Livereview: Voracity - Hole Punch - Feel my Hate
21. April 2001 in Sursee LU
By Marco F.

In der einstigen Metal-Metropole der 90er (Bands wie Babylon Sad, Manifest oder Organized Noise kamen aus der Gegend von Sursee) war wieder mal ein Metal Konzert angesagt. Grund genug also sich trotz Schneetreiben auf den Weg nach Sursee zu machen.

Gleich positiv überrascht wurde ich vom fairen Eintrittspreis von nur 8 Franken (dafür war das Malz für 4 Franken wohl an der oberen Limite!) sowie den coolen Räumlichkeiten im Jugendzentrum in Sursee, ein gemütlicher Vorraum mit Sofas und ner Bar und dann nebenan der eigentliche Konzertraum.

Als Opener des Abends spielte die aus dem Wallis angereisten Jungs von Feel my Hate.
Die 3 Jungs (Sebastien Vetter Bass und Vocals, Cyril Deniset Gitarre und Laurent Severin Drums und Vocals) welche bereits über eine Promo und Live-CD verfügen legten gleich tüchtig los. Ihr progressiver Metal der härteren Sorte wusste zu gefallen. Da sowohl der Bassist wie der Drummer für die Vocals zuständig waren, gab es einen spannenden Mix. Leider war die Lautstärke über der Schmerzgrenze, so das es einige Mosher den Konzertraum vorzeitig verliesen. Weniger wäre hier mehr. Trotzallem, Feel my Hate legten einen soliden Set hin und man merkte der Band an, dass Sie nun schon seit über 5 Jahren aktiv sind.

Gespannt durfte man auf den Premiere-Auftritt der Band Hole Punch aus Luzern sein. Neben Sef, Gitarre, Meya Bass, Limi Drums war für die Lead-Vocals und Gitarre kein geringerer als Robbie (In den 90er Jahren mit Manifest unteranderem schon mit Canibale Corpse oder Coroner unterwegs) zuständig.

Bei Hole Punch ist der Name Programm, die Fans erhielten Thrash-Metal vom feinsten. Die bereits zahlreich anwesenden Konzert-Besucher genossen den coolen Headbanger-Sound. Zeitweise erinnerte der Sound gar an die alten Sepultura-Tage, die Band könnte es noch weit bringen! Besonders erwähnenswert waren auch die zum Teil sehr persönlichen Ansagen von Sänger Robbie, die Message war klar: belive in yourself, respektiere andere, behalte die menschliche Seele und werde nicht zur unkritischen Working-Maschine.

Für mich eine der erfreulichsten Newcomer-Bands, hoffen wir, dass die Band hart an sich weiterarbeitet und bald an weiteren Festivals zu sehen ist.

Dass man beim Wort Uri nicht gerade an Kilometerlangen Stau und den Wilhelm Tell denkt, daran könnten die Jungs von Voracity aus Silenen schon bald was ändern.

Die 5 Jungs (Remo Poletti Drums, Markus Walker, Bass, Thomas Tresch Guit., Fabiano Tundo Guit, und Guido Bissig Vocals) können schon auf eine ordentliche Fangemeinde bauen und wurden auch in Sursee von Ihren zahlreichen Fans unterstütz. Man merkte der Band ihre mehrjährige Erfahrung an (schon über 30 Gigs, u.a. mit Desaster und Merauder). Neu an diesem Abend war einzig der Sänger Bissig, welcher seinen Job bestens erfüllte und tüchtig losröhrte, dass er die Songtexte zum Teil noch vom Blatt ablesen musste, sei an dieser Stelle verziehen. Trotz vorgerückter Stunde überzeugte die Band sämtliche Fans mit ihrem harten, kompromisslosen Power-Metal. Kein Wunder, wurde die Band von den Fans tüchtig abgefeiert und es wurde munter gemosht und gepoget. Auch für Voracity gilt, abchecken wo die Band nächstens spielt (Der Link zur Bandhomepage sollte nächstens auch in der SMF stehen) und nichts wie hin.

Zum ausklang lief dann an der Bar noch Metal der alten Schule (Run to the Hills von Iron Maiden lässt grüssen). Rundum ein gelungener Metal-Abend und auch die Zuschauer Zahl durfte sich mit 160 Leuten sehen lassen.

An dieser Stelle gilt auch ein Dank an die Organisatoren von Swiss-M.I.N.D. welche sich seit Jahren mit grossem Idealismus für die Metal-Szene in der Region Luzern einsetzen.

Der Abend hat gezeigt, The Metal is back!!!!!!!!!