Livereview: Eluveitie & Friends VI - Tag 1
 Eluveitie - Saltatio Mortis - Koenix - Irij

06. Januar 2017, Pratteln - Z7
By Patricia L.
Die sechste Ausgabe des Eluveitie & Friends-Festivals fand zum ersten Mal im Z7 und zum ersten Mal an zwei Tagen statt - doch damit nicht genug der Neuerungen. Erstmals trat man mit dem durch die Sängerin Fabienne Erni nun komplettierten, neuen Line-Up vor die Fans. Bevor man sich jedoch ein Bild davon machen konnte, waren die Gäste an der Reihe. Der Freitagabend bot vor allem für Liebhaber von mittelalterlichen Klängen und allgemein etwas zart besaitetere Metalhörer das ideale Vorprogramm. Auf dem eisigen Vorplatz, welcher den einen oder anderen Fan ins Straucheln oder zu Fall brachte, bildeten sich vor der Türöffnung lange Schlangen, welche auch nach Einlassbeginn kaum kürzer wurden. Trotz frühem Beginn, schienen viele Leute von Anfang an dabei sein zu wollen. Ob es am ersten Gast gelegen hat?

Irij

Vor dem sich langsam füllenden Z7 trat um kurz nach sechs Uhr die ehemalige Eluveitie-Geigerin Meri Tadic mit ihren Sessionmusikern auf die Bühne. Das erste Konzert seit mehr als zwei Jahren kündigte Meri gleichzeitig als Releasekonzert ihres Mitte August digital erschienenen Albums "Cultura Cura" an. Ihr mit Ethno-Elementen gespickter Electro Folk Rock war der ideale Sound zum gemütlichen Eintrudeln. Die Protagonistin zeigte sich sichtlich nervös und gleichzeitig absolut begeistert, dem Publikum an diesem für sie sehr besonderen Anlass einheizen zu dürfen. Im Wissen, dass ihr Projekt stilistisch etwas anders ausgerichtet ist, hast sie für diesen Abend extra die etwas rockigeren Songs ausgepackt. Musiker wie Fans kamen bis zum Ende des Sets richtig gut in Schwung.


Koenix
Diesen Schwung nahmen Koenix direkt mit und legten von Flammensäulen begleitet mit 'Huracan' los. Bereits dieser erste Song brachte Teile des Publikums gut in Bewegung. Unter dem treibenden Rhythmus des Trommelmeisters wurde die tanzende Meute von Song zu Song grösser - bis hinters Mischpult wurden die Reihen von der Tanzwut erfasst. Was die Multiinstrumentalisten an diesem Abend ablieferten war Erstklassig und kaum mehr zu toppen. Mit ihrer unbändigen Spielfreude begeisterten sie reihum.


Saltatio Mortis
Nach dem sympathischen Auftritt von Koenix ist der anfängliche Schock gross, als Saltatio Mortis unter ihrem Anführer Alea in gewohnt prolliger Manier die Bühne betreten. Unter dem Motto "man muss zeigen was man hat" wurden die trainierten und glänzend geschmierten Oberkörper präsentiert. Nachdem es anfänglich kurz den Anschein machte, als ob die Luft beim Publikum bereits zum ersten Mal etwas draussen wäre, folgte promt die Kehrtwende. Innert kürzester Zeit hatten die Mittelalter-Rocker ihre Fans im Sack und zum Mitsingen und Mitklatschen animiert. Auch wenn Saltatio Mortis im Gegensatz zu ihren Schweizer Genrekollegen nicht mit Pyroeffekten auffahren konnten, hinterliessen sie am Ende ihres Sets doch grösstenteils zufriedene Gesichter.


Eluveitie

Die Spannung bei Gastgeber und Fans war im Vorfeld der Show gut zu spüren. Eluveite hatten kaum Zeit um in der nun komplettierten, neuen Formation zu proben und das Publikum wartete gespannt auf die neue Stimme. Die Erleichterung dürfte bei Vielen gross gewesen sein, nachdem im zweiten Song 'Luxtos' die ersten Zeilen aus Fabienne Ernis Goldkehlchen entwichen - da haben Eluveitie ein gutes Händchen bei der Auswahl bewiesen. Um den Neuzugang angemessen zu präsentieren wurde die heutige Setlist mit einer Menge gesangsintensiver Songs wie 'Omnos', 'The Call Of The Mountains' und 'A Rose For Epona' gespickt. Um dem tanzfreudigen Publikum ebenfalls gerecht zu werden, kriegten diese passendes Futter in Form von älteren Songs wie 'Uis Elveti' und insbesondere 'Tegernakô', welches den offiziellen Teil des Sets auf dessen Höhepunkt beendete. Mit 'Helvetios' und 'Inis Mona' wurden in der Zugabe nochmals die letzten Energiereserven aus den Fans rausgesaugt, bevor man sich wieder hinaus in die eisig kalte Nacht und auf den Heimweg begeben konnte.