Hardline, Voodoo Circle, Jorn).



Die Mat Sinner-Band heizte, zusammen mit dem Orchester, dem Hallenstadion bereits zu Beginn mit einem fetzigen Guns n' Roses- und Beethoven-Medley ein. Nach dieser tollen Showeröffnung betrat Michael Sadler von SAGA die Bühne und durfte gleich mit zwei Songs starten. Spürbar war, dass SAGA wohl nicht bei allen im Saal bekannt waren. Eine ganz andere Atmosphäre erzeugte Eric Bazilian von The Hooters. Seine einzigartige Stimme und die bekannten Songs «All You Zombies» und «We Danced» verbreiteten freudige Energie in der Halle. Die beiden Schweizer Helden Leo Leoni und Nic Maeder von Gotthard liessen schliesslich das Eis zwischen den Künstlern und dem Publikum komplett schmelzen. Die Besucher der bestuhlten Halle standen zu «Anytime, Anywhere» auf einmal auf den Füssen und klatschten - ja tanzten sogar teilweise - ordentlich mit. Mit «Heaven» wurde dann eine schöne romantische Atmosphäre geschaffen. Den eher schon poppigen Teil der Show steuerten John Helliwell und Jesse Siebenberg bei. Vom Echo her dürften wohl nicht wenige Fans von Supertramp anwesend gewesen sein, und auch da war nach zwei Songs erstmal Schluss. Es folgte ein Intermezzo, wobei die anwesende Mat Sinner-Band «Who Knows» von Pink spielte, gesungen von einer der Background-Sängerinnen.

Ohne Pause ging es erneut mit Michael Sadler von SAGA weiter. Im Vergleich zum anschliessend auftretenden Eric Bazilian sah Mr. Sadler dann aber alt aus. Es war schon beinahe Langeweile in der Halle zu spüren. Doch spätestens beim viel kopierten «Johnny B.» von The Hooters gab es kein Halten mehr. Eric zeigte ganz deutlich, warum The Hooters seit 1980 zu den coolsten Livebands gehören. Das Deep Purple-Cover «Hush» von Nic Maeder und Leo Leoni sorgte für weitere Hochstimmung im Hallenstadion. Das Publikum tobte! Supertramp erhielten die Stimmung danach zwar nicht ganz aufrecht, konnten das Publikum dennoch mit zwei weiteren Songs bei Laune halten. Und dann - endlich! Das Orchester hatte die Bühne für sich alleine! Eine Wucht an Energie wurde erzeugt und verzauberte die Menschenmenge mit den wunderbaren Klängen zu «Pirates Of The Caribbean - He's a Pirate». Damit aber nicht genug, denn der Dirigent und einer der Background-Sänger lieferten sich mitten im Stück einen Schwertkampf im Stil von waschechten Piraten. Unterhaltung pur!

Der Höhepunkt der Show kam immer näher. Francis Rossi von Status Quo wurde angekündigt und ein lauter Applaus ging los. Der gute, routinierte Sänger und Gitarrist sorgte mit seinem Humor und flotten Sprüchen für so einige Lacher. Natürlich überzeugte er auch mit den legendären Songs von Status Quo. «The Wanderer», «In The Army Now», «Caroline» oder auch «Burning Bridges» brachten tatsächlich auch die anwesenden Ü40-Fans im Publikum stellenweise zum Mithüpfen. Leider ging die Zeit viel zu schnell vorbei und das grosse Finale nahte bereits. Während «Rockin' All Over The World» angestimmt wurde, betraten sämtliche partizipierenden Musiker die Bühne und rockten die Nummer gemeinsam. Es war schön mitanzusehen, wie Nic Maeder oder Eric Bazilian die Strophen singen durften. Im verkleinerten Hallenstadion gab es kein Halten mehr, es tobte in allen Ecken. Ein würdiges Finale, welches für feuchte Augen und Gänsehaut sorgte.

Auch die neunte Ausgabe des "Rock Meets Classic" war ein Hörgenuss der obersten Güteklasse. Mat Sinner bewies einmal mehr, dass er als "Intendant" ein gutes Händchen für internationale Stars besitzt. Man darf schon gespannt sein, welche Sänger und Musiker 2019 dabei sein werden.