Livereview: Queensryche
14. Juni 2004   Z7
By Crazy-Beat
So um circa 20 Uhr wartete man vergeblich auf eine Vorgruppe, die aus irgendwelchen Gründen nicht erschien, dafür wurde man auf einer Leinwand über dem Eingang mit der Unplugged-DVD von Golden Earring unterhalten.

Um Punkt 21 Uhr gingen die Lichter dann aus und Queensryche knallten dem Publikum mit "Tribe" als Opener gleich den neuen Titelsong um die Ohren, gefolgt von "Sign of the time". Und schon der vierte Song war die erste Überraschung: Das selten live gespielte starke "NM 156" vom "Warning"-Album. Die Band wirkte am Anfang allerdings etwas steif und kühl, was sich aber im zweiten Teil des Sets erfreulicherweise änderte. Doch zuerst folgte mit "Screaming in digital" vom "Rage for order"-Album die zweite Überraschung. Nach "Open" und "Desert dance" dann der zweite "Warning"-Klassiker "Take hold of the the flame". Und danach schrieben Queensryche Geschichte!

Mit "Operation mindcrime" wurde das monumentale Jahrhundertwerk der Seattle-Jungs eröffnet. Und die grösste Überraschung des Gigs kam mit blonden, langen Haaren auf die Bühne. Ja, ja die Original "Sister Mary" Pamela Moore gab sich die Ehre und sang bei fast allen "Mindcrime"-Songs wie "Speak", "Spreading the disease", "The mission", (den Übersong schlechthin) "Suite Sister Mary" (inklusive meterlanger Gänsehaut), "The needle lies", "Breaking the silence" und "I dont believe in love" mit. "Eyes of a stranger" bildete dann erst mal den regulären Schluss des Konzertes. Das Publikum des gut gefüllten Z7 holte die Band jedoch nochmals auf die Bühne zurück, die den Gig schliesslich mit "Best I can" beendeten.

Geoff Tate präsentierte sich dabei in fantastischer Form und hatte absolut nichts von seiner charismatischen Art und seiner einmaligen Ausstrahlung verloren. Wie immer wechselte Geoff einige Male sein Outfit, wobei seine Jeansjacke mit der Aufschrift "Liar" und einem Bild von George Bush besonders gefiel. Auch Michael Wilton, Eddie Jackson und Scott Rockenfield überzeugten auf der ganzen Linie. Mit dabei als Tour-Gitarrist war übrigens Mike Stone, der mit Glanz-Lederkluft, kurzen blonden Haaren und schwarzem Bart den optischen Anziehungspunkt der Band markierte. Im Ganzen gesehen haben Queensryche mit knapp zwei Stunden Spielzeit einen tollen Gig geboten, der alle "Mindcrime"-Fans mehr als zufrieden gestellt haben dürfte, da das Hauptgewicht der Songauswahl mit neun Songs aus eben diesem Superwerk bestand! Und nun wartet Balingen...