Live - Review: Pretty Maids - Crystal Ball
2. Februar  2001 Z-7 Pratteln
By Francoise S.
 
Die dänischen Heavy Rock-Ikonen PRETTY MAIDS gaben sich im Schweizer
Metaltempel die Ehre. Musikalisch unterstützt wurden sie dabei von
„unseren“ CRYSTAL BALL...


Gespannt, aber auch etwas skeptisch, wartete ich auf den livehaftigen Auftritt von
CRYSTAL BALL. Die fünf Ricola-Boys (Wer hats erfunden, hä?) gaben ein Programm zum Besten, das Stücke ihres neuesten Outputs „Hard Impact“ als auch Songs ihres Erstlings enthielt. Die anwesenden Fans hatten zu Beginn zwar noch etwas Mühe warm zu werden, doch zum Schluss ging ziemlich die Post ab. Crystal Ball haben beachtliche Fortschritte gemacht: Das Stageacting ist sehr gereift, die Jungs agierten sehr sicher und selbstbewusst auf den Bühnen- brettern des Z7 und hatten das Publkum schnell auf ihrer Seite. Die Songs groovten und rockten mächtig, auch wenn die Soundqualität leider nicht die Beste war. Marks Ansagen sind mir aber immer noch eine Spur zu künstlich; ein bisschen Spontaneität würde hier bestimmt nicht schaden. Die fünf Helvetier scheinen dennoch auf der richtigen Schiene zu fahren, wächst die Fangemeinde doch stetig an, wie es auch an diesem Abend bestimmt der Fall war.
Alles in allem eine kompakte Show, mit der sich Crystal Ball definitiv nicht länger hinter den Schweizer Alpen verstecken müssen. Beide Daumen hoch!

Die PRETTY MAIDS, wer liebt sie nicht? Selbstsicher und abgeklärt präsentierten die Dänen ihre Show, die prall gefüllt mit kleinen und grossen Krachern war. Wer sich vor allem auf Songs des neuen Silberlings „Carpe Diem“ gefreut hatte, wurde aber enttäuscht; gerade mal zwei
Kompositionen fanden den Weg ins Set. Doch die Pretty Maids haben ne Menge andere starke Songs im Repertoire. Die fünf Rocker starteten gleich mit „Sin-Decade“ und liessen das Z7
brodeln! Das Set machte an allen wichtigen Stationen der Bandkarriere halt, obwohl der Eine oder Andere vielleicht etwas traurig war, weil gerade sein Lieblingssong nicht gespielt wurde... Ob „Spooked“ oder „Future World“, die Band wurde vom schweizer Publikum richtig abgefeiert.
Untermalt mit einer titanischen Lightshow, war der Auftritt ein Hochgenuss für Aug und Ohr.
Sänger Ronnie Atkins hielt seine Ansagen stets kurz; was auch gross rumlabern, wenn man so viele (und dazu noch hammermässige!) Songs spielen kann!? Ronnie war stimmlich zwar etwas angeschlagen, was in den Höhen ansatzweise auch zu hören war, doch muss man dem Mann lassen, dass er einer der geilsten Shouter in Europa und ein äusserst routinierter Frontmann
ist. Ob kräftig und powerful oder ganz sanft, Mr. Atkins legte seine Emotionen in jeden einzelnen Song und vermittelte so eine unvergleichliche Atmosphäre.

Das Drum-Solo von Michael Fast war leider nicht das Gelbe vom Ei. Ich erlaube mir hier jedoch, beide Augen zu zu drücken. Denn: Pretty Maids-Gigs gehören qualitativ zum Besten, was unsereiner im Z7 zu sehen bekommt. Ken Hammer hielt sich mit seinen Gitarrenkünsten eher etwas im Hintergrund, dafür bangte Pretty Maids-Beau Kenn Jackson, was das Zeug hielt. (Und liess wohl so manch weibliches Herz höher schlagen .) Ronnie und seine Mannen blühten nur so von Dynamik und Power, sodass irgendwelche ausgefallenen Showeffekte gar nicht mehr nötig waren. Zum krönenden Abschluss gabs das scharfe „Red, Hot and Heavy“, worauf die Pretty Maids mit frenetischen „Zugabe“-Rufen, und schweren Herzens, von der Bühne entlassen wurden.
Fazit: Ein (fast) perfekter Gig, schnörkellos und ohne viel Schnickschnack - das ist das, was die Pretty Maids am besten können!

Setlist Pretty Maids:

-Intro-
Sin-Decade
Rock the House
Tortured Spirit
We came to rock
Wouldn’t miss you
Destination Paradise
Walk away
Rise
-Drum Solo-
Spooked
Savage Heart
Yellow Rain
Live until it hurts
Please don’t leave me
--------------------------------
Future World

Rodeo
--------------------------------
Red, Hot & Heavy