Livereview: Obituary - Exodus - Prong - King Parrot

20. November 2016, Zürich – Komplex 457
By Natalia
Der 20. November 2016 war der letzte Tag der Tour von Battle of the Bays European Tour 2016, deren Headliner zwei legendäre amerikanische Old-School-Gruppen waren: Thrash-Metal-Pioniere Exodus und Gründer des amerikanischen Death-Metal Genres Obituary. Das Konzert in Zürich war zuerst nicht geplant , aber die Veranstalter haben die Tour erweitert, und alle Schweizer Fans von extremen Genres hatten die Möglichkeit, ihre Idole zu sehen. Vor dem Auftritt von zwei Legenden haben zwei sehr verschiedene Bands dem Publikum eingeheizt. Die Veteranen des Genre Crossover, die Band Prong, und eine ziemlich junge extreme Band, Grindcore\Sludge Metal aus Australien.


King Parrot

Genau um Viertel vor sieben erschienen die Männer von King Parrot mit nackten Oberkörpern auf der Bühne. Ich möchte anmerken, dass der Sound von Anfang an sehr gut eingestellt war. Der Massen-Bass-Sound stürmte auf das Publikum im Saal herein. Doch auch der Sänger gab sein Bestes. Überhaupt ist der Gesang in diesem Genre sehr einfach einzuschätzen: entweder kann der Sänger den Klang der gesamten Instrumenten niederschreien , oder eben nicht. Ich kann mit Sicherheit sagen, dass es dem Sänger Matthew Young gelungen ist. Insgesamt hat mir das Vorprogramm gefallen, weil sich die Musiker nicht so verhielten, als ob das Konzert gerade erst begonnen hätte, sondern schon in vollem Gange sei. Alle Musiker waren sehr ungebunden, freundlich und freuten sich darüber, dass sie im Saal bekannte Gesichter sahen. Und dann begannen sie sich selbst und die ersten Reihen mit Wasser aus Flaschen zu begiessen. Dem Publikum hat das aber nichts ausgemacht. Gut gemacht, Jungs! Solche Gruppen kommen besser zur Geltung in kleineren Clubs , aber diese waren sogar auf dieser grossen Konzertstätte gut. Nachdem sie eine halbe Stunde gespielt hatten, verliessen die Junges, begleitet vom Beifall, die Szene.


Prong
Als nächstes erschien die Band Prong auf der Bühne. Der Führer der Gruppe – Bassist und Sänger – war einer der freundlichsten Musiker, die ich je gesehen habe. Vermutlich ging die Gruppe Prong auf Tour, um ihre langjährige Freunde in der Thrash-Richtung zu unterstützen. Während ihres Auftrittes bedankte sich Tommy Victor bei den Headlinern für die vierzig Jahre, die sie zusammen auf verschiedenen Touren verbracht haben. In diesem Sommer besuchte ich ausserdem noch das Solokonzert dieser Band, und ich kann bestätigen, dass die Gruppe im Moment eine sehr starke Besetzung hat. Das Publikum konnte die herrlichen Rythm- und Solo-Gitarrenpartien geniessen. Leider gab es in den Pausen zu viele Nebengeräusche. Deswegen war es schwierig, in den Pausen zwischen den Songs, die Worte von Tommy zu hören und zu verstehen. Schwer zu sagen, ob es zufällig geschah. Allerdings kann ich mich nicht erinnern, dass die Musiker auch beim letzten Mal störende Nebengeräusche hatten. In diesem Jahr veröffentlichte die Band ihr neues Album, deswegen kündigte Tommy vor der Aufführung neue Songs an. Der Auftritt von Prong dauerte vierzig Minuten, in denen die Band die Kompositionen aus verschiedenen Jahren zum Besten gab.


Exodus
Nach dem Vorprogramm wurde die Bühne sehr bald umgebaut, schon um zwanzig vor neun ertönte das akustische Intro der Band Exodus, welches ziemlich lange andauerte. Danach betraten alle Mitglieder der Band die Bühne. Es war nur eine kleine Verwunderung, dass einer der Gitarristen auf dem Gürtel das Zeichen zur Unterstützung von Donald Trump bei den letzten US-Präsidentschaftswahlen hatte, da Thrash Metal-Bands schon immer politisch aktiv waren. Ich möchte noch daran erinnern, dass der neben dem unvergessenen Paul Baloff (R.I.P.) am besten zur Gruppe passende Sänger, nämlich Steve „Zetro“ Souza, 2014 nach zehn Jahren Unterbruch wieder in die Band zurück gekehrt ist. Im Allgemeinen bin ich sehr froh, wenn sich diese zweite "Original-Besetzung" wieder vereint, obwohl ich nichts Schlechtes über den neueren Sänger sagen kann. Nach den ersten Songs hielt Souza eine lange Rede darüber, dass Exodus ein echtes Stück oldschool seien, aus diesem Grund solle auch das Konzert oldschool sein. Dann bat er das Publikum, Circle-Pits anzuzetteln. Er fügte auch hinzu, dass er diesen Auftritt der Gruppe Obituary widmen würde, die, seiner Meinung nach, die wahren Headliner der Veranstaltung seien. Es schien, Souza war besonders inspiriert und kommunizierte gern mit dem Publikum und der Gruppe von Musikern und Technikern, die auf dem Balkon standen. Jene erhielten Dankesworte vom Sänger von Exodus. Er sagte, dass er glücklich sei, dass er 43 Konzerte mit den Jungs während der Europa-Tour spielen durfte. In solch einer entspannten und freundlichen Atmosphäre wurde der Auftritt von Exodus durchgeführt. Ich möchte anschliessend hinzufügen, dass es keine störenden Nebengeräusche der Gitarre in den Pausen gab, man konnte alles hören, was Steve erzählte.

Obituary
Der Auftritt von Obituary begann gegen zehn Uhr. Traditionell tritt die Death-Metal-Band mit einem Mindestmass an Licht auf und ohne grosse Worte, was auch dieses Mal nicht anders war. Der Saal war mit langsamem Sound des klassischen amerikanischen Death Metal gefüllt. Es ist unmöglich, solch ein Gefühl, das Gefühl der totalen Zerstörung, zu Hause zu erreichen. In diesem Jahr haben die Altmeister des Genres das Live-Album «Ten Thousand Ways To Die» veröffentlicht. Eigentlich war die ganze Tour diesem Album gewidmet. Die erste Hälfte des Auftritts spielteN Obituary vor dem Hintergrund ihrer grossen Logos, aber die zweite Hälfte wurde vor dem Hintergrund des beeindruckenden Albumcovers gespielt. Interessanterweise spielte die Band als Zugabe die berühmte Komposition Celtic Frost „Dethroned Emperor / Circle Of the Tyrants“. Deshalb sah der Abschluss der Tour in der Schweiz noch symbolischer aus.

Ich möchte mich bei den Veranstaltern von Good News Production bedanken, da sie die Freude aller Fans in Europa verlängert und Obituary nach Zürich gebracht haben.