Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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VALLENFYRE – A Fragile King
Century Media/EMI
Ein altes und abgewandeltes Sprichwort besagt doch,
dass Kunst erst durch Leid ermöglicht wird. Je grösser
die Pein, desto grossartiger das Schaffen, möchte man
noch anfügen. Bei Vallenfyre allerdings ist diese
Redewendung mit einem tragischen Kontext versehen:
Gregor Mackintosh, Lead-Gitarrist von Paradise Lost, hat
die letzte Tournee zeitweilig unterbrochen, um nach
England zu seinem kranken Vater zu reisen und ihm
beizustehen in einer sehr schwierigen Zeit. Der
verlorene Kampf sowie der damit einhergehende Tod seines
Vaters, Vorbildes und engstem Vertrauten hat Gregor
Mackintosh vorerst musikalisch für sich verarbeitet, und
nun, mehrere Monate später, hat er sich zu einem
gewagten Schritt entschieden: Mit Adrian Erlandsson, dem
aktuellen Drummer von Paradise Lost, sowie Hamish
Glencross von My Dying Bride und Mully an der
Rhythmusgitarre wie auch Scoot am Tieftöner wurde die
Gruppe Vallenfyre ins Leben gerufen, um die persönliche
Trauer und der Schmerz vom Verlust des geliebten
Familienmitgliedes in Musik auszudrücken. Dabei hat man
sich ganz offensichtlich an den Ursprüngen des Death
Metal orientiert, ohne altbacken und hoffnungslos
zurückgeblieben zu klingen. Venom schimmern im
vielfältigen Sound durch wie auch streckenweise Bathory,
Exhumed oder auch Celtic Frost. Interessant ist, dass
auch die Anfangstage von Paradise Lost ihren
(berechtigten) Platz im gesamten Gefüge gefunden haben.
So werden zwar auch immer mal wieder ordentlich die
Felle verdroschen, es gibt aber auch ruhigere Momente,
wie beispielsweise bei "Seeds", wo die Atmosphäre sehr
stark in die Horror-Richtung geht. Dass der gute Herr
Mackintosh nicht nur die Gitarre bedient, sondern auch
tief und verständlich growlt, verleiht "A Fragile King"
eine besondere Note. Wenn man rein die musikalische
Leistung betrachtet, so stellen Vallenfyre einen
Pflichtkauf für alle Nostalgiker und Verehrer der alten
Schule des Todesmetalls dar, welche nicht nur Geprügel,
sondern auch eine ordentliche Atmosphäre geniessen
möchten. Inhaltlich gesehen stellt "A Fragile King" ein
grausam schwerer Brocken an Traurigkeit, Hilflosigkeit,
Wut, Ohnmacht und Verzweiflung dar, dem man sich nicht
entziehen kann, wenn man sich erstmal darauf eingelassen
hat. Speziell einen Track hervorzuheben bringt es nicht,
da jeder einzelne quasi einen Einblick in den seelischen
Abgrund darstellt. Wer auch nur ein Bisschen was mit
Death Metal anfangen kann, dem sei Vallenfyre ohne
Zweifel empfohlen, allen anderen sei ein Ohr voll
mindestens angeraten, denn so viel Dunkelheit, gepaart
mit derben Riffs und alles verschlingender Atmosphäre,
wird man so schnell vermutlich nirgends finden!
Toby S.
Punkte:
9.5 von 10
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RIOT – Immortal Soul
Steamhammer/SPV
Was man kaum für möglich gehalten hat, wird wahr.
Die amerikanischen Riot um den Wundergitarristen Mark
Reale haben sich im klassischen "Thundersteel"- und "The
Privilege Of Power"-Line Up reformiert. Das bedeutet,
dass neben Mark sein altes Pendant Mike Flyntz in die
Saiten haut, die Rhythmusmannschaft aus Wundertrommler
Bobby Jarzombek (Halford) und Bassist Don Van Stavern
besteht und Tony Moore wieder das Mikrofon in den
Fingern hält. Während die Nachfolgealben zu den beiden
oben erwähnten Scheiben einen rockigeren Touch
beinhalteten, Thin Lizzy waren immer wieder omnipräsent,
fuhr das damalige Quartett (Mike war noch kein festes
Bandmitglied) eine bedeutend härtere Schiene. Riot waren
meilenweit davon entfernt, eine Thrash-Band zu sein,
gehörten aber zu den Pionieren des amerikanischen
Metals, lange bevor Bands wie Armored Saint, Savatage
oder Vicious Rumors für Furore sorgten. Beeinflusst vom
europäischen Sound bauten Riot immer auf doppelläufigen
Gitarrenharmonien und -soli, wie auch auf treibende und
teils schnelle Rhythmen. Im Vordergrund stand immer der
Song, der zumindest von einer sofort ins Ohr gehenden
Melodie oder einem packenden Refrain geprägt war. Dass
Tony Moore heute nicht mehr so schreien kann wie damals,
ist klar. Auch wenn er immer wieder in erstaunliche Höhe
aufsteigt. Aber Glanzlichter wie damals "Dance Of Death"
kann und wird es heute nicht mehr geben. "Immortal Soul"
ist trotzdem ein hervorragendes Album geworden, das
keinen Ausfall verzeichnet und von der Gesamtleistung
der Band lebt. Einzelne Songs hervorzuheben wäre fehl am
Platz, da der neueste Streich von Riot ein homogenes,
stimmiges, abwechslungsreiches und packendes Album
geworden ist!
Tinu
Punkte:
9.4 von 10
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THEOCRACY - As The World Bleeds
Ulterium Records
Ja aber Hallo! Schon der 11 minütige Opener des
neuen Werkes der Amerikaner aus Georgia haut mich total
aus den Socken. Solch eine Power und eine Vielseitigkeit
in nur einem Song bringen viele Bands nicht mal auf
einem ganzen Album zustande. Von brettharten Riffs mit
Double Base-Attacken über fette atmosphärische Keyboards
zu Savatage-artigen Kanons und Chöre bis zu Blind
Guardian-typischen Parts. Coole Twin Guitars und
tonnenweise klasse Gesangsmelodien und Irish angehauchte
Sequenzen. Hier gibt's all das in einem Song. Wirklich
unglaublich diese Perle Namens "I Am". Lupenreiner Power
Metal mit Prog-Einschüben. Ich hab mir den Track sicher
10 Mal reingezogen, bevor ich mich überhaupt mit den
anderen kleinen Kunstwerken beschäftigt habe. Selten hat
mich ein einzelner Song derart begeistert. Aber widmen
wir uns noch den 9 anderen Stücken. "The Master
Storyteller", eine Up Tempo-Nummer, erinnert mich durch
seine melodiöse Art an Avantasia. In die selbe Kerbe
schlägt die Powerballade "The Gift Of Music", die aber
im Verlauf noch mächtig an Tempo gewinnt und mit tollen
Chören glänzt. "30 Piece Of Silver" wechselt hin und her
zwischen Stampfenden Riffs, schnellen Gitarrenattacken
und einem sehr melodiösem Refrain, toller Song. Sehr
Originell startet "Altar To The Unknown God", nämlich
mit einem A Capella-Chor, bevor man wieder ordentlich
Gas gibt und abermals in einen saugeilen, fetten Refrain
übergeht. Verschnaufen kann man erst etwas beim letzten
Song "As The World Bleeds", aber auch nur in der ersten
Minute, dann regieren wieder die Gitarren und Mat Smiths
Gesang. "As The World Bleeds" ist ein Hammer-Album, das
nur so vor Power und Energie strotzt, mit tonnenweise
guten Melodien, Chören und Riffs glänzt und den Zuhörer
einfach wegbläst. Für mich ganz klar eines der Power
Metal-Highlights des Jahres. Wer auf Blind Guardian,
Avantasia und co abfährt, muss hier einfach zugreifen.
Crazy Beat
Punkte:
9.2 von 10
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GURD - Never Fail
Noise Art Records
Du meine Güte, der Pulver hat seinen Arsch aus dem
Produzentenstuhl bewegt, um sich wieder die Gitarre
umzuhängen, wenn das nur gut kommt. Klar kommt das gut,
denn unser Mann fürs Harte hat noch nie in seiner langen
Karriere halbe Sachen gemacht, sei es als Produzent (man
muss ja irgendwie auch die Familie ernähren) oder eben
als genialer Thrasher mit seiner Band GurD! Mit dem
neunten Studioalbum, auf dem sich auch noch illustre
Gäste wie die zwei Recken von Pro-Pain Gary und Tom
mitwirkten, will man sowas wie einen Neuanfang
lancieren, und ich glaube, dass wir GurD diese Chance
geben sollten. Mit dem Spruch "wir haben das härteste
und schnellste Album aufgenommen" haben noch viele
andere Bands ihr neuestes Werk promotet, aber hier,
Leute, ist das purer Ernst. Die Songs sind durchwegs im
Galopp gespielt und haben einen Groove, dass es nur noch
"tätscht". Exodus treffen auf Prong, so könnten wir GurD
einem Ausseririschem den Sound schmackhaft machen. Mit
Drummer Steve Karrer (Ex-Messiah) hat man endlich auch
einen Mann fürs Grobe an Bord genommen, so dass auch der
letzte Schwachpunkt behoben wäre von den vergangenen
Jahren. Zieht euch mal Song zwei, "Terminate", ein, und
ihr werdet schnell kapieren, wieso ich so in Ekstase
bin. Danke Jungs, dass ihr zurück seid, es war
langweilig ohne euch! Geil, geil und Scheisse nochmal
jawooooohl!
Daniel J.
Punkte:
9.0 von 10
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OZ – Burning Leather
AFM Records/Musikvertrieb
Einer meiner alten Helden kehrt unverhofft zurück.
Den Wenigsten wird die Truppe OZ ein Begriff sein. Wie
auch? Denn schon damals waren die Jungs um Sänger Ape
DeMartini ein Geheimtipp, der so geheim war, dass ihn
selbst die Kenner der Szene kaum kannten. Mit Alben wie
"Fire In The Brain" oder "III Warning" gehörten die
Jungs aber zu den besten Truppen des traditionellen
Metals. Der Sound von OZ gehörte dank der Gitarrenarbeit
und der hohen Stimme von Ape zu den Glanzlichtern aus
den 80er Jahren. Fans von Iron Maiden, Judas Priest,
Saxon, Tygers Of Pan Tang oder den alten Anvil und Riot
können hier bedenkenlos zugreifen. Denn die Doppelsoli
gehören nach wie vor zum Besten, was dieser Sound aus
unseren Breitengraden zu bieten hat, und alleine die
Gesangsleistung von Ape macht Lust auf mehr. Mehr
traditioneller (europäischer) Metal geht nicht!
Tinu
Punkte:
9.0 von 10
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HIGH SPIRIT – Another Night
Highroller Records
Aus den Staaten stammt diese Truppe, die mit einer
starken musikalischen Tendenz aus Europa zu gefallen
weiss. Oder besser gesagt, sie überzeugen fast auf der
ganzen Linie. Bands wie (die alten) Iron Maiden, Judas
Priest, Def Leppard oder Riot standen sicher Pate zu den
neun Nummern dieser Scheibe. Mit einem gehörigen Schuss
Rock nimmt man den Tracks weder den nötigen Wumms noch
die Faszination. Das Einzige, das negativ ins Gewicht
fällt, ist der etwas monotone Gesang, der aber von den
handwerklichen Fähigkeiten her wieder wett gemacht wird.
Im Gegensatz zu anderen Newcomern wie Steelwing und
Konsorten versuchen High Spirit eine eigene Note
einzubringen und klingen nicht so plakativ nach den
musikalischen Vorbildern. Es macht einfach Spass, den
Amis zuzuhören. Für mich sind High Spirit neben The
Treatment die hoffnungsvollsten Newcomer in diesem Jahr.
Und Lieder wie "Full Power" schreiben viele Helden von
damals heute leider nicht mehr...
Tinu
Punkte:
9.0 von 10
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CHRIS OUSEY – Rhyme & Reason
Escape Music/Non Stop Music
Chris Ousey wurde als Produzent vieler melodischer
Hard Rock-Bands bekannt. Er veröffentlicht hier einen
weiteren Solostreich, der sich wie seine Vorgänger sehen
und hören lassen darf. Zusammen mit einem Starensemble
an Musikern sind die zwölf Tracks vom Feinsten.
Melodischer, knackiger Hard Rock, der sofort in die
Hörgänge geht und sich dort nicht mehr verabschiedet.
Was will das Rocker-Herz mehr? Zusammen mit Mike Slammer,
Tommy Denander, Neil Murray (Whitesnake) und Gregg
Bisonette (David Lee Roth) ist jeder Song ein Hit, der
locker im Radio gespielt werden könnte und sich in der
Blüte des melodischen Rocks als potenzielles
Nummer-1-Lied präsentieren würde. Heute sieht die Sache
etwas anders aus. Leider! Aber auch so wird "Rhyme &
Reason" den Menschen wieder viel Sonne ins Herz bringen.
Tinu
Punkte:
9.0 von 10
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FIONA - Unbroken
Cargo Records/Non Stop Music
In meiner Jugendzeit hatte ich eine LP von Fiona,
die damals ziemlich viel gespielt wurde und auch heute
noch mächtig Spass bereitet. Die Rede ist vom
'86er-Album «Beyond The Pale» und das hat mittlerweile
ein ganzes Vierteljahrhundert auf dem Buckel! Miss
Flanagan war damals gerade 25 Jahre alt, drei Jahre
älter als ich. Und nun, man glaubt es kaum, hat die
folglich 50-jährige Sängerin wieder Blut geleckt und
will nach der selbst verordneten Ruhepause (das letzte
Studio-Album «Squeeze» stammt von 1992), inklusive
Ehemann (Nr. 2) und zwei leiblichen Kindern wieder das
tun, was sie schon immer gut konnte, nämlich singen! Im
Umfeld von bekannten Leuten wie damals, sprich unter
anderem Producer Marc Tanner (jetzt als Songwriter tätig
gewesen) sowie Tommy Denander und James Christian (House
Of Lords) in der gleichen Funktion, sind elf neue Songs
entstanden, die, um es vorweg zu nehmen, perfekt in
Szene gesetzt wurden. Die Rückkehr ins Music-Business
wird mit dem Top-Rocker «Love Along The Way» intiiert,
der sich, ich wage es in diesem Monat und in Anspielung
auf die Rezi von Talon kaum zu nennen, wiederum bei Aldo
Nova's Alltime Classic «Fantasy» (mindestens für meine
Ohren) bedient. «Broken» lässt es danach eine Spur
poppiger angehen, während man spätestens bei «I've
Released You» erfreut feststellt, wie gut sich Fiona's
Gesangsstimme immer noch anhört und nichts von ihrer
Kraft und Ausstrahlung eingebüsst hat. Beste
Voraussetzungen also, um sich auch bei balladeskeren
Momenten wie bei «Shadows Of The Night», das sich
musikalisch etwas nach Meat Loaf anhört, keine Blösse zu
geben. Fiona pur zu ihren besten Poprock-Zeiten kann man
bei «Badge Of Love» lauschen und man hört auch, mit
welcher Freude diese Powerfrau wieder an die Sache ran
gegangen ist. Davon profitiert das ganze Album, was bei
der Qualität der Songs, die Fiona auf den Leib
geschrieben wurden, auch nicht verwunderlich ist! Zum
grundsätzlich hohen, songwriterischen Niveau reiht sich
bei «This Heart» das wunderbare Duett zusammen mit Robin
Beck optimal ins ganze Bild ein. Wenn auch nicht
überhart, so rockt sich «Unbroken», wie bei «Get Yer Kix»
oder «Salt On My Wings» locker in die Gunst unserer
AOR-Freunde bei Metal Factory. Zum Schluss zeigt sich
Fiona mit der geilen Halbballade «Everyting You Are»
nochmals von der besten Seite und wird nächstes Jahr als
Support von House Of Lords im Z7 auf der Bühne stehen.
Derweil wird sich «Unbroken» zum neuen Klassiker des
Backkataloges entwickeln. Genre-Fans können hier blind,
ja müssen zugreifen..., Tipp!
Rockslave
Punkte:
9.0 von 10
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IRON SAVIOR – The Landing
AFM Records/Musikvertrieb
Es ist immer wieder schön, wenn Bands konstant
hervorragende Qualität abliefern. So verhält es auch mit
Iron Savior und ihrem neuesten Werk. Dieses ist zwar
nicht besonders innovativ, überzeugt aber mit
unglaublich druckvollem, toll arrangiertem Heavy Metal.
Mit Album Nummer sieben ist die Band genug eigenständig,
um jegliche Vergleiche überflüssig zu machen. Für Leser,
welche die Eisernen Erlöser noch nicht kennen, sei aber
die entfernte Verwandtschaft zu Gamma Ray erwähnt. Und
dies nicht nur, weil Kai Hansen Mitgründer der Band ist.
"The Landing" verzaubert den Hörer mit seinem etwas
rumpligen Sound und der charakteristischen Stimme von
Piet Sielck. Wer genau hinhört, merkt schnell, dass der
Standart-Heavy Metal deutlich tiefer geht, als zuerst
geahnt. Mit "Heavy Metal Never Dies" ist Iron Savior
eine kleine Hymne gelungen, während "Hail Of The Heroes"
anspruchsvoll vor sich her stampft. Dazwischen gibt es
pfeilschnelle Songs à la "Faster Than All" oder
"Starfall". "The Landing" ist ein rundes Album geworden,
welches begeistert. Bleibt nur die Hoffnung, dass sich
die Band zusammenrauft und uns ihre Songs wieder einmal
live präsentiert. Nach über vier Jahren ohne Konzerte
und 10-jähriger Schweizer Abwesenheit wäre dies dringend
nötig. Denn als reines Studioprojekt sind die Songs auf
"The Landing" definitiv zu gut!
Roger W.
Punkte:
8.9 von 10
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MILKING THE GOATMACHINE - Clockwork Udder
Noise Art Records
Bow down to the Lord of goats and you will be ruled
with a rod of iron! Um Milking The Goatmachine ist in
letzter Zeit ein kleiner Hype entstanden, und dies
zurecht, wenn man sich das neue Album "Clockwork Udder"
anhört. Angefangen haben die Jungs mit reinem Grindcore,
doch auf dem neuen Werk sind die Songs nicht mehr nur
brachial, sondern tiefer, länger und grooviger.
Sozusagen die Florida/Death/Grindcore Revolucion. Bei
all den geilen Komponenten verlieren die Goats aber nie
ihren Sinn für Humor, die Texte sind zum Teil der
Brüller, aber auch gewisse Einspieler bringen einen zum
Grinsen.
Steve Butcher
Punkte:
8.9 von 10
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VAN CANTO – Break The Silence
Napalm Records/Musikvertrieb
Fleissige Festival-Besucher konnten sie in den
letzten beiden kaum überhören - die A Cappella-Metaller
von Van Canto. Mit vier Sängern, einer Sängerin und
einem Schlagzeug samt Schlagwerker bewiesen sie, dass es
auch ohne Bass und Gitarre geht. Einzig die
Gitarrenverzerrer hatten sie dabei, und stöpselten
anstelle der Klampfe ihre Mikrofone an. Auf dem neuen
Album sprengen die Deutschen nun weitere Grenzen.
Nämlich diejenigen, welche sie sich mutmasslich selber
mal gesetzt hatten. Obligatorische Sprache Englisch?
Nicht mehr zwingend, wie "Neuer Wind" beweist. Totaler
Verzicht auf Gitarren? Nö, wenn man an der
Akustik-Gitarre Marcus Siepen von Blind Guardian
verpflichten kann ("Spelled In Waters"). Keine
Keyboards? Ebenfalls ein Nein, wenn dies zusammen mit
der Stimme von Inga beim Manowar-Cover "Master Of The
Wind" für Gänsehaut sorgt. Van Canto bleiben dadurch
angenehm unberechenbar. Und das ist gut so! Ebenfalls
gelungen sind die Covers von Alice Cooper's "Bed Of
Nails" und Sabatons "Primo Victoria". Wie bereits auf
dem letzten Album bei Grave Diggers "Rebellion" konnten
Van Canto auch diesmal den Originalsänger für "Prima
Victoria" gewinnen. In nichts stehen dabei die anderen
Eigenkompositionen nach. Im Direktvergleich zum letzten
Album "Tribe Of Forces" finde ich aber das neue ein
klein wenig schwächer, weshalb die 9-Punkte-Marke knapp
verpasst wird. Eines ist allerding klar: Mit dem hier
präsentierten Mut und der kompositorischen Klasse werden
Van Canto wohl schon bald einen ähnlichen Status wie die
ebenfalls einzigartigen Apocalyptica haben. Wetten?
Roger W.
Punkte:
8.8 von 10
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LONELY KAMEL – Dust Devil
Napalm Records/Musikvertrieb
Eine Band, die sich selbst 'Einsames Kamel' nennt
und mit ihrem Albumtitel den 'Staubteufel'
heraufbeschwört, die kann nicht ganz sauber sein.
Schiebt man "Dust Devil" in die Anlage, dann bestätigen
sich die Vermutungen: Ob durch einen Trip oder durch
sonstwas, Lonely Kamel sind definitiv in den 70ern
hängen geblieben, das zeigt schon der schummrige, mit
seinen sechs Minuten vielleicht etwas zu lange geratene
Einstiegsblueser "Grim Reefer". Dabei geht das Quartett
aus Oslo, wie schon auf dem selbstbetitelten Debut
(2008) und "Blues For The Dead" (2010), deutlich erdiger
und (stoner-)bluesiger zu Werke als das Gros der
momentanen Retro Rock-Bands. Grund dafür ist in erster
Linie der vergleichsweise tiefe Gesang von Fronter und
Gitarrist Thomas Brenna verantwortlich, welche weniger
an Robert Plant oder Ozzy denn an Hendrix oder Glenn
Danzig erinnert. So könnten denn auch Volbeat-Fans
Gefallen an den skandinavischen Buckeltieren finden,
zumindest straff bretternden "Evil Man". Oder auch Danko
Jones-Jünger, denn auch der Kanadier kommt einem in den
Sinn, lässt man zu "Hard To Please" die Sau raus und
brettert zu "Blues For The Dead" (ja, der Song heisst
wirklich so wie das zweite Album) oder "Rotten Speed"
über die Landstrasse. Nur einmal verliert die Karawane
dabei die Orientierung unter verzettelt sich in "Seventh
Son" in einer sperrig psychedelischen Fata Morgana. "The
Prophet" hingegen kann mit einem Gitarrenlick aufwarten,
das einem noch Tage später in den Ohren sitzt, bei "Ragnarökr"
wird die teuflische Doom-Keule ausgepackt, und was
sollte der "Whorehouse Groove" denn auch anderes sein
als ein sexy schäkernder Blues. Reiten ist meine Sache
zwar nicht, doch bei diesem Kamel steigt man gerne auf,
vor allem mit ein paar Bierchen im Gepäck, denn feiern
lässt sich zu "Dust Devil" glänzend.
Kissi
Punkte:
8.6 von 10
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VISIONS OF ATLANTIS – Maria Magdalena (EP)
Napalm Records/Musikvertrieb
Visions Of Atlantis überraschen ein paar Monate nach
dem Release ihres letzten Albums "Delta" mit einer neuen
EP. Darauf präsentieren sie sechs Lieder, von denen vor
allem der Titelsong heraussticht. Besser als bei diesem
Lied hat man die Symphonic-Metaller noch nie gehört!
Befasst man sich aber ein wenig mit dem Song, stellt man
fest, dass es sich bei "Maria Magdalena" um das Cover
des 80er-Hits von der Band Sandra handelt. Dies kratzt
natürlich ein wenig am Glanz der Nummer, auch wenn diese
von Visions Of Atlantis hervorragend umgesetzt wurde.
Die anderen fünf Nummern bieten wieder Kost, die man
eher von den Österreichern gewohnt ist, aber nicht ganz
so eingängig wie die Titelnummer ist. Dennoch ist es
immer noch erfreulich, wie geschmackvoll die Band ihre
Kompositionen inszeniert. Beste Beispiele dafür sind "Distant
Shores" und "Last Shut Of Your Eyes". Das Wechselspiel
zwischen männlichem und weiblichem Gesang klappt
ebenfalls bestens. Der Weg für Visions Of Atlantis zeigt
nach dem tollen "Delta"-Album und dieser EP weiterhin
steil nach oben. Es bleibt zu hoffen, dass die Jungs und
das Mädel dabei nicht, wie im Sommer geschehen, weitere
Federn in Form des Rausschmisses ihres Bassisten Mario
Lochert lassen müssen. Für Fans der Band lohnt sich die
Investition in diese EP auf jeden Fall. Zumal sie mit
rund 27 Minute über eine beachtliche Spielzeit verfügt
und schlicht keine Ausfälle zu verzeichnen sind. Die
etablierten Symphonic Metal-Bands müssen sich definitiv
warm anziehen.
Roger W.
Punkte: keine Wertung
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RUSH – Time Machine 2011 Live in Cleveland (live) (2
DVDs + 2 CDs)
Roadrunner Records/Warner
Die Überväter des Progressive Rock zelebrieren ihre
erfolgreiche 2010/2011-Tour mit zwei Live-CDs bzw. zwei
Live-DVDs/Blu-Ray, was besonders die Musikliebhaber
freuen dürfte, die nicht in den Genuss eines der
Konzerte gekommen sind. Die Veröffentlichung ist eine
Hommage an Cleveland (USA), welche als erste Stadt
damals Rush im Radio gefeatured hatte. Das besondere
Highlight und Herzstück der ganzen Tour war die
Live-Performance des kompletten "Moving Pictures" Album
aus dem Jahr 1981, was natürlich auf "Time Machine 2011"
zu hören und zu sehen ist. Ebenso bietet der Release
einen Vorgeschmack auf das kommende Studio Album "Clockwork
Angels" welches die Kanadier demnächst veröffentlichen
wollen. Mir liegt hier leider nur die CD vor. Da Rush
auch visuell eine ganze Menge zu bieten haben, würde ich
jetzt mal blind die DVD eher empfehlen. Ob die Tour nun
besucht wurde oder nicht, schätze mal jeder Rush Fan
wird sich den 9. offiziellen Live-Release der Band so
oder so kaufen. Mit knapp 3 Stunden Spielzeit und 26
Songs einfach das Prada-Täschchen unten den aktuellen
Live-Releases.
Liane P.
Punkte: keine Wertung
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CHARRED WALLS OF THE DAMNED - Cold Winds On Timeless
Days
Metal Blade/Sony Music
Wem bereits das Debut zugesagt hat, darf sich schon
mal freuen, denn die stilistische Veränderung des hier
vorliegenden Nachfolgers ist minimal und zeigt sich
höchstens in transparenterer Produktion, mehr Mid Tempo
und Detailreichtum sowie dem typisch pathetischen
US-Schmalz in der Stimme. Lässt sich halt auch kaum
vermeiden, wenn man Tim 'Ripper' Owens hinters Mikro
lässt. Dessen Stil muss man nicht mögen, aber wer
Gefallen daran findet, wird auf diesem Album mit einem
kräftigen Sänger belohnt, der ausserdem über einen
anscheinend schier unerschöpflichen Fundus an
eingängigen Hooklines verfügt. Der amerikanisch geprägte
Power Metal tönt unter dem Strich nach wie vor wie die
homogene Vermischung der vielen Spielwiesen der
involvierten Musiker (u.A. Death, Control Denied, Iced
Earth, Sadus) und lässt durch die Bank aufhorchen. Tim
Owens (v), Mastermind Richard Christy (dr), Steve
DiGiorgio (bass) und Gitarrist Jason Suecof (git,
Produzent) sind mittlerweile ein überraschend gut
eingespieltes Team und präsentieren zwölf Hymnen, die
man bei allem genrebedingten Kitsch zuerst auch mal
schreiben können muss. Über das technische Können der
Instrumentalisten braucht wohl kein weiteres Wort
verloren zu werden, von überbordend bis zurückhaltend
ordnen sich alle drei Musiker souverän dem Album als
grosses Ganzes unter und vermögen trotzdem resolute
Duftmarken zu hinterlassen. Aber nichts desto Trotz:
Obschon ich diese Platte wieder und wieder gehört habe,
alle Songs mitsummen kann und die Qualität nicht gerade
dünn gesät ist, bleibt mir nichts so wirklich hängen.
Das liegt aber keinesfalls am musikalischen Material,
sondern an meinen spezifischen Vorlieben. Für mich
aktuell die beste, nicht nervende Hintergrundmusik, bei
der gewisse Parts laut gehört werden dürfen. Reinhören
empfohlen.
Hardy
Punkte: 8.5 von 10
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THE ELVES – And Before Elf... There Were Elves
Niji Entertainment Group
Unverschämte Geldmacherei oder interessante
Ausgrabung, das ist hier die Frage. Ob tot oder
lebendig, wenn eine Musikerkarriere nur lange genug
dauert, über Jahrzehnte, dann kommt irgendwann der
Zeitpunkt, wo ganz, ganz alte Aufnahmen, ob vom Musiker
selbst oder von anderen, wieder an die Öffentlichkeit
gebracht werden. Nicht wirklich überraschend ist es
also, wenn nun auch Ronnie James Dios Anfänge ans
Tageslicht befördert werden. Rainbow, Black Sabbath, Dio,
Heaven And Hell, diese Stationen von Dios musikalischem
Schaffen sind bekannt. Weniger berühmt sind Elf, mit
welchen Dio zusammen mit seinem Cousin David 'Rock'
Feinstein ("The Rods") Anfang der 70er erste Berühmtheit
erlangte. Vor Elf nannten die sich noch The Elves und
aus dieser Zeit, genauer 1971, stammen diese allesamt
live im Studio oder auf der Bühne entstandenen
Aufnahmen, die trotz ihres Alters in ziemlich guter
Qualität daherkommen. Bluesstandarts wie "You Shook Me"
(bekannt durch die Zeppelin-Version) oder "Stay With Me"
(bekannt durch die Rod Stewart-Version) interessieren
musikalisch zwar nur mässig, umso mehr macht es aber
Spass, dem jungen Ronnie James Dio zuzuhören, wie er mit
seinem Organ den durchschnittlichen Blues/Hard Rock der
Band veredelt wie etwa im jamartigen "Buckingham Blues",
in welchem er gegen Klavier und Gitarre um die Wette
röhrt oder bei der Honky-Tonky-Nummern "Cold Ramona"
frisch fröhlich trällert. Auch ganze fünf Balladen sind
auf der Scheibe übrigens zu finden, wobei das gezupfte "Smile
For Me Lady" wohl auch gestandenen Rockern Gänsehaut
verschaffen wird. "Before Elf... There Were Elves" ist
eine nette Archivarbeit für Dio-Fanatiker und vielleicht
auch für Retro-Begeisterte, zeigt aber auch, dass Dio
erst mit Rainbow seine ganze Grösse hat zeigen können.
Kissi
Punkte: keine Wertung
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BLACK TUSK - Set The Dial
Relapse Records/Non Stop
Music
Sludge Metal oder auch Sludgecore setzt sich aus
diversen Anleihen des Hardcore, Doom oder Stoner Rock
Ende der 80er Jahre im Raume New Orleans zusammen.
Soviel zum Genre Sludge, das immer mehr Bands an die
Oberfläche bringt wie zum Beispiel diese Formation aus
Savannah aus dem US-Staat Georgia. Die Jungs schielen
auch ein wenig Richtung Down, denn diese Truppe dürfte
an der Speerspitze dieser Bewegung stehen. Also, wer
Down kennt, weiss, was den Hörer erwartet. Tonnenschwere
Riffs, mal langsam, mal mehr im Mid Tempo, ein Sänger,
der sich die Seele aus dem Leib schreit und die
Atmosphäre des Südens der USA. Man riecht den Whisky
förmlich, den Schweiss, den Nebel, die Ungeschliffenheit
des Sounds. Mir gefällt das ziemlich gut, heben sich
doch Black Tusk wohltuend vom Kommerzscheiss anderer
Möchtegernestars ab und kümmern sich einen Dreck darum,
was andere von ihnen Denken. Mit so einer Einstellung
kommt man weit, ich hoffe, das bleibt noch lange so.
Daniel J.
Punkte: 8.5 von 10
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ALICE COOPER - Welcome 2 My Nightmare
Spinefarm Records/Universal
Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt!
Eigentlich hätte bereits letztes Jahr ein Album mit dem
Titel «Nightshift» erscheinen sollen, das, wie man in
unserem Interview mit dem Meister nachlesen kann, nun
erst später der zweite Teil von «Along Came The Spider»
werden wird. Dass es nun anders heraus gekommen ist, hat
jedoch einen triftigen Grund und der heisst Bob Ezrin!
Der Intimus von Alice Cooper erwähnte 2010 nämlich mal
quasi beiläufig, dass bei «Welcome To My Nightmare» von
1975 ja das 35-jährige Jubiläum anstehe und man dies
doch mit einem zweiten Teil würdigen könnte. Dieser
Gedanke gefiel unserem Vincent Furnier auf Anhieb und so
stürzte sich das kongeniale Songwriter-Duo umgehend rein
in die Arbeit und vermachte der Musikwelt kürzlich den
direkten Nachfolger mit dem sinnigen Titel «Welcome 2 My
Nightmare». Heraus gekommen ist dabei eine tolle, in
sich geschlossene Konzeptscheibe, die die Albträume des
Steven (beim ersten Teil erst sieben Jahre alt) wieder
aufgreift und ihn abermals diverse "Abenteuer"
durchleben oder besser träumen lässt. Der Opener «I'm
Made Of You» beginnt ungewohnt ruhig mit Pianoklängen
und elektronisch veränderten Vocals, und steigert sich
kontinuierlich hin zu einer Halbballade, die vom Refrain
her sehr eingängig ist. «Caffeine» rockt anschliessend
in typischer Manier, während gerade danach bei «The
Nightmare Returns» die ersten Töne (klingt wie Alan
Parsons Project) wiederum von einem Piano stammen,
dieses Musikstück mit etwas Rockabilly aufwartet und als
kurze Überleitung zu «A Runaway Train» dient. Spätestens
bei «Last Man On Earth» wird dann jedem Fan bewusst,
dass hier eine Geschichte erzählt wird, die sich
instrumental mit leichtem Western-Touch eigentlich in
der Musical-Ecke bewegt. «The Congreation» darf sich
nachfolgend als typische Cooper-Nummer bezeichnen
lassen, während «I'll Bite Your Face» als glatter
Rolling Stones Smasher durch geht und notabene auf der
aktuellen Tour der einzige neue Vertreter auf der
Setliste war. Live nimmt dieser obergeile Kracher noch
viel mehr Fahrt auf und läuft seither bei mir rauf und
runter. Schräger präsentiert sich hingegen «Disco
Bloodbath Boogie Fever» und «Ghouls Gone Wild» empfiehlt
sich als tanzbare Nummer mit ordentlich 70ies Flair. «Welcome
2 My Nightmare» ist sehr variabel ausgefallen und
braucht deshalb mehrere Anläufe, obwohl Alice natürlich
dafür sorgt, dass das Ganze stets seine untrügliche
Handschrift trägt. Die teils poppigen wie vereinzelt
spacigen Einflüsse mögen vielleicht nicht jedem Zuhörer
munden, aber vom Thema und der Stimmung her passt es
bestens. «Welcome 2 My Nightmare» wird nächstes Jahr
übrigens live komplett durchgespielt und man darf
gespannt sein, wie das audiovisuell umgesetzt wird.
Rockslave
Punkte: 8.5 von 10
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SHEZOO – Open Zoo
Eigenvertrieb
Shezoo ist Weiblichkeit und Kraft mit einem Hauch
Männlichkeit. Rauer, direkter und ehrlicher Heavy Rock.
So bezeichnen Shezoo ihre Musik selbst. Und die drei
Frauen mit einer männlichen Verstärkung haben damit den
Nagel auf den Kopf getroffen. Die Zürcher Band (obwohl
es sehr europäisch ist, mit Vertretern aus Holland,
Österreich und Deutschland) gibt wirklich von der ersten
Minute an Vollgas. Natacha überzeugt mit ihrer
kraftvollen und rauen Stimme auf ganzer Linie. Nach dem
guten Opener "Neptune's Sons" erleben wir mit "Adrenaline"
schon das erste Highlight. Der Song kommt hammerhart aus
den Lautsprechern und ist live sicher Garant für eine
perfekte Metalstimmung. Das nachfolgende "Reality"
erinnert dann in den Strophen ein wenig an die Guano
Apes, besticht dann aber über einen geilen, eingängigen
Refrain. Um dem Metal-Klischee gerecht zu werden, gibt's
natürlich auch noch einen tollen Drinkersong bei "Beer
And Whiskey". Genial umgesetzter Song, der groovig und
swingig daherkommt. Grundsätzlich ist jeder Song für
sich sehr einzigartig und abwechslungsreich.
Logischerweise kommen Shezoo bei dieser Art von Musik
jeweils schnell auf den Punkt und lassen das allseits
beliebte Geplänkel gleich sein. Das macht aber die Songs
so eingängig, und jeder weiss, was er kriegt. Um die
Variabilität zu unterstreichen, muss natürlich noch die
Halbballade "Too Late" erwähnt werden, die sehr
sphärisch daherkommt, aber sich sofort in die Gehörgänge
frisst. Wer auf soliden und gut gemachten Heavy Rock
made in Switzerland steht, muss einfach zugreifen.
Timo K.
Punkte: 8.5 von 10
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BONFIRE – Fireworks Still Alive
(Live)
LZ Records/Sony Music
Die bayrischen Bonfire feierten
ihre besten Jahre, sprich verkaufstechnisch
erfolgreichsten Zeiten, mit dem Album "Fire Works" und
dem Singlehit "Sweet Obsession" und der allseits
bekannten Ballade "Give It A Try". Während der letzten
Konzerte durch ganz Europe wurde diese Live-Scheibe
aufgenommen. Dabei stand das komplette "Fire
Works"-Album im Mittelpunkt und wurde durch andere
Evergreens wie "You Make Me Feel", "Sword And Stone",
"Just Follow The Rainbow" und "I'm On My Way", einer
Coverversion der Gotthard-Ballade, ergänzt - somit auch
ein Tribute an Steve Lee - mit der Single-Version von "Let
It Grow", welche von der letzten Scheibe "Branded"
stammt, wird das Album abgerundet. Man merkt den Jungs
an, dass sie auf der Bühne nach wie vor eine
eingespielte Macht sind, die kein Publikum zu fürchten
braucht. Alleine das hier gespielte Material gehört zum
Besten, was der Hard Rock in den letzten 40 Jahren zu
bieten hatte und bestätigt, dass Claus Lessmann und
seine Jungs noch immer eine Spass bringende Truppe sind.
Bitte mehr davon, schon bald wieder auf helvetischen
Bühnen!
Tinu
Punkte: keine Wertung
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3 (THREE) - The Ghost You Gave To Me
Metal Blade/Sony Music
Die Amerikaner um Sänger und Songwriter Joey Eppard
machen es mir nicht gerade leicht, dieses Teil zu
bewerten, da 3 (Three) sich nur sehr schwer
schubladisieren lassen. Kaum denkt man, die Stilrichtung
der Amis endlich erkannt zu haben, kommen beim nächsten
Song wieder total andere Einflüsse zu Tage. Im Groben
weise ich das Ganze dem Prog Rock zu, mit gelegentlichen
Prog Metal-Einflüssen und ab und zu sogar fast poppigen
Ausflügen. Joeys Stimme ist dazu gewöhnungsbedürftig,
hat man sich aber daran gewöhnt, passt das Ganze gut zur
Musik. Das Album ist durch seine musikalische Vielfalt
sehr abwechslungsreich und sehr Stimmungsvoll. Mal
härter mit coolen Riffs, dann wieder ruhig mit
akustischen Gitarren und gefühlvollem Gesang. Es ist
schwierig, einzelne Lieder hervorzuheben, da mir alle 12
sehr gut gefallen. Nach und nach öffnet sich "The Ghost
You Gave To me" und entpuppt sich als richtige
Prog-Perle, vorausgesetzt, man lässt sich hier auf 3 (Three)
ein. Der Zuhörer wir dafür nach einigen Durchläufen
musikalisch fürstlich belohnt, und es ist schwer, sich
danach dem Album zu entziehen. Ich denke, wer sich im
Umfeld von Riverside, Coheed And Cambria und Porcupine
Tree musikalisch wohl fühlt, sollte auch an 3 (Three)
seine Freude haben.
Crazy Beat
Punkte: 8.4 von 10
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SONATA ARCTICA – Live In Finland (live) (2 DVDs + 2
CDs)
Nuclear Blast/Warner
Sonata Arctica – die Metaller aus dem Land, wo
Salmiakki und Sanua-Bier fliesst, konnten endlich nach
langem Hin und Her das geplante Live-Album bzw. die DVD/Blu-Ray
enthüllen. Ursprünglich war die Aufzeichnung in Italien
geplant, doch die Show wurde dann letztendlich am 15.
April 2011 im Club Teatria im finnischen Oulu
mitgeschnitten, da es in Italien Probleme mit der
Pyrotechnik gegeben hätte. Die Veröffentlichung
beinhaltet Klassiker wie "Last Amazing Grace", "Paid In
Full", "Fullmoon" und "In Black & White". Warum "Paid In
Full" gleich zwei Mal vertreten ist, konnte ich bis
anhin noch nicht herausfinden. Zusätzlich zu den 22
Live-Songs sind Aufnahmen des bandeigenen Sonata Arctica
Open Air-Festivals in Kemi, der Heimatstadt der Band,
enthalten. Des Weiteren bietet das Doppel-DVD-Package
Dokumentationen, Making Of Material, Musikvideos und
eine von der Band auf Finnisch gesprochenen
Kommentar-Spur. Auch hier ist es eher unspektakulär, nur
die Live-CD zu besitzen. Das gute Stück kommt jedoch
optimal in Blu-Ray-Qualität und auf einem grossen
Bildschirm zur Geltung. Mit dem entsprechenden
Soundsystem knallt auch noch die Pyrotechnik so
gewaltig, dass man das Gefühl bekommt, man müsse sich
die mit den Wunden verklebten Kleiderteile vom Leib
reissen. Wünsche euch viel Spass mit dem Teil!
Liane P.
Punkte: keine Wertung
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GIRLSCHOOL - Hit And Run (Revisited)
Wacken Records/Musikvertrieb
Sie gehörten in den frühen 80ern
oder eigentlich überhaupt zu den lautesten Mädels, die
je auf einer Bühne abrockten. Dank Motörhead und
gemeinsamen (TV-) Auftritten nahm damals auch eine
breitere Öffentlichkeit Notiz davon. Satte 30 Jahre
später ging man nun hin und nahm das kultige Debüt «Hit
And Run» (1981) nochmals komplett neu auf. So ein
Unterfangen kann mitunter voll in die Hose gehen, doch
hier darf man getrost von einem Volltreffer sprechen.
Schon der Opener «C'Mon Let's Go» (der mit kultigen wie
mir bekannten Schnarchgeräuschen beginnt!) donnert
vollfett rein, wie wenn Lemmy und seine Jungs das
eingespielt hätten! «The Hunter» geht darauf ebenso
runter wie Öl und verströmt gar ein paar Vibes von «Orgasmatron»,
noch bevor der Track überhaupt existierte. Nicht minder
räudig zeigt sich «(I'm Your) Victim» und spätestens bei
«Kick It Done» kann man sich der Revival-Scheibe nicht
mehr entziehen und hört instrumental eigentlich nichts
anderes Motörhead. Selbst etwas einfach Gestrickteres
wie «Following The Crowd» gewinnt mit dieser töften
Neueinspielung deutlich an Format. Dagegen unnötig, und
zwar damals wie heute, ist das ZZ Top Cover «Tush». Da
geht das flotte «Watch Your Step» bedeutend besser ins
Ohr und mir persönlich mundet der Uptempo-Rocker «Yeah
Right» fast am besten. Neben den elf offiziellen Tracks
befinden sich auf der CD mit «Demolition Boys» und dem
Titeltrack (mit Doro als Gastsängerin) noch zwei
Bonustracks, womit die totale Spielzeit auf etwas mehr
als 43 Minuten kommt. Obwohl mir das Original (mit Kelly
Johnson - R.I.P.) immer noch gut gefällt, hat man mit
«Hit And Run (Revisited)» einem Klassiker der harten
Musikgeschichte mit dem Unterkapitel "Girl-Group" eine
sehr überzeugende Frischzellen-Kur verpasst!
Rockslave
Punkte: keine Wertung
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ETERNAL FLIGHT - D.r.e.a.m.s.
Yessterrock
Bei "D.r.e.a.m.s. (Dininished Reality Elegies And
Mysteries)" handelt es sich um das dritte Eternal
Flight-Album der Jungs aus Frankreich. Wie auch bei den
anderen beiden Rundlingen, zelebriert man hier
melodiösen Prog Rock/Metal. Aber hier wird nicht wie bei
vielen Genre-Kollegen alles voll durchgebrettert,
sondern der Zuhörer kann sich auch an ruhigeren Songs
und Passagen erfreuen. Für das Songwriting zeigt sich
grösstenteils Sänger Gerard Fois verantwortlich, der
auch noch den Bass und die Keys eingetüdelt hat.
Unterstützung bekommt er unter anderem von Ricardo
Confessori an den Drums (Angra), Mark Mc Gee an der
Gitarre (Ex-Vicious Rumors) und Chris Caffrey, auch an
der Klampfe (TSO, Savatage). Musikalisch wird ein
breites Band geboten. Ganz gut gefällt mir "Goodbye",
dieser Song strotzt nur so von Chören und starken
Gitarrensoli, und auch der Gesang ist erste Sahne.
Dagegen halten brettharte Up Tempo-Nummern wie die neu
arrangierte Dio-Nummer "Night People", wirklich gut.
Oder in die selbe Kerbe schlägt auch das etwas
Priest-lastige "Night People". Aber auch die nicht ganz
so schnellen, eingängigen Tracks wie "Freedom Is My Race"
passen gut ins Konzept, dieser Song erinnert mich ein
wenig an Crimson Glory. Ebenso geht es mir beim ruhigen,
akustischen "The Tower", hier kommt beim Solo sogar
etwas QR-Feeling auf. Eternal Flight haben bei ihren
Songs aufs Detail geachtet, durch viele Tempowechsel und
Breaks wirkt das Album interessant und das macht das
Ganze spannend beim Durchhören, so entdeckt man auch
beim fünften Durchhören noch Neues. Die Herren aus
Fronkreisch klingen zwar etwas retro, aber in Anbetracht
der Qualität der Songs ist das durchaus vertretbar und
macht trotzdem eine Menge Spass, cooles Album.
Crazy Beat
Punkte:
8.4 von 10
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MEGADETH - Th1rt3en
Roadrunner Records/Warner
Das dreizehnte Studioalbum von Megadeth mit dem
passenden Namen "Th1rt3en" ist da! Aufgenommen im
eigenen Studio wartet die CD mit recht besonderen Songs
auf, an die man am besten ohne irgendwelche Erwartungen
herangeht. Natürlich hofft so mancher Fan bei jedem
Release darauf, ein neues "Peace Sells... " zu hören,
und nach dem durchschlagenden Erfolg des Vorgängers "Endgame"
dürfte man bei "Th1rt3en" noch kritischer hinhören. Doch
Megadeth sind nach dreissig Jahren Bandgeschichte
bekannt dafür, trotz eines roten Fadens immer wieder mit
neuen Elementen aufzuwarten, so auch auf "Th1rt3en". Der
Opener "Sudden Death" ist ein melodisches und gutes
Stück, das sich stilistisch vom Rest des Materials
abhebt. Das liegt wahrscheinlich daran, dass der Song
schon zu einem früheren Zeitpunkt für das allseits
beliebte "Guitar Hero" aufgenommen wurde. Ab dem zweiten
Song "Public Enemy No.1" geht es schon anders zu, vor
allem produktionstechnisch, denn der Sound kommt klarer
und stärker rüber. Besonders Dave's Stimme sticht
erfrischend gut heraus. Ebenso erfreulich sind die
durchscheinenden Speed Metal-Parts sowie die
progressiven Feuerchen, die sich unterstützend auf die
eingängigen Hooklines auswirken. Man hört dem Album
einfach an, dass Dave Ellefson zurück ist, denn er
drückt jedem einzelnen Track seinen markanten Stempel
auf, der vor Wiedererkennungswert strotzt. Bei diesem
soliden Songwriting kann man sich nun wirklich nicht
darüber wundern, dass Megadeth weltweit über 30
Millionen Alben verkauft und für fünf davon jeweils
Platin und Doppelplatin erhalten haben. Wer auf Lyrics
Wert legt, der wird sich über den Abwechslungsreichtum
freuen. Natürlich ist Politik wieder mal ein
schwerwiegendes Thema, doch dazu ist man mit einer
dermassen profunden politischen Bildung wie Dave
Mustaine sie hat schon fast verpflichtet. Auch die
Problematik der Neuen Weltordnung wird in den leicht
kryptischen Lyrics von "New World Order" extrem spannend
beschrieben. Leider sind hier auch einige Songs
vertreten, die einen nicht so richtig kicken, doch
Knaller wie "Whose Life (Is It Anyways?)" oder "13"
gleichen es wieder aus. Es scheint beinahe so, als ob
Dave Mustaine mit seinen mittlerweile fünfzig Jahren
mehr denn je Wert auf den textlichen Inhalt legt, den er
durch seine Musik vermitteln möchte. Die Lyrics sind
tiefgründiger denn je, und die Palette der Spieltempi
umwerfend variabel, wodurch sich bei "Th1rt3en" mit
jedem Durchhören wieder und wieder neue Erkenntnisse,
Gefühle und Gedanken auftun. Fazit: "Th1rt3en" ist ein
äusserst solides und vor allem ehrliches Album geworden,
da es dem fortgeschrittenen Alter seiner Macher
entspricht, ausgeklügelt und reif wirkt. Ein sehr
respektables Werk!
Maiya R.B.
Punkte:
8.2 von 10
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TRANSATLANTIC - More Never Is Enough (Live)
InsideOut Music/EMI
Ich frage mich gerade, ob diese Veröffentlichung
überhaupt Sinn macht. Wurde doch vor knapp einem Jahr
das 3 CDs/2 DVDs-Package live in London veröffentlicht.
Und nun folgt mit "More Never Is Enough" das Zweite
Live-Packet, wieder mit 3 CDs/2 DVDs, diesmal live in
Manchester/Tilburg, ebenfalls im Jahre 2010 aufgenommen.
Die Setlists sind identisch, man spielt also die
gleichen sechs Songs. Die Audio-Aufnahmen stammen alle
von der Abschlussshow in Manchester, also nur einen Tag
später als die Aufnahmen von London. Über die DVD kann
ich leider nichts sagen, da sie mir zur Bewertung nicht
beiliegt. Soviel zu Sinn und Unsinn der Veröffentlichung
dieser Rundlinge. Kommen wir zum musikalischen Teil. Die
Band selber spricht vom besten Auftritt der gesamten
Tour, aber ich höre ehrlich gesagt keine nennenswerte
Unterschiede der beiden Live-Mitschnitte. Der
Mittelpunkt der Show liegt natürlich ganz klar bei dem
80 minütigen "Whirlwind", ein Überprogsong, der etwas
vom Geilsten ist, das ich je gehört habe. Aber ich will
keinesfalls die Qualität der anderen Songs wie "All Of
The Above", Duel With The Devil" und "Stranger In Your
Soul" schmälern (alles halbstündige Supersongs). Die ab
und zu eingestreuten Teile wie Deep Purples "Space
Truckin" (bei "Duel With The Devil") zeigen die
unglaubliche Spielfreude der Super-Proggies, und so
macht es auch unheimlich Spass, die kleinen Kunststücke
der Band immer wieder zu geniessen. Ich denke, dass
dieses Live-Dokument ja sowieso ein Muss für Proggies
ist, und diejenigen, die die erste Version noch nicht
haben, können "More Never Is Enough" bedenkenlos
reinziehen, da aber beide Veröffentlichungen
audiotechnisch gesehen identisch sind, macht es kaum
Sinn, sich beide Packages zu Hause ins Regal zu stellen.
Crazy Beat
Punkte: keine Wertung
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ANDROMEDA - Manifest Tyranny
Inner Wound Recordings
Wenn ich richtig gezählt habe,
dann ist das bereits das siebte Album der Schwedischen
Prog-Metaller. Die Herrschaften bieten hier recht
abwechslungsreiche Mucke. Eines meiner Highlights ist "False
Flag", hier regiert die Abwechslung. Startet man noch
recht ruhig und balladesk, wird im Mittelteil herrlich
geproggt, um dann am Ende den Song wieder ruhig
ausklingen zu lassen. Komplett anders kommt das etwas
düstere, melancholische "Chosen By God" daher, sehr
langsam und mit wunderschön traurigem Gesang. Der
schrägste Song allerdings ist "Asylum", schwenkt dieser
Song doch in Sekundenschnelle vom brettharten Metaller
zum braven, popartigen Track, um dann mit
anspruchsvollen Prog-Einlagen wieder ins Speedige zu
changen. Auch die Key- und Gitarrensoli sind dabei
allererste Sahne. Etwas aus dem Rahmen fällt da die fast
gitarrenfreie Ballade "Go Back To Sleep", aber genau das
macht doch ein gutes Album aus, die Vielfältigkeit. Und
da haben Andromeda doch einiges zu bieten. Zum Abschluss
bringt dann "Antidote" nochmals das Progmeter bis zum
Anschlag und beendet so ein starkes Prog Metal-Werk, das
im Ganzen zwar nix Neues erfindet, aber durchaus seine
Daseinsberechtigung hat. Könnt ihr ruhig mal anchecken,
tut nicht weh.
Crazy Beat
Punkte:
8.0 von 10
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GOLDEN RESURRECTION – Man With A Mission
Liljegren Records
Ex-Narnia-Sänger Christian Liljegren hat sich wieder
aufgemacht, sämtliche Metaller mit einem neuen Album von
Gott, Jesus und dem restlichen christlichen Gesocks zu
überzeugen. Rein musikalisch könnte dies sogar gelingen.
Denn Liljegren hat schon in der Vergangenheit bewiesen,
dass er ein göttliches Händchen für grandiose
Kompositionen besitzt. Und so ist auch "Man With A
Mission" ein theoretisches (nicht zu verwechseln mit
theologisches) 9-Plus-Punkte-Album, das gänzlich ohne
Ausfälle auskommt. Wer sich nur mal den Titelsong oder "Identity
In Christ" anhört, wird ergriffen von den Melodien, dem
Gesang und den Gitarren. Ebenfalls cool ist das
Instrumental "Metal Opus 1 C#m", auf welches das
Trans-Siberian Orchestra ebenfalls stolz gewesen wäre.
Auch der Rest hält locker mit den genannten Stücken mit.
Auf der musikalischen Ebene ist "Man With A Mission"
also ein extrem gutes Album. 'Extrem' passt aber auch zu
den Texten, die für deutlichen Punkteabzug sorgen. Ich
gönne Liljegreen und seinen Mitstreitern ihren starken
Glauben an den da oben. Was hier aber lyrisch auf den
Hörer losgelassen wird, ist übelster Christen-Kitsch mit
Hirnwäsche-Charakter. Golden Ressurrection schaffen hier
sogar ein eigenes Genre, welches etwas abschätzig als
'Christen-Schlager/Power Metal' bezeichnet werden
könnte. Wer es schafft, die Texte zu ignorieren, wird
aber an "Man With A Mission" seine wahre Freude haben.
Und wer bereits heute immer in Ekstase dem Papst, dem
Wort zum Sonntag und dem Pfarrer in der wöchentlichen
Messe folgt, kann hier sowieso nichts falsch machen.
Roger W.
Punkte:
8.0 von 10
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CAGE – Supremacy Of Steel
Musicbuymail
Cage waren für mich immer total überbewertet,
speziell von den Medien. Auch wenn die Jungs immer
wieder sehr gute Alben veröffentlichten, aber den
Ansprüchen der allgemeinen Journalisten konnten sie in
meinen Augen nie standhalten. Zudem fiel Sänger Sean
Peck bei mir auch eher durch eine Rauferei mit Blaze auf
denn mit einer tollen Performance auf einem der "Bang
Your Head"-Festivals. Anyway, "Supremacy Of Steel"
beinhaltet den typischen Ami-Stahl mit der kreischenden,
schreienden Stimme von Peck. Genau dies ist und war auch
immer der Grund, weshalb mir Cage nicht zusagen. Andere
kreischen auch, aber die haben wenigstens noch ein Flair
an Charisma, wie zum Beispiel Tim Owens oder Chris
Boltendahl. Wäre ein anderer Sänger in den Reihen von
Cage, würde ich die Truppe sehr wahrscheinlich abfeiern,
denn die Songs bieten einmal mehr puren Metal, der mich
grundsätzlich anspricht. So bleibt mir wiedermal nichts
anderes übrig, als mich durch die Kompositionen
durchzuhören und das Fazit abzugeben: Soll jeder selber
entscheiden.
Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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SICK OF IT ALL - Nonstop (Best Of)
Century Media/EMI
Auweia! SOIA haben ein Best Of-Album aufgenommen,
das ist ja das heisseste Ding seit langem, das mir in
die Finger gefallen ist. Seit 1986 gibt es diese
Hardcore-Truppe aus dem Big Apple schon, und sie hatte
erst zwei Line Up-Wechsel. Nicht schlecht, oder?
Vocalist Lou Koller ist dann auch so ein wenig das
Aushängeschild dieser Gründungstruppe des New Yorker
Hardcore, von dieser Bewegung auch so Bands wie die Cro
Mags oder Agnostic Front stammen. Man ist sich immer
treu geblieben, hat nie aufgegeben, auch wenn es mal
nicht so lief, und das zahlt sich eben aus, denn es gibt
nicht so viele Bands, die aus diesen Holz geschnitzt
wurden und so erfolgreich sind in ihrer Domäne wie SOIA.
Jetzt hat man 25 gottverdammte Jahre hinter sich und
darf, ja muss sogar eine Ansammlung der besten Songs auf
eine Scheibe verewigen. Man hat sich mit niemand
Geringerem als Tue Madsen zusammengesetzt, und 20 der
besten Songs in dessen Ant Studio neu aufgenommen. Jetzt
werden viele Die Hard-Fans "Ausverkauf!" schreien wegen
der Metalnähe des Produzenten, doch ich kann euch
beruhigen - SOIA klingen noch einen Zacken härter und
aggressiver, und ehrlich, sie waren vorher schon top.
Eigentlich konnte man sich kaum noch verbessern, aber
Tue Madsen hat sich hier im Griff gehabt und der Band
ihr Gewand verstärkt und nicht sein Hang zum
Überproduzieren Überhand nehmen lassen. SOIA klingen
modern, und das ist nicht falsch, sondern steht der
Truppe gut, und für meinen Geschmack tönen sie besser
als früher, und basta. Danke Jungs für die tollen 25
Jahre und auf weitere Jahre, die noch kommen werden.
Daniel J.
Punkte: keine Wertung
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'77 – High Decibels
Listenable Records/Irascible
Spanier und bluesiger Hard Rock... Geht das
überhaupt? Nun, wer sich das neuerscheinende
Zweitlingswerk "High Decibels" von 77 anhört, sagt
einfach nur ja. Was in den 70er und 80er Jahren AC/DC
und Rose Tattoo verinnerlicht haben, führen die Spanier
nun in bester Manier weiter. Natürlich kann bei dieser
Art von Musik das Rad nicht neu erfunden werden, und so
klingt halt Vieles nach den benannten Grössen. Allen
voran könnte "(Gotta Go) Gotta Hit The Road" auf den
aktuellen AC/DC-Scheiben zu finden sein. Auch alle
folgenden Songs wie etwa "Are You Ready For Rock'n'Roll"
oder "Beat It Up" schlagen in die gleiche Kerbe. Der
einzige Unterschied zu den Grossmeistern ist die nicht
so markante und raue Whiskey-getränkte Stimme von Sänger
Armand Valeta. Wahrscheinlich braucht er noch einige
Jahre Übung im harten Rockbusiness. Ansonsten gibt's
nicht viel zu sagen über "High Decibels". Will man
bluesigen Hard Rock? Innovation braucht es in diesem
Genre nicht? Falls beide Fragen mit ja beantwortet
werden, dann bitte einfach kaufen. Der Rest weiss
trotzdem, woran er ist.
Timo K.
Punkte:
8.0 von 10
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THY CATAFALQUE – Rengeteg
Season Of Mist/Irascible
Ein Ungare, der jegliche Bestandteile dieser Platte
selbst komponiert und eingespielt hat, eine CD mit
relativ langen Tracks und dazu noch alles auf Ungarisch
– was erwartet einen denn auf "Rengeteg"? Eine sehr
spezielle Mischung, das ist schon mal klar, zumal die
rudimentäre Bezeichnung ‚Avantgarde Metal’ immer in der
Luft schwebt. Heisst eigentlich nix anderes, als: Es
gibt sehr viele Experimente innerhalb der Songs, wobei
aber generell Wert auf einen Old School-Touch gelegt
wird. Zum Glück klingt die Produktion nicht auch so,
sonst wäre die Scheibe schlichtwegs unhörbar. Es ist
sehr schwierig, hierzu klare und direkte Worte zu
finden, denn die Tracks sind sowohl einzeln schon sehr
vertrackt aufgebaut, lassen musikalische Gebäude
errichten und wieder einstürzen, stellen alles klar dar
und verschleiern im nächsten Moment alles wieder. Sehr
speziell und nur für Leute geeignet, die bereit sind,
sich auf eine Reise zu begeben, deren Ausgang ungewiss
ist. Dennoch verdammt schön, muss man attestieren.
Toby S.
Punkte:
8.0 von 10
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KING MOB - Force 9
Steamhammer/SPV
Wenn man als Profimusiker über Jahrzehnte erfolgreich
war und mittlerweile 67 Jahre alt ist, wären vielleicht
mal etwas ruhigere Zeiten angesagt. Nicht so bei Chris
Spedding, seines Zeichens ein vor allem sehr gefragter
Studio-Musiker, der mittlerweile auf über 200 Alben (!)
mitgewirkt hat. Dazu gehören (Sir) Elton John, Roxy
Music, Brian Eno oder Tom Waits, um nur gerade ein paar
davon zu nennen. Dazu produzierte er in den 70ern die
ersten Gehversuche einer Rüpel-Combo namens The Sex
Pistols. Darüber hinaus hatte er mitte des gleichen
Jahrzehnts mit «Motor Bikin'» gar einen veritablen Hit
abgeliefert. Kult ist dann, wenn 1974 mit Mick Taylor
ein Rolling Stone das Weite sucht und Chris auf Anfrage
"no" gesagt hat. Geschadet hat es offenbar nicht und nun
schreiben wir das Jahr 2011. Da Herr Spedding sich
offenbar noch nicht auf sein Altenteil setzen will,
trommelte er kurzerhand eine neue Band zusammen, zu der
neben Drummer Martin Chambers von den Pretenders kein
Geringerer als der olle Glen Matlock von den Pistols am
Bass gehört, sowie Sänger Stephen W Parsons (Ex-Sharks,
Ex-Snipes) und ein bis dato unbekannter Jungspund mit
dem Übernamen "Sixteen" an der zweiten Gitarre. Tja...,
und was kann man nun von diesem Altherren-Club mit
Jüngling erwarten? Sicher keinen Altersheim-Sound, denn
der Opener «Love Of High Renown» bollert gleich forsch
los, ehe es im Stile von ZZ Top's «La Grange» gediegen
weiter rockt, ohne diese zu klonen. «Who's Chasing Who»
groovt darauf "gedämpft stampfend" wie bluesy daher und
ist dabei absolut tanzbar. Stephen W Parsons' Stimme
passt perfekt zu diesem Gute Laune Sound und spricht
klar ein älteres Zielpublikum an. Von der Stimmung her
hört sich das Ganze eher nach einer Ami-Band an, was
King Mob aus England natürlich nicht sind. «American
Slaves» mit etwas Rockabilly-Touch unterstreicht das
Vermeintliche zusätzlich. Sehr gut gefällt mir das
balladeske «Chapel Of Love», das sich gut in einem Road
Movie machen würde. Insgesamt rockt es aber überwiegend
und «China Waters» bedient zart die Country-Ecke und
schert mit psychedelischem Flair etwas aus. Das
rock'n'rollige «Selene Selene» wurde hingegen zur ersten
Single mit Video-Clip auserkoren und geht in der Tat gut
ins Ohr. Der Titeltrack lässt schliesslich eine
überraschend relaxte Scheibe dezent ausklingen und wird
Fans der guten, alten 70ies nicht enttäuschen. King Mob
wollen nächstes Jahr gar in Japan, Australien und
Südamerika auftreten und das mit Sicherheit ohne
Rollatoren!
Rockslave
Punkte:
8.0 von 10
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SKULL FIST – Head Öf The Pack
Noise Art Records
Ganz so aufsehenerregend ist es ja nicht mehr, wenn
sich junge Bands plötzlich wieder Lederjacken und
Spandexhosen anziehen und in ihrem Sound die 80er wieder
aufleben lassen. White Wizzard, Enforcer oder Steelwing
sind Beispiele dafür. Trotzdem lohnt es sich, für Skull
Fist, neuestes Mitglied dieses traditionsbewussten
Reigens, mehr als nur ein Ohr offen zu halten. Was die
Kanadier schon mit ihrer EP "Heavier Than Metal"
bewiesen (von welcher "Riding The Beast" und "No False
Metal" ebenfalls enthalten sind), bekräftigen sie jetzt
mit ihrem ersten Langeisen "Head Öf The Pack". Elf
Songs, die sich anhören, als hätte jemand ein
untergegrabenes Release aus den 80ern ausgegraben und zu
polieren versucht. Zugegeben, ganz konnte der Staub
nicht abgewischt werden und manchmal fragt man sich, ob
so viel Authentizität denn wirklich nötig wäre, doch vom
beinahe speedmetallischen Titeltrack am Anfang bis zum
abschliessenden Smasher "Attack Attack" macht die
Scheibe vor allem eins: durchwegs Spass! Das in alter
Saxon-Manier stramm riffende "Commanding The Night", das
stampfende "Commit To Rock" oder das bärenstarke "Get
Fisted" sind feinste Heavy Metal-Kost, in vollem Saft
vorgetragen. Und auch wenn die Stimme von Fronter Jackie
Slaughter etwas gar dünn und quietschend klingt, mit den
ganz grossen Schreihälsen der 80er so nicht wirklich
mithalten; ein Meister ist ja aber bekanntlich noch nie
vom Himmel gefallen.
Kissi
Punkte:
7.9 von 10
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TRILLIUM – Alloy
Frontiers Records/Musikvertrieb
Amanda Sommerville ist ja nun wirklich kein
unbeschriebenes Blatt in der Metal-Szene:
Kollaborationen mit Avantasia, Epica, Kamelot und vielen
anderen, bei denen sie nicht nur das Mikrofon, sondern
zum Teil auch die Feder beim Songwriting schwang.
Trillium ist nun ihr erstes eigenes Projekt dieser Art.
Und das schlägt ein wie eine Bombe! Obwohl man nach
ihren diversen Ausflügen in den Power Metal und den
Symphonic Metal ein eher samtiges, melodisches Album
erwarten würde, überrascht die Amerikanerin gleich von
Anfang an ("Machine Gun") mit sehr rifflastigem, hartem
Metal, den man ihr gar nicht zugetraut hätte.
Melodischer Hard Rock, der nicht einfach dahin
plätschert, sondern mit dunklen Elementen angereichert
wird und mit Ecken und Kanten die Spannung aufrecht
erhält. Zwar hat es einige durchaus Mainstream-taugliche
Songs darunter, wie zum Beispiel "Mistaken", doch tut
das dem Album meiner Meinung nach keinen Abbruch. Auch
ein Duett ("Scream It!") mit Heavy Metal-Stimmakkrobat
Jorn Lande ist mit dabei, seine rauhe Stimme gibt dabei
einen extremen Kontrast zu Amandas süssem Gesang ab, was
eine willkommene Abwechslung darstellt. Doch leider ist
die Gesamtkomposition bei diesem Song nicht wirklich
gelungen, und es kommt etwas holprig daher, speziell
weil das fast schon märchenhafte Intro von Jorn Landes
Stimme gnadenlos niedergetrampelt wird und die beiden
Sänger mehr gegeneinander als miteinander trällern.
Amanda Sommerville holt auf "Alloy" jedenfalls alles aus
ihrer Stimme heraus, taucht mal in düstere Tiefen ab und
tritt dann wieder in klare Höhen ein – ein Portfolio
über das gesamte Spektrum ihrer Stimme, das ihr bestimmt
weitere Zusammenarbeiten mit anderen Bands einbringen
wird. Doch auch musikalisch ist dieses Album wirklich
stark. Sascha Paeth, der Mann hinter der Gitarre,
verleiht dem ganzen die nötige Härte und überzeugt mit
einigen richtig geilen Riffs, und auch Robert Hunecke
legt Tempo vor. Die drei haben bereits früher
erfolgreich zusammengearbeitet, unter anderem bei der
Metaloper "Aina – Days Of Rising Doom". Das Album ist
mit 56 Minuten fast etwas zu lange geraten, und
spätestens nach "Into The Dissonance" flaut die Power
der vorangegangen Songs dann merklich ab, obwohl es auch
hier wie durch das ganz Album hindurch viele Spielereien
zu entdecken gibt, die den Charme von "Alloy" ausmachen.
Trillium liefern ein sehr gelungenes Debut ab, das auch
nach mehrmaligem Hören immer wieder neu begeistert.
Daumen hoch!
Patricia
Punkte: 7.9 von 10
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THE EMBODIED - The Embodied
Pure Legend Records/Non Stop Music
Ha, wieder mal ein schwedisches
Debut-Album in Sachen Power/Melodic Metal. Und die Jungs
legen volles Brett los mit dem Up Tempo-Kracher "As I
Speak", musikalisch etwas an Maiden erinnernd, nur
härter, fängt ja gut an das Teil. Den Gesang würde ich
in die Kategorie Ralf Sheepers einordnen, kommt aber vom
Volumen nicht ganz hin, ist ja auch fast unmöglich bei
Ralfs Mörderstimme. Und trotzdem singt der Junge
wirklich stark und facettenreich, passt hervorragend zur
Musik. Auch hier wird neben starken Gitarrenriffs viel
Wert auf Melodien gelegt, man will Melodie und Härte
kombinieren und das gelingt der Band ausserordentlich
gut. Die harten Double Base-Attacken zusammen mit Twin
Guitars und wechselnden Tempos gefallen mir echt gut.
Die einzelnen Lieder haben tolle Strukturen. Zum
Beispiel "Born From Shadow" beginnt mit einem
Hammer-Riff, mündet in eine ruhige Strophe und geht dann
in einen klasse Mitsing-Refrain über. Die fünf Schweden
glänzen hier durch Vielseitigkeit und Abwechslung, genau
so muss ein Album sein. Und so ist ein Werk entstanden
mit überzeugendem Songwriting, gut umgesetzt. 10 Starke
Songs mit Charakter und Spielfreude. Ich glaube, mehr
kann man von einem Debut nicht erwarten. Bin ja schon
mal auf den nächsten Rundling gespannt!
Crazy Beat
Punkte: 7.9 von 10
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DIE APOKALYPTISCHEN REITER – The Greatest Of The Best
(Best Of)
Nuclear Blast/Warner
Nur noch ein paar Wochen bis Weihnachten, und so
sieht man sie schon kommen, die Flut an Live-Scheiben,
Re-Releases, Compilations und Best Ofs. In letztgenannte
Kategorie fällt auch "The Greatest Of The Best", mit
welchem Die Apokalyptischen Reiter dieses Jahr um den
knapp bemessenen Platz unter eurem Weihnachtsbäumchen
buhlen. Um mit einer Band vertraut zu werden ist ein
Best Of keine schlechte Sache, und nach acht Studioalben
bzw. über 15-jährigem Bestehen durchaus gerechtfertigt.
Und dass die Reiter mehr als genügend Hits für ein
solches Unterfangen haben, das zeigt die Tracklist:
Tollwütige Knaller wie "Es wird schlimmer", "Friede sei
mit dir", "Riders On The Storm" oder "Reitermania",
nachdenklich Balladeskes à la "Das Paradies", "Nach der
Ebbe" oder "Wir reiten" und gut gelaunte Mitsing-Nummern
wie "We Will Never Die", "Die Sonne scheint" oder
"Revolution" geben sich hier die Klinke in die Hand und
bieten einen guten Überblick über das Schaffen einer der
kreativsten und abgedrehtesten Bands Deutschlands. Doch
lohnt es sich für Fans, die eh schon alle Scheiben
zuhause stehen haben werden, wirklich, dafür Geld
auszugeben? In einem edlen Digibook soll "The Greatest
Of The Best" veröffentlicht werden und das 48-seitige
Booklet voll sein von Fotos, Liner-Notes, einer
History-Timeline, sämtlichen Texten und sogar
Gitarrentabs zu einigen der 20 Songs, die von der Band
persönlich ausgewählt wurden. Ob man Best-Ofs nun
grundsätzlich ablehnt oder nicht: So sollte eine
Compilation aussehen, dann hat auch der gute
Weihnachtsmann Freude daran.
Kissi
Punkte: keine Wertung
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THE MAGNIFICENT – The Magnificent
Frontiers Records/Musikvertrieb
Der Blick aufs Cover-Artwork lässt falsche Schlüsse
ziehen und vermittelt den Eindruck, dass es sich hierbei
um eine traditionelle Metal-Scheibe handeln dürfte.
Fehlanzeige! Hinter The Magnificent versteckt sich
feinster AOR. Circus Maximus-Sänger Michael Eriksen aus
Norwegen und der finnische Produzent/Gitarrist Torsti
Spoof, auch bekannt durch die Band Leverage, haben sich
zusammengetan und 12 melodische Rocksongs produziert.
Handwerklich gibt es hier nichts zu kritisieren. Schöne
Arrangements, lauschige Melodien und starke Vocals
verzaubern und werden sicher jedem Fan dieses Genres
ausserordentlich gut gefallen. Das Album zündet schon
beim ersten Hören und ist sehr eingängig, aber nicht
langweilig oder gar eintönig. Ein 'Must Have' für
Freunde von Foreigner, Journey, Survivor oder Asia.
Liane P.
Punkte: 7.8 von 10
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RISING - To Solemm Ash
Exile on Mainstream Records
Ich habe schon von Black Dusk berichtet, jetzt haben
wir noch einen weiteren Meilenstein in der
Sludge-Bewegung, die sich in diesem Monat offenbart. Die
Dänen von Rising starten einen Angriff auf den Thron mit
10 Songs, die es locker mit jeder anderen Truppe dieser
Stilart aufnimmt. Harte, schwere Riffs, die leicht an
Black Sabbath erinnern (wie eigentlich alles, was den
Namen Sludge betrifft), aber auch Mastodon schweben im
Raum, wenn man Rising abspielt. Diese Melange zweier
Welten von jung und alt steht der Band recht gut, und
die Tracks sind in einer düsteren Atmosphäre eingespielt
worden. Man ist nicht progressiv sondern spielt recht
locker und direkt, so dass es eine richtige Freude ist,
diese Platte sich reinzuziehen, auch nach einem
schwierigen Tag (dann erst Recht...). Also Freunde des
dreckigen, harten (ja, Bon Jovi-Fans sollten es sein
lassen) Rocks - hier ist Kraftfutter für weitere
whiskygetränkte Abende im Winter, und die sind ja immer
sehr lang, also: Lassen wir es krachen!
Daniel J.
Punkte: 7.8 von 10
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LANCE KING – A Moment In Chiros
Nightmare Records
Lance King ist ein Ausnahmetalent und daher wohl
auch viel beschäftigt: Defyance, The Kings Machine,
Empire, Gemini, Decibel, Balance Of Power, Pyramaze,
Shining Star und Avian sind Bands bei denen der
Amerikaner bis anhin mit seinem Gesang Spuren
hinterliess. Um es in Zahlen auszudrücken: Lance ist auf
über 25 Alben in 21 Jahren Musikerlaufbahn vertreten. Er
ist zudem noch Produzent und besitzt sein eigenes Label
Nightmare Records, über welches auch das aktuelle und
erste Solo-Album "A Moment In Chiros" veröffentlicht
wurde. Das Material kann als progressiv angehauchter
melodischer Metal bezeichnet werden und braucht sich
nicht hinterden aktuellen Artverwandten
Veröffentlichungen zu verstecken. Hinter diesem Album
steckt nicht nur hörenswerte Musik, sondern auch
soziales Engagement. Lance hat sich dazu entschieden,
auf die Missstände der Welt, insbesondere Sexsklaverei
aufmerksam zu machen und spendet die Gewinne dieses
Albums an die Initiative "Not For Sale", welche sich der
weltweiten Aufklärung und Bekämpfung angenommen hat.
Liane P.
Punkte: 7.8 von 10
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HARDCORE SUPERSTAR - The Party
Ain't Over 'Til We Say So
Nuclear Blast/Warner
Vierzehn Jahre sind seit dem Debut "It's Only
Rock'n'Roll" vergangen, da wird es doch höchste Zeit,
dass die Schweden ihre grössten Hits zu einer
Compilation vereinen! Spätestens seit ihrem
allergrössten Hit "We Don't Celebrate Sundays" im Jahre
2005 dürften Hardcore Superstar so gut wie jedem ein
Begriff sein, vor allem ihre Konzertauftritte sind
äusserst gefragt und beliebt. Zudem spricht es doch sehr
für eine Band, in vierzehn Jahren nur gerade zwei Mal
ein Bandmitglied auszuwechseln. Somit hört man der Musik
auch stets an, dass die Chemie in der Band einfach
stimmt, denn nicht nur die charakteristische Stimme von
Frontpartymann Jocke Berg sorgt für den
Wiedererkennungswert, sondern auch das ganze Drumherum.
Nebst vergangenen Krachern wie "Dreamin' In A Casket",
"Last Call For Alcohol" oder "Into Debauchery" kriegt
man auch einen neuen Song zu hören, nämlich "We Don't
Need A Cure". Fazit: Die Party darf gerne noch weitere
vierzehn Jahre andauern!
Maiya R.B.
Punkte: keine Wertung
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MORTAL SIN - Psychology Of Death
Noise Art Records
Trotz (bei manchen Schreiberlingen müsste ich eher
schreiben wegen) der recht holprigen Produktion und Mat
Maurers damals noch, sagen wir mal,
entwicklungsbedürftigen Stimme gilt heute das
1986er-Debut "Mayhemic Destruction" der
Australier-Thrasher Mortal Sin als schwer zu toppender
Kracher. Ich sehe das wiedermal völlig anders und
favorisiere eindeutig spätere Releases, allen voran "An
Absence Of Faith", jenes Album, das nach der Reunion
1996 erschienen ist; und jetzt werden die Puristen
wieder "Gotteslästerung!" schreien, sei's drum. "Psychology
Of Death" knüpft genau dort an, denn eine dermassen
authentisch nach 80er Jahre klingende und gleichzeitig
sauber eingespielte und saftig produzierte Thrash–Scheiblette
ist mir schon lange nicht mehr durch die Lauscher
gerauscht. Leider hat es die Band seit dem 1991er-Split
und der Reunion 1996 nicht mehr geschafft, sich wieder
im Original-Line Up zusammenzuraufen, aber immerhin
befinden sich mit Andy Eftichiou am Bass und Mat Maurer
am Gesang zwei alte Recken aus den Anfangstagen in den
Reihen von Mortal Sin, und die nicht mehr ganz so neuen
Mitglieder Mick Sultana und Nathan Shea an den Gitarren
(seit 2004 beziehungsweise 2005 dabei) sowie Drummer
Luke Cook (seit 2005) liefern eine mehr als solide
Leistung ab! Wenn ich schon einen Vergleich an den
Haaren herbeiziehen muss, dann fallen mir hier am
ehesten Testament ein, die sich song- und härtetechnisch
auf einem durchaus vergleichbaren Niveau befinden.
Anders als viele andere ihrer Genrekollegen versucht die
Band hingegen schon gar nicht erst, durch übertriebene
Härte, Geschwindigkeit und Brutalität zu punkten,
sondern brilliert durch Präzision, melodische Soli und
Killerriffs mit hohem Wiederkennungswert, und über all
dem thront souverän das markige Organ von Mat Maurer,
der glücklicherweise zu jenen Frontmännern gehört, die
in der Lage sind, mit powervollem Gesang zu überzeugen
statt mit eintönigem Geschrei und Geröchel zu
langweilen. Das Schöne an "Psychology Of Death" ist,
dass absolut keine Hänger auszumachen sind. Songs wie "Psychology
Of Death", "Paralysed", "Burned Into Your Soul" oder
"Down In The Pit" zeigen auf eindrückliche Weise, wo der
Thrash–Hammer wirklich hängt, und für leicht punkig
angehauchte Rumpelthrash–Nostalgiker haben sie mit "Hatred"
einen wertigen Rausschmeisser aufs Album gepackt, der
sämtliche Nackenwirbel brechen wird. Sehr beeindruckend,
was diese in Würde gealterte Thrash–Institution auf uns
loslässt, daran müssten sich meiner Meinung nach einige
überbewertete Thrashbands messen lassen, allen voran die
sogenannten Big Four.
Mirko B.
Punkte: 7.7 von 10
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ANUBIS GATE - Anubis Gate
Nightmare Records
Zum 10-jährigen Bandjubiläum legen uns die Dänen ihr
fünftes Album die Läden. Wobei ich zugeben muss, dass
die meisten Werke der Nordländer an mir vorbeigerauscht
sind. Ist aber bei der Schwemme an Veröffentlichungen
dieses Genres nicht weiter verwunderlich. Wir sprechen
hier von Power/Prog Metal. Ich denke immer wieder, dass
irgendwann doch alle guten Songs dieser Art mal
komponiert sein müssten. aber irgendwie kommen da immer
wieder Bands daher mit coolen Songs und starken Alben.
So auch eben Anubis Gate. Die bieten hier kraftvolle
Stücke mit tollen Melodien. Wobei hier der Prog-Faktor
etwas zurückgeschraubt wurde. Die meisten der 10 Tracks
sind eingängig und relativ leicht verdaulich. Der Gesang
klar und melodiös, man hört oft wirklich geile
Gitarrenriffs. mal stampfend, mal schnell mit Double
Base untermauert. Oft leicht unterlegt mit Keys, die
sich aber dezent im Hintergrund halten, meistens
jedenfalls. Mir gefällt die klare Stimme von Henrik
Fevre. Der Bassist hat neuerdings auch den Leadgesang
übernommen, nachdem Sänger und Produzent Jacob Hansen
sich neuerdings nur noch aufs Produzieren konzentriert.
Wie gesagt, wer auf harte Riffs genauso abfährt wie auf
gefühlvollen Gesang und einige Instrumentale Spielereien
sollte ruhig mal ein Ohr riskieren, die Dänen machen
ihre Sache recht gut.
Crazy Beat
Punkte: 7.7 von 10
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DOOMDOGS – Unleash The Truth
Doomentia Records
"Hunde, die bellen, beissen nicht", so sagt der
Volksmund. Laut und dreckig bellen die Doomdogs aus
Göteborg auf ihrem Zweitling (das selbstbetitelte Debut
erschien letztes Jahr). Doom, wie es der Name vermuten
lässt, ist dabei nur eine Duftmarke unter vielen, welche
"Unleash The Truth" verströmt. Der düster-verdrogte
Geruch früher Black Sabbath schwebt dabei die ganze Zeit
durch die Luft, und zwar nicht nur in der instrumentalen
Gitarren-und-Flöten-Nummer "Legacy", die "Orchid" von
"Masters Of Reality" zum Verwechseln ähnlich klingt oder
dem abschliessenden Sabbath-Cover "A National Acrobat".
Stoner- und Sludge-Haufen wie der treibende Opener "Eye
For An Eye", "Slight Case Of Madness" oder die
Biker-Nummer "Two-Wheel Wonder" sorgen jedoch für würzig
speckige Abwechslung. Angenehm ruppig röhrt Tomas 'GG'
Eriksson mit den in den Keller gestimmten Gitarren von
Rudelführer Christer Cunat um die Wette und schnuppert
dabei am Hintern von räudigen Bands wie Crowbar, Orange
Goblin oder auch Down. Und auch wenn "Unleash The Truth"
sich nicht völlig festkrallen kann, so schüttelt man zu
tonnenschwer groovenden Songs wie "Save Me", "All Lies"
oder "Mind Slayer" sein Haupthaar, wie die Töle ihr
Fell. An Biss können die Doomdogs zwar noch etwas
zulegen, hin und wieder Gassigehen möchte man mit dem
Rudel aber allemal.
Kissi
Punkte: 7.7 von 10
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SLARTIBARTFASS – Schwarz Verhüllt
Twilight/Non
Stop Music
Mit ihrem vierten Album stampft die Ulmer Kapelle
ein Konzeptalbum aus dem Boden, was zum Glück auf Kosten
von stumpfsinnigen Lobesgesängen an alte nordische
Götter geht. Der Prolog macht zwar gleich Lust auf
Bethlehem, aber natürlich musizieren die Deutschen nach
wie vor im Stile heidnischen Metals. Das heisst eine
gehörige Portion Black Metal, vermischt mit eingängigen
Songstrukturen und zwischendurch mal ein Keyboardpart
oder sogar ein Dudelsacksolo. Gerade letzterer gibt dem
Album ein wenig Aufwind. Spannend ist dabei der Kontrast
zu den stellenweise sehr modernen, industriellen Klängen
des Keyboards ("Kapitel 1: Sehnsucht" gegen Ende des
Liedes zum Beispiel), welche die Songs vom klassischen
Folk oder Pagan Metal wegbringen und eher in das
Fahrtwasser von Kromlek oder der neuesten Helrunar
zielen. Wie bereits zu Beginn gesagt tut das den Songs
insofern gut, als dass man sich als Hörer nicht zum
Bäume Umarmen und Wölfe Knutschen genötigt fühlt. Die
Lieder fliessen ineinander über, das Album kann Spannung
aufbauen und ist trotzdem nie anstrengend zu hören. Bei
"Erhabenheit" schliesslich gipfelt das Album im
dramatischen Höchstpunkt des Albums, die Stimme Jessicas
sorgt für sehr gezielte Akzente, genauso der Pianoteil
vor dem erneuten Aufbäumen des Liedes bis hin zum
heftigen Abschluss. Ein wahrlich tolles Lied! Fans von
modernem, innovativem Metal dürften hier ihre helle
Freude haben.
Tristan
Punkte: 7.6 von 10
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HYPOCRISY – Hell Over Sofia (DVD + 2 CDs)
Nuclear Blast/Warner
Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis die
Death-Metaller um Workaholic Peter Tägtgren ein neues
Live-Album den Leuten zum Frass vorwerfen. Kommen wir
gleich zu den wesentlichen Punkten: Die Soundqualität
ist mehr als nur gut, die Reaktionen der Leute sind
ebenfalls ziemlich deutlich aufgezeichnet und man kann
die Scheiben am Stück durchhören, um einen ordentlichen
Eindruck der Live-Chose zu erhalten. Was nicht zur
Rezension vorlag und damit dem Ganzen einen deutlichen
Abschlag beschert, sind die optischen Live-Aufnahmen. Da
somit lediglich eine Bewertung des Sounds vorgenommen
werden kann, lässt sich konstatieren: Solide, gut
gemachte Kost nach altbewährtem Rezept mit allen
bekannten Zutaten, sprich es fehlen keine der live
richtig krachenden Tracks, welche von den Fans
frenetisch aufgenommen werden (beispielsweise "Eraser",
"The Final Chapter" oder auch "Roswell 47"). Akustisch
ist aber bei Live-Sachen nur die halbe Miete (zumal die
CDs nicht separat, sondern nur mit der DVD im Handel
erhältlich sind), daher gibt das auch ordentlich Abzug
auf der Skala. Schade, aber unvermeidbar.
Toby S.
Punkte: keine Wertung
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MECCA – Undeniable
Frontiers Records/Musikvertrieb
Mecca die Zweite. Nach dem Achtungserfolg des Debuts
mussten sich AOR-Fans geschlagene elf Jahre gedulden,
bis sie sich wieder von der Band aus Chicago verzaubern
lassen konnten, aber das Warten hat sich definitiv
gelohnt! Sänger und Mastermind Joe Vana scharte während
der sechs Jahre dauernden Aufnahmesessions überaus
illustre Musikerkollegen um sich, so konnten Pat
Mastellotto (Drums u.a. bei King Crimson und Mr.
Mister), Tony Levin (Bassist bei Peter Gabriel, King
Crimson, Liquid Tension Experiment und unzähligen
anderen Bands) sowie die eigentlichen Bandmitglieder
Rick Vitek (Drums), Brian Moritz (Keyboards), Wally
Hustin (Bass), Eric Ragno (Keyboards) und Mark Alano
(Gitarre) seine Songideen zu elf regelrechten Melodic
Rock-Perlen umsetzen. Und da Joe offensichtlich ein
Familienmensch ist, hat er sich noch gleich seinen Sohn
Joey Vana als Gitarrist und Background Sänger mit an
Bord geholt. Aus dieser Kollaboration und der
zusätzlichen kompositorischen Beihilfe der Schweden
Christian Wolff und Tommy Denander ist ein AOR-Album
entstanden, das bei Genrefans keine Wünsche offen lassen
wird. Die Gitarre dominiert ganz klar den Gesamtsound,
lässt den anderen Instrumenten aber immer genug
Freiraum, damit sich die oben genannte musikalischen
Crème de la Crème gekonnt in Szene setzen kann. Feinste
Arrangements treffen auf Joe Vana's klare Stimme, die
nicht selten an Westcoast–Gott Cristopher Cross
erinnert, und immer wieder wird der Hörer selbst in
vordergründig ruhigen Tracks ("Ten Lifetimes", "I Know",
"Did It For Love", "Undeniable") von Gitarrensoli
überrascht, die schlicht nicht von dieser Welt sind.
Sogar das abschliessende, sehr ruhige und von sanften
Pianoklängen begleitete "As I Walk Alone" kommt nicht
ohne sphärische Gitarrenklänge in der Mitte des Tracks
aus, und bei allem technischen Können steht immer das
Feeling im Vordergrund. Dass die Band natürlich auch
anders kann, beweist sie in Songs wie "Perfect World", "Closing
Time" oder vor allem "W2W", in denen die Gitarrenriffs
zwar immer noch dezent, aber dennoch mit genug Schmackes
rausgehauen werden. Klasse Band, klasse Songs, eine
Produktion allerster Güte - was will man mehr? Der
Albumtitel hält, was er verspricht. "Undeniable" – es
ist unbestreitbar, dass der Band wieder ein ganz grosser
Wurf gelungen ist, der für AOR-Liebhaber schlicht
unverzichtbar ist.
Mirko B.
Punkte: 7.6 von 10
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STEEL PANTHER - Balls Out
Universal Republic/Universal
Da ist sie nun, die lang ersehnt neue Scheibe der
Comedy-Rocker aus L.A.! Nach dem Vorgänger "Feel The
Steel" verbreitete sich die frohe Kunde um diese sehr
talentierte Truppe um die ganze Welt. Die schlüpfrigen
und lustigen Texte, musikalisch untermalt mit diversen
Querverweisen auf Mötley, Whitesnake oder Def Leppard,
erfreuten uns mit "Feel The steel" und viel Spass bei
den Konzerten. Die Erwartungen an "Balls Out" waren
daher sehr sehr hoch. Nach über zehn Mal durchhören
bleibt eine dicke Ernüchterung übrig. Nicht, dass "Balls
Out" schlecht wäre. Die Songs sind auch weiterhin lustig
und schön schlüpfrig. Auch handwerklich gibt es absolut
nichts zu blöken. Leider bleibt das Orginelle bei den
Songs etwas auf der Strecke. Kein einziger Song ausser
"Just Like Tiger Woods" vermag irgendwie in Erinnerung
zu bleiben. Trotzdem wird die angesetzte Show am 24.
März 2012 im Plaza Club in Zürich für viel Freude
sorgen. Was "Balls Out" betrifft: Wenn ich für "Feel The
Steel" noch 9.0 Punkte vergeben habe, reicht es dieses
Mal 'nur' für 7.5. Also an der unteren Grenze von 'Gut'.
Roxx
Punkte:
7.5 von 10
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FASTWAY - Eat Dog Eat
Steamhammer/SPV
Insgeheim hatte ich gehofft,
dass der ehemalige Motörhead Sidekick von Lemmy und
Philty die Kurve mit seiner eigenen Band Fastway
dereinst wieder mal kriegt. Über 20 Jahre nach dem
letzten, offiziellen Lebenszeichen auf einem (Band-)
Tonträger ist nun es tatsächlich soweit gekommen: "Fast"
Eddie Clarke is back! Das nötige Mitbringsel heisst «Eat
Dog Eat» und trägt neben den untrüglichen Guitar-Vibes
klar die Handschrift von Sänger Toby Jepsen, der ja zur
Zeit mit Dio Disciples in aller Munde ist und früher
bekanntlich mal bei den Little Angels war. Diese durften
ja Van Halen auf dessen 93er-Tour als Support begleiten.
Und dieser Mr. Jepson ist auch massgeblich dafür
verantwortlich, dass wir nun neuen Fastway Songs
lauschen können, die zwar bereits 2007 geschrieben
wurden, aber erst jetzt veröffentlicht worden sind. Die
zehn Songs gehen deutlich mehr in die Richtung der
Anfangstage und haben nicht mehr viel mit der
86er-Scheibe «Waiting For The Roar» zu tun. Zudem
gefällt Eddie die ehemalige Gesangsstimme von Dave King
nicht mehr, will heissen, dass er die stilistischen Nähe
zu Robert Plant (Led Zeppelin) heute nicht mehr mag. So
eröffnet denn der Opener «Deliver Me» das Ganze eher
schwerfällig, aber mit dem bekannten Gitarren-Sound.
«Fade Out» gerät danach ähnlich und die Basslinien, die
man hier zwischendurch deutlich heraus hört, stammen
übrigens auch von Toby Jepsen. Pure Krokus! So würde ich
als Schweizer «Leave The Light On» bezeichnen, das ganz
in der Manier unserer Landesrocker daher kommt, voll
geil! Bevor «Dead And Gone» als traurig stimmende
(Halb-) Ballade dennoch punkten kann, offenbart das zähe
«Loving Fool» erste kompositorische Schwächen. Etwas
mehr Drive hätte hier nicht geschadet. Erfreulicherweise
wird diese Scharte durch den Hammer-Track «Sick As A
Dog» locker ausgewetzt und ist klar mein Fave auf «Eat
Dog Eat»! Die restlichen Songs sind ganz ok, wenn auch
etwas zu unauffällig und letztlich austauschbar.
Trotzdem und nicht zuletzt auch der fetten Produktion
wegen schneidet die Rückkehr von "Fast" Eddie Clarke
insgesamt erfreulich ab und darum werde ich nächstes
Jahr bei der Schweizer Stipp-Visite ganz sicher mit von
der Partie sein!
Rockslave
Punkte:
7.5 von 10
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CYNIC - Carbon-Based Anatomy (EP)
Season Of Mist/Irascible
Die sphärischen Avantgarde-Ausnahmekünstler (von
'Metal' sprechen wir schon lange nicht mehr) Paul
Masvidal (git/voc) und Sean Reinert (dr) werfen als
Zwischenhappen zum nächsten Album nach "Re-Traced" noch
eine zweite EP (23 Min.) auf den Markt. Gewohnt eigen
verweben sie pulsierende Drumpatterns, allerlei
Ethnoeinflüsse, Effekte und cleanen Gesang zum
typischen, abgehobenen Cynic-Gebräu. Wer sich am
Comeback-Album "Traced In Air" und der erwähnten "Re-Traced"-EP
nicht satthören konnte, darf sich hier als Schmankerl
noch sechs weitere Songs abgreifen, die konsequent den
eingeschlagenen Pfad weiterführen und alle bekannten
Trademarks enthalten. Ist gute, durchdachte,
intelligente Musik, aber schmeckt mir persönlich einfach
zu fest nach bitter-süssem Reistörtchen - und ich steh
nun mal auf Fleisch. Wer auf verträumte,
spirituell-luftige, 'rebellische' Meditationsmucke
steht, sollte trotzdem mal reinhören, könnte sich unter
Umständen lohnen.
Hardy
Punkte: keine Wertung
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HATE SQUAD - Katharsis
Massacre Records/Musikvertrieb
Die Urväter des deutschen
Metalcore (1993) sind zurück, und hey, wir haben so
richtig coolen Sound in diesem Monat, ja ein richtiger
Wonnemonat, wenn es um guten Thrash und Death Metal
geht. Denn diese Band aus Hannover hat diese geniale
Mischung von Thrash Metal (Instrumente) mit Death
Metal-Gesang (nicht so derb gesungen) intus. Die
Deutschen waren mir früher auch nicht fremd, aber
irgendwie sind sie mir immer aus den Fingern gerutscht,
und hey man, kann nicht jeden kennen. Aber bei Hate
Squad ist es wie bei einer guten Flasche Rotwein - je
älter sie ist, desto besser schmeckt sie, und bei
unseren nördlichen Nachbarn verhält es sich auch so. Die
Songs sprudeln nur so vor Energie, sie sind recht gut
arrangiert, kompakt und bei der Produktion hat man auch
nicht gespart. Ja, sogar das Frontcover von Tobias Huber
ist hervorragend gestaltet worden. Es wären also alle
Vorausetzungen vorhanden für einen Vollerfolg, aber
jetzt kommt's: Mir fehlt einfach ein Überhit und den
Wiedererkennungswert, denn nach mehrmaligem Hören bleibt
einem eigentlich nicht viel hängen im Kopf. Hate Squad
sind aber bei weitem immer noch besser als manche dieser
jungen Metalcorebands, die es eh nicht so lange
aushalten wie unsere Helden aus Tschörmany. Weiter so,
Jungs!
Daniel J.
Punkte:
7.5 von 10
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TALON - III
Escape Music/Non Stop Music
Hardrock made in U.S.A.
servieren uns Talon auf ihrer dritten Scheibe. Einst mal
aus den Ruinen von Voxen entstanden, wofür Gitarrist
Kory Voxen Pate stand, haben die Amis nach Michael
O'Mara und Chandler Mogan (der jetzt bei Outload ist)
mit Shawn Pelata den bereits dritten Sänger am Start.
Das zeugt nicht gerade von Kontinuität, aber der
aktuelle Frontmann ist nicht von schlechten Eltern und
klingt etwas nach Arnel Pineda von Journey. Die Musik
bewegt sich durchaus in diesen Gefilden und steht soweit
auf einem soliden Sockel. Der groovige Opener «Crying To
Me» hört sich dann aber erst mal wie eine typische Joe
Lynn Turner Nummer im Bereich von dessen töfter Scheibe
«Second Hand Life» (2007) an. Altes MSG-Feeling
(besonders von den hörbaren Griffwechseln her) verströmt
derweil «The Last Time», während «Did You Have To Say»
den unverkennbaren Schwenk in Richtung Journey
vollzieht. Handwerklich ist somit alles im grünen
Bereich, aber nicht wirklich weltbewegend und halt mit
allerlei Zitaten versehen. Aldo Nova lässt
beispielsweise bei «Everytime» grüssen. Interessanter
ist hingegen die Tatsache, dass Jeff Scott Soto als
Backing Vocals Gast seine prägnante Visitenkarte
hinterlässt und das Ganze spürbar aufwertet. Es kommt
dann nicht von ungefähr, dass das von ihm eingesungene
«Take You All The Way» zu den Highlights auf dieser CD
gehört. Die auf so einer Scheibe erwarteten Balladen
folgen anschliessend mit dem Titel «Maybe One Day» und
zwei Songs später mit «Brothers» auf dem Fusse und
erfüllen die Anforderungen daran locker. Der Rest rockt
auf gutem Niveau und weiteren Vibes von Michael Schenker
weiter bis zum Schluss, zerreisst dabei jedoch keine
Stricke und beim Piano-Sound vom Rausschmeisser «Jane»
kann man schliesslich darüber fachsimpeln, ob hier ein
weiteres Mal bei Aldo Nova's 82er-Klassiker «Fantasy»
gewildert wird oder eher Shy mit «Young Heart» (1987)
Pate standen. Die gute Produktion von Mikey Davis (u.a.
KISS und W.A.S.P.) hält das Interesse an Talon's drittem
Werk zumindest mittelfristig aufrecht.
Rockslave
Punkte:
7.5 von 10
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ISOLE – Born From Shadows
Napalm Records/Musikvertrieb
Isole kreieren echt schönen Doom
Metal im Stile von Candlemass oder Argus, allerdings
noch mit dem Zusatz, dass gewisse Passagen gegrowlt und
andere wiederum mit reinen Clean Vocals bestritten
werden. Die Schweden schleppen sich auch nur bedingt
durch die relativ langen Tracks, sondern drücken das
Gaspedal verhältnismässig oft immer mal wieder nach
unten, was den Songs auch einen bestimmten Drive
verleiht. Zwischendurch werden auch kleine Passagen
hörbar, welche das Tempo und die Brachialität drosseln,
nur um im nächsten Moment wieder durch ein hartes
Aufbäumen niedergeschmettert zu werden. Interessant ist,
dass Isole sowohl old school wie auch relativ modern
klingen, was der Atmosphäre eindeutig zugute kommt –
Intensität ist ein gutes Stichwort im Bezug auf das
gesamte Erscheinungsbild. Wer sich nach einem nicht
allzu bleiernen Soundtrack für die vernebelten Tage
umschaut, ist mit "Born From Shadows" gut bedient.
Toby S.
Punkte:
7.5 von 10
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MASTER OF WAHA - Wasteland
Ultimhate Records
Master Of Waha (Gott, was für
ein Bandname) ist ein neues musikalisches Abenteuer von
Xavier Carion (Ex-Member Of Channel Zero, Sons Of
Jonathas). Channel Zero sind vielleicht dem einen oder
anderen Thrasher ein Begriff, die Band stammt aus
Belgien und wurde in den späten 90ern in Brüssel
gegründet. Tja, jetzt hat Xavier Carion (Gitarrist) die
Zügel in die Hand genommen und mit Mitgliedern von Sons
Of Jonathas eine neue Truppe ins Leben gerufen. Die 10
Songs sind dann auch weit weg vom Thrash Metal von
Carions Hauptband. Master of Waha sehen sich als
Alternative-Band, das kann man so stehen lassen,
manchmal mehr Heavy Metal, dann wieder mal
Grunge-Anleihen, man hat da Alice In Chains gut
studiert. Nein, die Songs sind kraftvoll (Tue Madsen hat
den Mix übernommen) mit sehr viel Melodien beim Gesang
und den Gitarren, und die Drums treten ordentlich in den
Arsch. Das Problem: Man muss sich die Scheibe schönhören,
denn beim ersten Mal bleibt nicht viel hängen, aber wenn
die Maschinerie mal Fahrt aufgenommen hat, macht die
Scheibe immer mehr Spass. Ordentliches Stück Metal!
Daniel J.
Punkte:
7.5 von 10
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FROM THE DEPTH – Back To Life
Rising Records
Ein weiteres Power Metal-Album
aus Italien. Da denkt wohl jeder an die genialen Platten
von Rhapsody. Nun, ich nehme es vorweg, so genial sind
From The Depth nicht. Dies hat natürlich mehrere Gründe.
Erstens ist der Sound nicht reiner Power Metal, sondern
es gibt sehr viele progressive Spielereien und sehr
viele orchestrale Parts. Zweitens ist das Keyboard
dermassen präsent und manchmal echt penetrant im
Vordergrund und übernimmt oft sogar das erwünschte
Gitarrensolo. Das alleine gibt natürlich Abzüge in der
Wertung. Trotzdem erkennt man auch viele gute Sachen. So
strotzen die Italiener nur so vor Spielfreude und
vermitteln dem Zuhörer wirklich viel Spass. Nach dem
eher überflüssigen Intro (da wollten sie wohl dem
Albumtitel alle Ehre erweisen, was leider in die Hose
ging) geht's mit "Live For Today" gleich stark los. Die
Drums knallen nur so durch die Boxen, Sänger Raffaele
Albanese hat die passende und sehr variable Stimme dazu
und die Gitarrenfraktion beherrscht ihr Handwerk. Auch
mit "Our Music Our Souls" oder "Don't Forget Who You
Are" geht's im gleichen Stil weiter. Schlimm wird's dann
erst wieder bei "The Cruel Kindness". Eine so schnulzige
und oberflächliche Ballade habe ich selten gehört. Zum
Glück geht's danach wieder im altbewährten Stil weiter.
Alles in allem ist "Back To Life" ein sehr ordentliches
Album. Für die Zukunft wäre es aber sehr wichtig, das
Keyboard runterzudrehen und die Gitarren mehr kreischen
zu lassen. Ideen scheinen die fünf Jungs genug zu haben.
Timo K.
Punkte:
7.5 von 10
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9MM – Dem Teufel ein Gebet
Napalm Records/Musikvertrieb
'Assi Rock'n'Roll' nennen Rock
Rotten's 9MM ihren selbstgebrauten Rock. Und genau so
klingen sie auch auf ihrem neuen Album: roh, wild und
willig! Andere würden dieser Musik auch schlicht
Promille-Rock sagen, und auch das hat was. Wobei 9MM
ziemlich eigenständig agieren. Dumm nur, dass mir gerade
die beiden Markenzeichen der Band nicht gefallen wollen:
Gesang und die Fussballchöre in den Refrains. Klammere
ich diese Tatsache aber mal aus, höre ich auf "Dem
Teufel ein Gebet" 13 potentielle Hits raus, die sich
irgendwo zwischen klassischem Rock'n'Roll, Motörhead und
Böhse Onkelz bewegen. Wobei im Vergleich zu letzteren
bei 9MM die Melancholie fehlt. "Dem Teufel ein Gebet"
haut direkt in die Fresse und reitet kompromisslos vorne
weg. Dabei geht schon mal die Abwechslung etwas
verloren. Aber wer will das bei dieser Musik schon? Zum
Schluss gibt es mit "Amigos Para Siempre", "Störtebecker"
und "Durstige Männer" drei Trinksongs zum freudigen
Mitschunkeln. Deutschrockfans können hier bedenkenlos
zugreifen. Der Rest sei vor dieser Gruppe mit mächtig
Power gewarnt.
Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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ARRAYAN PATH – Ira Imperium
Pitch Black Records
Die Insel Zypern im östlichen
Mittelmeer ist nicht gerade der Ort, an dem qualitativ
hochstehender epischer Metal am Fliessband produziert
wird. Daher überrascht die Produktion mit dem Titel "Ira
Imperium" doch ein wenig. Arrayan Path haben für ihr
letztes Album "Terra Icognita" durchweg Zuspruch
erhalten. Sogar Bruce Dickinson erwähnte die Band
löblich in seiner Radio-Show der BBC. Für die aktuelle
Scheibe konnte man am Gesang erstaunlicherweise Tony
Martin (Ex-Black Sabbath) und Vagelis Marantis (Sanvoisen)
gewinnen. Hauptsächlich bleibt jedoch die Stimme von
Nicholas Leptos die treibende Kraft an der Front.
Fetzige Hymnen, packende Melodien und passender Gesang
prägen den 3. Release von Arrayan Path. Die Songideen
sind stark genug, um den Hörer konstant bei Laune zu
halten. Die feurigen Zyprioten haben sogar schon ein
weiteres Album am Start und wollen Anfang 2012 den
Nachfolger "Stigmata" veröffentlichen. Gar nicht so
schlecht.
Liane P.
Punkte:
7.5 von 10
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MANIFEST – Written In blood
Violent Media
Die norwegischen Trasher von Manifest sind mit ihrem
dritten Album "Written In Blood" zurück auf dem Markt.
Das neue Album beschreiben sie selbst als modernen
Thrash mit wütender Ethik, welche einem eine mörderische
Reise beschert. Die elf Songs sind darum auch auf
absolutes Vollgas getrimmt. Die Produktion passt perfekt
zum Musikstil von "Manifest" und kommt daher satt rüber.
Vieles erinnert sehr stark an Pantera, Slayer und
Sepultura. Böse gesagt haben die vier Norwerger auch
überall ein wenig geklaut. Das ist aber auch nicht
anders zu erwarten. Bei diesen Vorbildern, und wenn man
dann auch noch so klingen will, kommt man einfach nicht
darum herum. Trotzdem verstehen Manifest ihr Handwerk
auf ganzer Linie. Stian Leknes kreischt und growlt, was
das Zeug hält, die Drums von Allesandro Elide sind
dermassen satt und die Saitenfraktion braucht keine
weiteren Worte. Schon bei "Tommie von Adelaine" und dem
Folgenden "They´ll Have To carry Me Home" weiss jeder
von euch, wovon ich spreche. Es gibt aber nicht nur
sattes Gebolze, nein bei "Pitch Black Inside" geht's mal
ruhiger zu und her. Sprich, Manifest schalten zwei Gänge
zum Verschnaufen zurück, was aber ganz gut klingt. Beim
folgenden "A .45 To Pay The Rent" erwartet uns dann auch
schon wieder die nächste produktionstechnische
Überraschung: Das Snare klingt wie aus der Garage
aufgenommen. Aber es passt wieder wie die Faust aufs
Auge. Alles in allem ist hier ein sattes, böses,
schnelles und hartes Thrash-Album entstanden, das jeder
Liebhaber der genannten Idolen ruhig in seine Sammlung
mit aufnehmen kann.
Timo K.
Punkte:
7.5 von 10
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NEFACIO – Lauf!
Twilight/Non
Stop Music
Als ich dieses Album, welches unter dem Label
Medieval/Folk Rock angepriesen wird, zum ersten Mal
hörte, blieb mir der Mund offen stehen. Im positivsten
Sinne. Das ist mal wirklich was anderes! Eigentlich
könnte man es als Mittelalter-Hörspiel mit musikalischer
Untermalung bezeichnen. Das Album erzählt die Geschichte
des Spielmannes Barbas, dem Sohn des Henkers, der nach
dem Tod seines Vaters von der Obrigkeit dazu gezwungen
wird, dessen Handwerk zu übernehmen. Als er sich wehrt,
wird er ins Gefängnis geworfen, wo er eine hübsche junge
Frau trifft, die als Hexe angeklagt wurde. Musikalisch
ist das Werk absolut spartanisch gehalten: Schlagzeug,
Bass und Gesang. Gespielt wird alles von Baba Hail, der
treibenden Kraft hinter dem Projekt Nefacio. Es hat also
nicht viel mit klassischem Mittelalterrock zu tun, keine
Dudelsäcke, Lauten, Leiern oder was man sonst erwarten
würde. Trotzdem hat sich Baba Hail für sein Werk einige
bekannte Namen mit ins Boot geholt: Unter anderem sind
Bodenski von Subway To Sally, Der Morgenstern von In
Extremo und Buzz Dee von Knorkator mit dabei. Obwohl,
oder vielleicht gerade weil, die Musik so minimalistisch
gehalten ist, hat das Ganze einen ganz speziellen
Charme. Dafür sorgen schon die vielen gesprochenen
Zwischenspiele, welche die Geschichte vorantreiben.
Allerdings sind die einzelnen Lieder nicht sehr
eingängig und funktionieren auch nur wirklich als
Gesamtkonzept. "Lauf!" ist nicht einfach ein normales
Musik-Album, es ist ein Werk, das sich mit der
Geschichte beschäftigt, gleichzeitig eine Geschichte
erzählt und so allen etwas bietet, die sie lieben, die
Geschichte.
Patricia
Punkte:
7.4 von 10
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UNDER THAT SPELL – Black Sun Zenith
War Anthems Records/Non Stop Music
Vor drei Jahren habe ich das Erstgeborene der
Deutschen als 'überdurchschnittlich' bewertet. Wenn man
neun Alben in einem Monat bewerten muss, ist man um
mögliche Lichtblicke immer froh, so habe ich mit einiger
Erwartung das neueste Werk eingeschoben. Ansonsten hätte
mich das kitschige Albumcover doch schon ein wenig
abgeschreckt. Die ersten heftigen Blastpassagen brechen
ziemlich abrupt ab und fliessen in einen verträumten
Zwischenteil, bevor das Klangbild erneut von der
Kriegsmaschinerie überrollt wird. Allerdings kann erst
in "Zenith" ein Riff im Ohr hängen bleiben. Von da an
geben sie sich Mühe, in jedem Song mindestens ein Riff
so oft zu wiederholen, dass man als Hörer durchaus ein
Gespür für die Songstrukturen kriegt. Da die Aufnahmen
nicht nur kühl, sondern steril und modern klingen, kann
man von einem starken Album sprechen. Allerdings mangelt
es an Kleinigkeiten wie der lieblos wirkenden Aufmachung
und teilweise langweiligen Strophen. Trotzdem bleibt
"Black Sun Zenith" ein tolles Album.
Tristan
Punkte:
7.3 von 10
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DEATHSTARS - The Greatest Hits On
Earth (Best Of)
Nuclear Blast/Warner
Ein bisschen gesunde Selbstachtung ist ja ganz
sympathisch, deshalb passt es einfach wie der Arsch auf
den Eimer, dass die extrem selbstbewussten Schweden ihr
erstes "Greatest Hits"-Werk nach gerade mal drei
Studioalben veröffentlichen und es dann auch noch als
die grössten Hits auf Erden bezeichnen. Die Auswahl ist
auch wirklich gelungen, so finden sich von "Tongues" bis
"Blitzkrieg" alle wichtigen Songs auf diesem Release
ein. Auch zwei neue Stücke sind dabei, nämlich gleich
die ersten zwei Tracks "Death Is Wasted On The Dead"
sowie "Metal". Beide Songs sind dermassen gut geworden,
dass man sich ernsthaft fragen muss, was die Band sonst
noch drauf gehabt hätte, wenn sie ein normales
Studioalbum mit ausschliesslich neuer Musik in Angriff
genommen hätte. Dennoch ist "The Greatest Hits On Earth"
nett geworden, und auf der bevorstehenden Tour mit
Rammstein wird die exotische Truppe sicher eine Menge
neuer Fans gewinnen könnnen.
Maiya R.B.
Punkte: keine Wertung
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DESCENDING - New Death Celebrity
Massacre Records/Musikvertrieb
Die Griechen haben schwere wirtschaftliche Probleme,
stehen vor dem Bankrott, aber das hält fünf Burschen
nicht daran ab, coolen Modern/Thrash Metal zu
fabrizieren und die Wut auf der Bühne herauszulassen.
Die Truppe wurde im Jahre 2007 in Athen gegründet, mit
dem Ziel, allen zu Zeigen, wo der Hammer hängt. 2008
veröffentlichte man "Enter Annihilation" und erntete
durchaus gute Kritiken in den gängigen Fachmagazinen.
Das zweite Werk "New Death Celebrity" wurde von niemand
Geringerem als Fredrik Nordstrom produziert, der schon
mit In Flames und Dimmu Borgir gearbeitet hat. Die 10
Songs klingen demensprechend recht modern, will heissen,
sie treten dir richtig einen in den Arsch. Killerriffs,
Donnerdrums und ein Tempo jenseits der
Lichtgeschwindigkeit prägen das neueste Werk dieser
jungen Band. Was mir noch fehlt, ist der
Wiedererkennungswert der Songs, wenn der einmal
gewährleistet ist, stürmen die Südländer sicher in
Richtung Spitze. Bis dahin verbringen wir noch ein wenig
die Zeit mit "New Death Celebrity".
Daniel J.
Punkte:
7.1 von 10
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VAIN - Enough Rope
Musicbuymail
Die 1986 gegründeten Vain aus San Francisco hatten im
Grunde schon immer sehr viel Potential, vor allem wegen
der sehr, sehr markanten und leidenschaftlichen Stimme
von Sänger und Bandboss Davy Vain. Vor allem die
Powerballade "1000 Degrees" von ihrem 1989 erschienenen
Debutalbum "No Respect" war damals der Überflieger
schlechthin, wie auch der sleazige Partyhit "Beat The
Bullet". Leider hatten Vain das Pech, in ihrer
Anfangsphase regelrecht zwischen anderen Bands dieser
Spielart zu ersaufen, da damals schlichtweg ein
Überangebot an Glam Rock-Bands herrschte. Zwar konnten
sie als Support Act für Skid Row auf deren
Europa-Tournee 1989 doch sehr viel Fans gewinnen, doch
dann kam schon bald Grunge auf, und wir wissen ja alle,
wie es damals mit toupierten und geschminkten Bands
bachab ging. Danach wurden noch vier weitere Alben
veröffentlicht, die durchaus gut waren, doch der Zug für
eine richtig grosse Karriere war schon so gut wie
abgefahren. Dies ist sehr schade, denn auch das neue
Album "Enough Rope" ist durch und durch gut geworden,
voller Leidenschaft, Glut und Glitzer, wie man es von
Vain seit jeher gewohnt ist. Vor allem schnellere Songs
wie "Stray Cat" oder herrliche Balladen wie "Treasure
Girl" machen diese CD zu einem absoluten Hörvergnügen.
Maiya R.B.
Punkte:
7.1 von 10
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THE ROTTED - Ad Nauseam
Candlelight Records/Irascible
Die Briten von The Rotted bringen mit ihrem neuen
Wurf "Ad Nauseam" ein solides Extreme/Death'n'Roll-Monster
heraus. Raue, düstere Riffs trefen auf ein geiles
Drumming, und so was kommt dabei heraus. Am Anfang mag
das Ganze ein wenig zu garagenlärmig sein, doch von Mal
zu Mal kriegt man mehr mit, und so macht es auch noch
nach 10 Mal Spass, denen zuzuhören. Dass die Briten den
Punk im Blut haben, beweisen The Rotted mit dieser
soliden Veröffentlichung.
Steve Butcher
Punkte:
7.1 von 10
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CEPHALIC CARNAGE - Lucid Interval
(Re-Release)
Relapse Records/Non Stop Music
Joa Cephalic Carnage gibt es schon eine halbe
Ewigkeit, und dies spürt man, wenn man ein knapp 10
Jahre altes Album, welches den Weg erst ebnete, sich
einer breiteren Masse zu präsentieren,
wiederveröffentlicht wird. "Lucid Interval" ist bereits
2002 erschienen, und es stellt sich nach Abgleich mit
der Erstausgabe heraus, dass sich das Mastering fast
nicht spürbar verändert hat. Mit dem Stück "Puff De La
Morte" hat man jedoch einen Bonustrack raufgepackt, der
sich nahtlos in das Gebilde einfügt.
Steve Butcher
Punkte: keine Wertung
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NUN FUCK RITUAL – In Bondage To
The Serpent
Debemur Morti Productions
Menschenskind, bei so einem
bescheuerten Namen und dem billig anzusehenden
Albumcover habe ich mich fast nass gemacht vor
schlechten Vorahnungen. So war ich angenehm überrascht,
als die ersten schleppenden Riffs aus den Boxen krochen.
Da sich das Tempo kaum merklich verändert und die
Atmosphäre von repetitiven, hypnotischen Melodiefetzen
lebt, würde ich das Album also nur bedingt als Black
Metal bezeichnen. Da die Musiker aus einigen bekannteren
Bands (SOD, Brutal Assault, Mayhem etc.) stammen, hätte
man auch irgendwo Varg Vikernes lesen können, aber der
ist wohl nach wie vor mit der Flucht vor
Ausserirdischen, dem Zuckerentzug oder etwas ähnlich
Weltbewegendem beschäftigt. Wie dem auch sei,
Ähnlichkeiten zu alten Burzum können nicht verleugnet
werden, auch wenn diese Scheibe durch ihre
Hochglanzproduktion besticht. Dadurch wirken die Songs
extrem druckvoll und erzeugen eine fast schon greifbare
Dichte, auch wenn stellenweise musikalisch ziemlich
wenig passiert. Was aber nicht heisst, dass die Lieder
langweilig wären, im Gegenteil. "Cursed Virgin, Pregnant
Whore" beispielsweise ist an sich sehr langatmig,
überrascht aber mit ganz obskuren Keyboardklängen und
einem für das Album aussergewöhnlich schnellen Blastbeat.
Neu ist das alles zwar nicht, wer aber nach dem
perfekten Soundtrack zu H.P. Lovecraft's Bücher sucht,
ist hier mehr als gut bedient, genauso wie Fans von
Leviathan oder allgemein Liebhaber von geschwärztem
Funeral Doom. Ganz Nett.
Tristan
Punkte:
7.0 von 10
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1349 – Demonoir (Re-Release)
Indie Recordings/Irascible
Naja, also den Informationen zufolge ist die Box
zumindest mit einigem vollgestopft: signierte
Photokarte, Poster, ein Plektrum, ein Aufnäher und ein
12-seitiges Booklet. Ach ja, und auf der CD sollen noch
4 Bonustracks und 3 Livesongs sein. Und dann wären wir
auch schon beim eigentlichen Hauptteil: die Musik. Da
hat sich seit meinem letzten Hören halt auch nicht
wirklich viel verändert, "Demonoir" empfinde ich nach
wie vor nicht als Höhepunkt ihres Schaffens.
Ausführlicheres kann man im Review vom Mai 2010 lesen.
Einmal weniger Selbstdarstellung, ein Ticken mehr auf
die Musik hören und die Geschwindigkeit aller
Beteiligten aufeinander abstimmen. So eindrücklich das
Dauerfeuer auch ist, so ermüdend wirkt es. Die rein
atmosphärischen Zwischenteile heben das Gesamtbild auch
nicht auf einen höheren Wert. Wer sich aber eine der
limitierten 1000 Boxen ergattern will, hat die CD
wahrscheinlich eh schon zu Hause stehen.
Tristan
Punkte: keine Wertung
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SOULDRAINER – Heaven’s Gate
ViciSolum Productions
Dieses Quartett schiesst mit einer amtlichen Ladung
aus allen Rohren des melodischen Death Metal, soviel sei
schon mal konstatiert. Ist nicht nur ein Stichwort,
sondern hier werden immer wieder Melodien im Hintergrund
aufgezogen, damit die Atmosphäre auch ihren Spass hat.
Spoken parts und choral anmutende Gesänge (z.B. in
"Low") tun ihr Übriges, um der Abwechslung zu ihrem
Recht zu verhelfen. Tja, und nun, man kann es sich
denken, folgt das ganz grosse Aber: Der Sänger ist nicht
wirklich gut. Man kann sich jetzt hierbei darüber
streiten, aber ich persönlich denke, der gute Herr wäre
in einer Combo, die praktisch ohne die melodischen Bögen
auskommt, um einiges besser aufgehoben. Hier hätte eine
variablere Stimme das entscheidende Quantum sein können,
um Souldrainer in die obere Liga der Jünger des
tödlichen Metalls hieven zu können. Aber Power hat der
gute Herr in den Lungen, das ist unbestreitbar. Und die
Instrumentalisten beherrschen ihr Handwerk ebenso, gar
keine Frage. Es sind einfach zwei Faktoren, die nicht
ganz zueinander zu passen scheinen. Dennoch
empfehlenswert, wenn man sich der obengenannten
Tatsachen bewusst ist. Definitiv mehr als nur brauchbar.
Toby S.
Punkte:
7.0 von 10
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PALACE - Dreamevilizer
Firefield Records/Non Stop Music
Die Speyerer von Palace haben ein weiteres Album mit
teutonischer Prägung am Start. "Dreamevilizer" ist die
mittlerweile siebte Scheibe. Nach mehrjähriger Pause
wollen die vier Jungs nun wieder durchstarten. Wie
gesagt handelt es sich um teutonischen Metal mit viel
Einfluss von Accept sowie teilweise Rage und Running
Wild. Daher ist wohl eine absolute Eigenständigkeit
nicht auszumachen. Musikalisch kommt dies vor allem bei
"Sons Of War" oder bei "Lightfighter" zur Geltung.
Harald Piller am Gesang ist weiterhin sehr druckvoll und
variabel. Mal rauchig tief (sogar mit Hang zu Growls),
dann wieder klarer und reiner. Die zehn Songs sind
durchaus abwechslungsreich. Mal typisch stampfend wie
beim Titelsong "Dreamevilizer", mal treibend wie bei "Civilization
Of Rock" welches live wohl nicht mehr wegzudenken ist,
oder aber auch beim druckvollen Opener "Between Heaven
And Hell". Insgesamt ist "Dreamevilizer" ein sehr
solides Metalalbum mit teilweise sehr eingängigen Songs,
guter Songstrukturen und viel Herzblut für Teutonic
Metal. Fans werden ihren Spass haben. Der Rest sollte
unbedingt reinhören. Vielleicht gibt's dadurch ja ein
paar Fans dazu.
Timo K.
Punkte:
7.0 von 10
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REX MÜNDI – IHVH
Debemur Morti Productions
Da stecken einige Ideen dahinter, soweit sei das
schon mal verraten. Ob man als Laie der Kabbala
allerdings alles so versteht, wie es die Franzosen denn
gedacht haben, wage ich zu bezweifeln. Da der Herr am
Mikro sich nicht sehr freundlich anhört, gehe ich aber
davon aus, dass auf dem Erstling wohl kaum der
Weltfrieden im Mittelpunkt steht. Und wenn doch, dann
höchstens, um ihn zu vernichten. Nach dem beschwörenden
Intro knüppelt das Schlagzeug gleich mächtig los, um den
aufbegehrende Dämon in die Knie zu prügeln. Da die
Tempowechsel sitzen und einige schöne Breaks den Songs
immer wieder Antrieb geben, kann man von einem
abwechslungsreichen Album sprechen. Erstaunlich ist die
relativ basslastige Aufnahme, da einige Riffs so schier
hinter dem Schlagzeug zu verschwinden scheinen. Genauso
unerklärlich ist die elektronisch schwer überarbeitete
Stimme viel zu häufig unpassend in den Mittelpunkt
gestellt, so dass sie durch ihren unnatürlichen Klang
anfängt zu nerven. Schade eigentlich, denn die Ideen
scheinen durchwegs interessant. Mit "Pious Angels" kommt
auch die nötige Provokation ins Spiel, hier versucht
ganz klar jemand, den Grundstein für ein längeres
Projekt zu setzten. Noch einmal über die Abmischung
diskutieren, und gut ist.
Tristan
Punkte:
7.0 von 10
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DREAMCATCHER – Soul Freedom
Rising Records
Mit Dreamcatcher geht eine neue Band aus dem Bereich
Symphonic/Melodic/Prog Metal an den Start. Die
Nordengländer legen viel Wert auf Eingängigkeit und
satte Power. Dass das Sextett durchaus Leidenschaft und
Wille hat, zeigt sich durch die Tatsache, dass mit Jacob
Hansen (Ex-Anubis Gate und Mercenary) ein Gastmusiker
auftaucht, der die Scheibe auch gleich noch gemixt und
gemastert hat. Mit stark beeinflusster Keyboardmusik
erfinden sich Dreamcatcher definitiv nicht neu. Sie
zeigen sich aber durchaus eingängig und druckvoll. Das
Keyboard ist bei den ersten Songs wie " The Eyes Of One"
oder "Take Hold" eher gewöhnungsbedürftig. Mit der Zeit
gewöhnt man sich aber daran. Leider bleiben die wirklich
gut produzierten Songs nicht wirklich in den Gehörgängen
haften. Da muss einfach mehr kommen. Ein weiterer
Minuspunkt ist die Tatsache, dass Dreamcatcher mit einem
weiteren, für mich überflüssigen Intro an den Start
gehen und danach nur noch sechs weitere Songs in der
Hinterhand haben. Man kann leider nicht alles haben.
Trotzdem glaube ich, dass die Engländer auf dem
richtigen Weg sind und beim nächsten Mal sicherlich mehr
Punkte abstauben werden. Zu hoffen ist es zumindest.
Timo K.
Punkte:
7.0 von 10
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DON FERNANDO – Dia Los Muertos
Impedance Records
Selten schaffen es Bands aus
Australien, über den Ozean in die weite Welt hinaus zu
gelangen. Zu selten, möchte man fast sagen, denn immer
wenn, dann kracht's: Angefangen bei AC/DC über Rose
Tattoo bis Wolfmother und natürlich Airbourne kann man
im Land der Kängurus stolz sein über seinen Rockexport.
Mit "Dia Los Muertos", ihrem zweiten Langeisen (das
Debut "The Banquet Of... " erschien 2009), können Don
Fernando aus Montreal zwar noch nicht in diese Kategorie
vorrücken, ein Ticket gen USA oder Europa sollte dabei
aber gerade noch rausspringen. Während die erste Hälfte
der Scheibe mit Songs wie das verzettelte "Some Other
Way" oder das gar lärmige "You're Wrong, I'm Right,
You're Dead" nicht wirklich zünden kann, dreht das
Quartett in Hälfte zwei richtig auf. Das arschcool
rockende "Except For", die erdig groovenden, von
Retro-Nebeln umwehten "Welcome To The Fold" und "Cold
Blooded Lover", der an Kyuss erinnernden Stoner-Brocken
"Liar" und das etwas flottere "High Backing Hell" sind
wuchtige Riffgeschosse, nach welchen man, die das
abschliessende, verworrene, pseudo-avantgardistisch
lärmende "I Know" überflüssig machen. Sechs tolle Songs
auf einer Scheibe mit elf Tracks ist zwar keine
Jubelbilanz, doch für was hat man heutzutage PC,
Musikprogramme und Playlists? Einfach rauslöschen, das
Unnötige, und "Dia Los Muertos" wandelt sich von einem
durchschnittlichen Album zu einer bärenstarken EP.
Kissi
Punkte:
7.0 von 10
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GRAND DESIGN - Idolizer
AOR Heaven/Non Stop Music
Hossa, da kommt ja helle Freude
auf: Heavy Stadion-Riffs, knalliges Schlagzeug, fette
Chöre - die neue Leppard hält, was man mit "Pyromania"
vor fast 30 Jahren einst versprochen hatte. Also wenn
das nicht hoch einsteigt in den Charts... Doch Stop! Wir
schreiben 2011, und hier gehen ja gar nicht Joe Elliot &
Co. zu Werke, sondern Sänger/Produzent Pelle Saether und
seine vier Mitstreiter - eben Grand Design aus Schweden.
Woher nimmt dieses Land nur die unzähligen, guten Bands?
Natürlich haben die das Rad auch nicht neu erfunden,
doch was hier aus den Boxen knallt, ist
80er-Stadion-Rock im wahrsten Sinne und vom Feinsten.
Grosses Kino - leider mit kleinem Wermutstropfen. "Da
wir alle Def Leppard lieben, werden ihre Einflüsse sich
immer wieder in unseren Liedern widerspiegeln", erklärt
Pelle. Was sich auf dem Debut "Time Evelation" 2009 vage
angedeutet hatte, wird auf diesem zweiten Album fast bis
zum Exzess getrieben. Das mag man lieben oder ablehnen
und gehört für mich in die gleiche Kategorie wie
Airbourne, die sich auch immer mit den Übervätern AC/DC
vergleichen lassen müssen. Im direkten Vergleich mit den
(jungen) Australiern schneiden die Schweden aber besser
ab, weil sie beim Songwriting offensichtlich variabler
sind und dadurch auch keine Langeweile aufkommt. Ähnlich
wie Airbourne oder Steel Panther 'kopiert' man, im Falle
Grand Design, 'nur' Def Leppard, aber sei's drum. "Idolizer"
ist der Soundtrack für fast alle Lebenslagen, macht beim
Cabrio-Fahren in den Sonnenuntergang was her oder bringt
einen durch den grauen Büroalltag. Eine Zehn für die
technische Umsetzung, eine Vier für die 'Originalität'.
Rocknrolla
Punkte:
7.0 von 10
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MY BLACK LIGHT - Human Maze
Massacre Records/Musikvertrieb
Mittlerweile werden von unseren südlichen Nachbarn ja
immer wieder einige Perlen auf den internationalen
Musikmarkt geworfen, und so war die Spannung gross, als
sich auf meinem Tisch das neueste Exportprodukt Italiens
präsentierte – das Debut-Album "Human Maze" von My Black
Light. Genau wie ihre Landesgenossen Ravenscry zählen
auch My Black Light zum etwas überbevölkerten Modegenre
des Female Fronted Gothic Metal. Leider sticht die Kombo
um Sängerin Monica Primo da auch nicht wirklich raus.
Obwohl sich My Black Light etwas härter zeigen als der
verhätschelte Durchschnitt dieses Genres, ist das
Songwriting noch nicht ganz ausgereift. Auch die Stimme
der Leadsängerin ist leider keine Konkurrenz zu den
Grössen des Genres wie Evanescence, Within Temptation
oder Lacuna Coil, die für diese Band scheinbar als
Vorbild fungieren. Bei den richtig hohen Tönen gerät
Monica hörbar an ihre Grenzen, was sehr schade ist, da
sie bei den mittleren Lagen ein sehr kräftiges Organ zur
Schau stellt. Keyboarder und Sänger Rodolfo Coda
Bertetto unterstützt sie mit rauen Clear Vocals im
Hintergrund und düsterem Growling als starkem Kontrast –
eine sehr harmonische Kombination. Daneben finden sich
auch immer wieder hübsche Effekte, die das Album dann
doch etwas herausheben und spannender machen. So zum
Beispiel der etwas orientalische Touch bei "Being
Human", der an Amorphis erinnert. Auch "Ti Siento", das
einzige Lied in der Muttersprache der Band, überzeugt
als natürliche, etwas härtere Komposition. Allerdings
wird das Keyboard zu oft und zu pompös eingesetzt, um
den typischen Gothic-Effekt zu erzeugen – eine
bedauerliche, aber leider typische Krankheit dieses
Genres. Und noch ein Schandfleck hat sich
eingeschlichen: Das Cover von Toni Braxtons Kuschelhymne
"Unbreak My Heart". Einfach nur falsch. Ein Cover zu
machen ist schon schwierig. Ein Cover eines Songs zu
machen, der einzig und allein von der grossartigen
Stimme der Sängerin lebt, ist unmöglich. Und so sind die
Italiener denn auch kläglich gescheitert. Doch da My
Black Light als Coverband angefangen haben, kann man bei
diesem Anfall von Nostalgie getrost ein Auge zudrücken.
Das Album ist ein guter Anfang, und wenn sie ihre Karten
beim neuen Label Massacre Records richtig ausspielen,
dann könnten sie mit dem nächsten Album mehr als nur die
ausgesprochenen Genre-Fans begeistern.
Patricia
Punkte:
6.9 von 10
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ACHERONTAS – Vamachara
Agonia Records
Um das Verderben nicht nur über Europa, sondern über
die ganze Welt zu verbreiten, haben sich schon 4 Jahre
vor der Eurokrise einige Herren aus den Überresten einer
unbedeutenden Black Metal-Band zusammengerottet. Ihr
inzwischen drittes Werk sticht schon durch das ungewohnt
farbige Cover ins Auge. Die Songs setzen sich dann nicht
ganz so schnell ins Gehör, aber durch ihre sehr
rituelle, okkulte Atmosphäre kann man das gesamte Album
durchaus mehr als nur einmal hören. Dabei sind die
Lieder weniger monoton und hypnotisch, wie zum Beispiel
"Leviathan" oder "Azrael", aber auch nicht ganz so
experimentell und progressiv wie "Nightbringer".
Abwechslungsreich sind sie also auf jeden Fall, "Ohm
Krim Kali" beweist die musikalische Offenheit durch das
ungewöhnliche Keyboard. Andersrum ist der elfminütige
Song "Drakonian Womb" eine gekonnte Hommage an die
dunklen 90er aus dem Norden. So sind die Vertreter des
linken Pfades eine starke, sehr eigenständige
Interpretation des Black Metal mit einigem an
Wiedererkennungswert. Doch leider bekommen die Griechen
zumindest in der Musikbranche nicht ganz so viel Geld
wie die skandinavischen Länder, womit das Album
wahrscheinlich allgemein unterbewertet wird. Schade, so
viel Eigenständigkeit sollte ganz klar probegehört
werden.
Tristan
Punkte:
6.9 von 10
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LOST DREAMS - Blinded By Rage
Twilight/Non
Stop Music
Mit "Blinded By Rage" bringen die Österreicher Lost
Dreams ihr fünftes Album heraus. Der Sound kann als
Melodic/Death beschrieben werden. Die CD schafft es,
durchgehend Atmosphäre zu schaffen, verträumte Passagen
wechseln sich mit brachialem Riffing ab. Als Ganzes
Vermag das Album "Blinded By Rage" zu beeindrucken, wenn
man allerdings einzelne Songs anhört, merkt man, dass ab
und zu eine gewisse Originalität nicht vorhanden
ist.
Steve Butcher
Punkte:
6.9 von 10
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KAMBRIUM – Shadowpath
Massacre Records/Musikvertrieb
Als ich im Label-Beipackzettel was von Epic/Death
Metal und schnellen, symphonischen Keyboardeinlagen las,
war ich zunächst recht skeptisch. Der orchestrale Opener
"Shadowpath Intro" deutet schon ganz subtil an, wohin
der fünfzigminütige Spaziergang auf dem Schattenpfad
führen wird. Die Selbstbezeichnung Epic/Death Metal
umschreibt eigentlich nur marginal das, was die Band aus
Helmstedt in Niedersachsen wirklich ausmacht. Mit viel
Bombast, Melodie, orchestralen Passagen und sporadisch
klassischen Zitaten schafft sich die Band im Death Metal
eine Nische, ähnlich, wie es Dimmu Borgir (vor denen sie
sich im Song "Feuer gegen Feuer" deutlich verneigen) in
den letzten vierzehn Jahren innerhalb der Black
Metal-Szene getan haben. Und wie Letztere seither kaum
mehr als Black Metal-Band bezeichnet werden können, sehe
ich in Kambrium eher eine sehr epische Dark Metal-Band,
deren Bezüge zum Death Metal sich im Wesentlichen auf
den tiefen Growl-Gesang beschränken. Die recht
dominanten Keyboardpassagen von Chefideologe Jan Hein
fügen sich nahtlos in den Gesamtsound ein, der mit viel
Abwechslung, Tempowechseln und gespürter Leidenschaft
brilliert. Überhaupt machen die Jungs handwerklich alles
richtig, lediglich Bassist/Sänger Martin Simon sollte
den glücklicherweise spärlichen Einsatz von cleanen
Vocals lieber ganz sein lassen, denn da klingt er dann
doch zu aufdringlich pathetisch. Ansonsten herrscht
grosse Freude, denn der gesunde Mix aus Melodic/Death,
Viking und Power Metal sowie gothisch angehauchter
Harmonie ist sehr ansprechend, fesselnd und hervorragend
umgesetzt, Kompliment! Ein sehr solider Einstand, der
den Niedersachsen hier gelungen ist, lediglich das
orchestral eingeleitete Schlusslicht "A Sinner's Remorse"
entpuppt sich anfangs als mittelschwerer Rohrkrepierer,
denn der Cleangesang wird dem bisher Gehörten einfach
nicht gerecht. Aber glücklicherweise beschränkt sich
dieses Element in der ansonsten wirklich starken Nummer
auf ein absolutes Minimum in der Einleitung, und der
Song wächst danach in seinen 7:55 Minuten Spielzeit zu
einem wahren Monument heran. Ein beeindruckendes Debut
von einer vielversprechenden Band, von der man
hoffentlich noch einiges zu hören bekommen wird!
Mirko B.
Punkte:
6.9 von 10
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LIKE MOTHS TO FLAMES - When We Don't Exist
Nuclear Blast/Warner
Metalcore aus Ohio? Klingen diese Bands nicht alle
gleich? Haben wir nicht langsam genug von Brüll- und
Kreischcore? Nein, haben wir nicht, und die Kapelle mit
dem ulkigen Namen klingt auch nicht so wie die
restlichen Bands ihres Genres. Allein schon
Frontkreischer Chris Roetter präsentiert sich
ungewöhnlich flexibel, so erreicht er von tiefstem
Gegrunze bis zu höchstem Gekreische sämtliche Stimmlagen
und gibt der Musik dadurch so manches an Abwechslung.
Doch der Mann beherrscht auch die Clean Vocals
bemerkenswert gut, zudem sind die Songs geschickt mit
diversen Mini-Breakdowns gespickt und machen das
Duchhören dieses Albums zu einer rasanten und
abwechslungsreichen Achterbahnfahrt. Für ein Debut ist
diese CD wirklich sehr gut geworden, und wir wollen mal
hoffen, dass diese Band sich in ihrem Musikbereich noch
gegen all die vielen anderen Truppen durchsetzen wird,
denn solches Talent verdient Beachtung!
Maiya R.B.
Punkte:
6.8 von 10
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AS YOU DROWN - Rat King
Metal Blade/Sony Music
As You Drown aus Schweden spielen einen schönen Mix
aus New und Old School-Death. Super sind sie vor allem
darin, sich an ihre Grenzen zu halten und zwischendurch
auch unerwartete Zwischenspiele einschieben. Der Sound
ist nicht zu Core-lastig und auch nicht zu oldschool,
die Jungs verstehen ihr Handwerk, was man vor allem in
dem Song "Cleansing Hands" mitkriegt.
Steve Butcher
Punkte:
6.7 von 10
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ELM STREET - Barbed Wire Metal
Massacre Records/Musikvertrieb
Es ist 1985, ich nähe mir gerade
wieder mal einen Patch auf die versiffte Jeanskutte,
knalle mir dabei mit leckerem Weinbrand die Birne weg
und höre dazu "Barbed Wire Metal" von Elm Street. Geht
zwar nicht, denn die australische Band wurde erst 2003
gegründet, aber es hätte gepasst wie meine
stahlverstärkte Stiefelspitze in den Arsch eines Hip
Hoppers, der noch bei Mutti wohnt. Sehr erfreulich, dass
sich die Anfangzwanziger aus Down Under dermassen
traditionellen Tönen verschrieben haben, die sich
irgendwo zwischen Grim Reaper, Manowar, Judas Priest und
Iron Maiden bewegen. Wirklich originell ist das zwar
überhaupt nicht, Songtitel wie "Barbed Wire Metal",
"Heavy Metal Power" oder "Metal Is The Way" sprechen ja
für sich, aber die Art der Umsetzung, der spürbare
Enthusiasmus der Interpreten, gepaart mit solidem
technischem Können bescheren uns acht Songs, vollgepackt
mit catchy Riffs, packenden Hooklines und galoppierenden
Rhythmen. Die verhältnismässig derben Vocals von Sänger
und Rhythmusgitarrist Ben Batres mögen anfangs ein
Bisschen gewöhnungsbedürftig sein, passen aber
schlussendlich doch sehr gut zum recht schnellen
Material. Positiv auch die relativ kurze Spielzeit von
knappen vierzig Minuten. Man kann sich das Album in
einem Zug anhören, ohne dabei zu ermüden; der konstant
hohe Energielevel und die Intensität der starken
Kompositionen ziehen einen recht schnell in ihren Bann
und machen einfach Spass. Nichts Weltbewegendes also,
aber ich höre mir die Scheibe immer wieder gerne an und
kann sie demzufolge reinen Gewissens an
Traditionalisten, NWOBHM–Nostalgiker und
funda-METAL-istische Anhänger der reinen Lehre
weitermpfehlen.
Mirko B.
Punkte:
6.7 von 10
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DIABOLOS DUST – Ruins Of Mankind
Massacre Records/Musikvertrieb
Der Thrash-Metal schmeisst momentan wieder eine
Unmenge an neuen Bands ans Tageslicht. Dabei ist nicht
immer alles Gold was glänzt, auch wenn qualitativ alles
im grünen Bereich ist. So leider auch bei Diabolos Dust,
die sicherlich gute Songs geschrieben haben, aber mit
ihrem Sänger zwischen Stuhl und Bank sitzen. Hier fehlt
das Charisma der grossen Helden aus diesem Bereich, und
selbst die ansonsten coolen Songs verlieren hier an
Flair. Dieses Phänomen kennen wir aber schon aus anderen
Bereichen, die zu einer bestimmten Zeit mit zu vielen
Truppen totgespielt wurden. Wäre "Ruins Of Mankind" zu
einem früheren Zeitpunkt erschienen, hätte man von einer
hoffnungsvollen Platte gesprochen. So bleibt es bei
einer sich in der Masse behauptenden CD...
Tinu
Punkte: 6.5 von 10
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ZANDELLE – Shadows Of The Past (Compilation)
Pure Steel Records/Non
Stop Music
Die amerikanischen Heavy-Metaller Zandelle betreiben
auf diesem Album ein wenig Geschichtsunterricht. Dieser
dürfte vor allem für Metaller interessant sein, welche
sich bereits zur deren Fans zählen. Geboten werden vier
Songs der EP von 1996, sechs vom Debutalbum 1998, eine
unveröffentlichte Nummer von 2006, ein neuer Song sowie
das Whitesnake-Cover "Bad Boys". Die EP und das Debut
wurden dabei neu aufgenommen. Um die beiden Versionen
vergleichen zu können, liegt dem Album noch eine zweite
CD mit den Originalaufnahmen bei. Soweit die Theorie.
Dem Rezensenten fehlt indessen die zweite CD, und die
vorhandenen Songs sind teilweise falsch betitelt. Dies
macht natürlich ein abschliessendes Urteil unmöglich.
Das vorhandene Material kann sich zumindest teilweise
hören lassen. Denn Zandelle spielen schönen,
abwechslungsreichen Power Metal, der besonders dann
gefällt, wenn er etwas in Richtung Hard Rock abdriftet.
Ebenfalls nett zu hören ist bei mir das als "Angel"
bezeichnete Stück, welches besonders gegen Ende Iron
Maiden über die Schultern schaut. Sänger George Tsalikis
lässt hingegen immer wieder aufblicken, wie wichtig für
ihn ein gewisser Halford ist. Insgesamt geht dem Album
aber mit zunehmender Länge die Puste aus, so dass man
nur Mühe bis zum Ende durchhält. Für Underground-Heavy
Metal-Fans kann "Shadows Of The Past" eine lohnenden
Anschaffung sein. Alle andern verpassen hier wenig.
Roger W.
Punkte: keine Wertung
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INTENSE - The Shape Of Rage
Pure Legend Records/Non Stop Music
Man stelle sich vor, dass eine Metalband ihr 20.
Jubiläum feiert und man zu vor noch nie was von dieser
Combo gehört hat. So ist es mir bei den Briten von
Intense ergangen, die nach einigen Demos mit «The Shape
Of Rage» jetzt ihre dritte, amtliche Langrille vorlegen.
In der Schnittmenge von Iced Earth (mehr) und Iron
Maiden (weniger) hört sich das Ganze soweit ganz ok an,
aber wenn man sich dagegen «Dystopia», das neue
Meisterwerk von Jon Schaffer & Co. rein pfeift, dann
fragt man sich schon, ob die Welt wirklich auf Intense
gewartet hat, zumal die Ähnlichkeiten mit den Amis (auch
Metal Church lassen grüssen) offensichtlich sind. Vor
allem die Ähnlichkeit zu Matt Barlow stellt die
Eigenständigkeit von Sean Hetherington's etwas in Frage.
Trotzdem gefällt mir das halbballadeske «For The Fallen»
ziemlich gut und lässt die Handschrift von Producer Karl
Groom (Threshold) erkennen. Allerdings fehlt es vor
allem der Gitarren-Wand spürbar an Druck und daher wirkt
diese eher flachbrüstig. Stilistisch sucht man mitunter
den roten Faden, denn zum Beispiel «Save Me From Myself»
driftet mit den dezenten Keyboards in leicht progressive
Gefilde ab, während zu Beginn und danach, wie bei «Lie»
klar wieder Power Metal dominiert. Handwerklich haben es
Intense zwar schon drauf und etwas Epischeres wie «Skull
Of Sidon II (The Final Stand)» gerät soweit ganz
ordentlich, doch der Titeltrack fällt deutlich ab und
lässt die Chose so ins Mittelmass kippen, da die
inspirierenden Kollegen einfach eine Liga höher zocken.
Trotz ein paar guten Ansätzen kann «The Shape Of Rage»
nicht mit den zahlreichen, starken Werken der jungen wie
alten Konkurrenz mithalten und wird deshalb kaum was
reissen können.
Rockslave
Punkte: 6.5 von 10
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SKINNY PUPPY – HanDover
Steamhammer/SPV
Nun ja, leicht gemacht haben es sich Skinny Puppy
noch nie, und die geneigte Hörerschaft wird vermutlich
entweder den doch speziellen Soundlandschaften des Duos
zustimmen oder sich davon abwenden, da die
Einarbeitungszeit doch recht intensiv sein kann. Ganz
genauso dürfte es sich mit dem neuesten Output "HanDover"
verhalten: Da verbinden sich windende Klänge mit einer
eher monoton gehaltenen Singstimme, die eher
erzählerisch wirkt, auch treffen tanzbare elektronische
Samples auf völlig deplatziert wirkende Einschübe, es
herrscht ein stetiges Kommen und Gehen, ein Auf und Ab
der synthetischen Emotionen – kurz: Skinny Puppy haben
das gemacht, was sie am besten können: Ihre doch eher
spezielle Welt in elektronische Musik umzuwandeln, wobei
die Texte doch auch wieder einen sozialkritischen Inhalt
haben, was definitiv ein Plus ist. Mehr braucht es dazu
eigentlich nicht zu sagen, entweder man lässt sich
darauf ein und mag es, oder man lässt es bleiben. Wenn
die Welt doch immer so einfach handzuhaben wäre…
Toby S.
Punkte:
6.0 von 10
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DRAGONLAND – Under The Grey Banner
AFM Records/Musikvertrieb
Nach dem grandiosen "Astronomy"-Album war diese
Entwicklung nicht zu erwarten. Denn "Under The Grey
Banner" ist nur noch ein Schatten seines Vorgängers. Die
Schweden mit der Vorliebe für Sounds à la Rhapsody Of
Fire und Dark Moor klingen nach wie vor ambitioniert.
Sie verweben epische, langsame mit schnellen, selten
fast Black Metal-artigen Elementen. Hier und da kommen
Oper- und Musical-Elemente zum Tragen. Da ein wenig
Herzschmerz, da ein bisschen tragische Tragik. Ich
vermutete erst, dass sich das als belangloses
Geplätscher mit der Zeit legen würde. Die Offenbarung
blieb aber aus. Dafür verfügt das Album schlicht über zu
viele mittelmässige bis gute Melodien. Die ergreifenden
grandiosen Gesangs- und Instrumental-Kompositionen
bleiben dagegen aus. "Under The Grey Banner" wirkt auf
mich wild zusammen gewürfelt. Obwohl das die Band
garantiert nicht gemacht hat, sondern sich vier bis fünf
Jahre lang den Allerwertesten abgerackert hat. Die
eigentliche Tragik findet somit nicht in der Geschichte
auf dem Album statt, sondern in der Band selbst. Denn
Dragonland sind sowohl spielerisch wie auch vom
Ideenreichtum her über alle Zweifel erhaben. Gelingt es
ihnen, künftig diese wieder in ein ansprechendes
Gesamtes zu packen, hat die Band eine goldene Zukunft
vor sich. Dass sie es können, haben sie bereits mit dem
Vorgänger bewiesen. "Under The Grey Banner" stellt somit
einen schmerzhaften Einbruch dar.
Roger W.
Punkte:
6.0 von 10
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XIV DARK CENTURIES – Gizit Dar Vaida
Einheit Produktionen/Non Stop Music
Im letzten Jahr war ganz besonders spürbar, dass
nicht mehr viel neue Bands im Bereich Folk und Pagan
Metal den Markt überschwemmen. Dafür hat sich ein Teil
der Bands einen festen Fanstamm gebildet. Wer immer
wieder in kleinen Schritten was tut, braucht die Fans
halt nicht über 8 Jahre für ein neues Album hinzuhalten
und hat somit auch ohne Riesenlabel eine Konstante
Fangemeinschaft. So sehe ich auch XIV Dark Centuries,
von denen ich nur immer gelesen, aber noch nie was aktiv
gehört habe. Fünf Jahre nach ihrem letzten Album haben
die Thüringer nun einen Deal mit Einheit Produktionen,
welche im (inzwischen ausgeschlachteten) Genre ja schon
einige Bands mit klingenden Namen unter Vertrag hatten.
Und wie erwartet klingen die Songs allesamt ziemlich
vertraut. Guter Sound, eingestreute Keyboardparts,
Schlachtrufe und eine Prise Epik. Von Ensiferum über
Black Messiah und Adorned Brood, dazu Equilibrium und
Heidevolk, die Liste von Einflüssen ist schier endlos.
Schlecht klingt das Ganze ja nicht, neu aber halt eben
so wenig wie eigenständig.
Tristan
Punkte:
6.0 von 10
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BURDEN OF FLESH – Burden Of Flesh
Ultimhate Records
Burden Of Flesh kommen in diesem Monat mit ihrem
Erstlingswerk auf den Markt. Was kann man nun von den 4
Belgiern erwarten, wenn man sie nicht kennt? Im
weltweiten Netz habe ich viele verschieden
Metalrichtungen gelesen. Das ging vom NWOBHM über zu
klassischen Heavy Metal bis hin zu Thrash Metal. Gerade
Thrash kann ich aber von vornherein ausschliessen.
Burden Of Flesh sagen von sich selbst, wer auf Iron
Maiden, Helloween, Saxon oder Manowar steht, wäre
richtig bei ihnen. Ich denke, das bringt uns auch nicht
viel weiter, also rein ins Album. Der Opener "Afraid"
ist ein typischer Metal-Song, den jeder in dieser Art
schon tausendfach gehört hat und einfach nicht hängen
bleibt. "The Hand Of God" ist da schon ein wenig anders.
Es gibt musikalisch viele rhythmische Wechsel, Sänger
und Drummer Jean-Yves lässt seine Stimmbänder spielen
und versucht zwischen Clean-Parts und den etwas tiefer
angesiedelten Lauten zu wechseln. Dies gelingt ihm gar
nicht mal so schlecht. Im weiteren Verlauf belässt er es
aber meist bei den Clean-Bereichen. Weitere Songs möchte
ich hier gar nicht mehr erwähnen. Denn auch die nächsten
Songs mögen einfach nicht wirklich zu überzeugen. Darum
kann ich als Fazit nur sagen, dass Burden Of Flesh es
einfach nicht schaffen, ihren eigenen Stempel
aufzudrücken. Natürlich stimmt die genannte Bandauswahl
als Inspiration für "Burden Of Flesh" in vielen Songs
überein, aber das ist auch schon alles. Für mich aber
viel zu wenig Inspiration und Innovation, wenig
Leidenschaft, nichts Neues und nichts, was man vermisst,
wenn man es nicht gehört hat. Schade.
Timo K.
Punkte:
6.0 von 10
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DYING HUMANITY - Living On The Razor's Edge
Bastardized Recordings
Mit der kernigen Aussage, ehrlichen, extremen Death
Metal zu spielen, schüren Dying Humanity eine angenehm
wohlige Euphorie, um in das Ding reinzuhören. Doch um es
vorneweg zu nehmen, die knapp 40 Minuten spielen sich
relativ öde ab. Zwar hielt man sein versprechen und
spielt auf "Living On The Razor's Edge" geradlingigen,
mit wenig Kompromissen gespielten Death Metal, jedoch
vermag man nicht, ein wirkliches Feuerwerk zu
veranstalten. Das Gitarrenspiel bringt zwar manchmal ein
zustimmenden Nicken hervor, doch das reicht nicht, um
den faden Nachgeschmack zu würzen.
Steve Butcher
Punkte:
5.9 von 10
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HAMMERS OF MISFORTUNE – 17th Street
Metal Blade/Sony Music
Mit neuem Line Up kehrt John Cobbett mit seiner Band
Hammers Of Misfortune zurück und kreierte ein Album, das
viele Fragezeichen bei mir aufkommen lässt. Ich probiere
jetzt mal etwas Neues aus und höre das Album beginnend
mit Titel Nummer 9, "Going Somewhere". Das reguläre
Abspielen dieser Scheibe verschafft mir nämlich zunächst
gar keinen Zugang. Das Teil zu beurteilen wird recht
zeitintensiv werden, habe ich das Gefühl. Könnte aber
auch bedeuten, dass es sehr vielschichtig ist und den
Hörer zum Nachdenken anregt. Und ich will ja nicht
voreilig urteilen, denn das wäre nicht mein Stil. Also
lasse ich das Aufgenommene erst mal ruhen. Zwei Tage
später und auch nach mehrmaligem Anhören fällt bei mir
der Groschen nicht. Der Song "Summer Tears" könnte
ebenso auf einem Album von Barry Manilow wiedergefunden
werden. Grundsätzlich dominieren jedoch harte Töne auf
dem Album. Fazit: Gut gemeinte Mischung aus Piano,
weiblichem und männlichem Gesang, amerikanischem Folk,
Doom, Thrash und traditionellem Metal und was sonst noch
so an Stilrichtungen zur Verfügung steht (Stichwort:
Barry Manilow!). Diese Kunst würde ich aber, freundlich
ausgedrückt, anderen Bands überlassen, die das besser
können.
Liane P.
Punkte:
5.5 von 10
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ROOT – Heritage Of Satan
Agonia Records
Da die Jungs von Root schon seit 1987 am Werken
sind, war mir erst nicht ganz klar, ob ich nun ein
aktuelles oder ein aufgefrischtes Album höre.
Tatsächlich klingen die Songs ziemlich modern und
befremdlich gut abgemischt, was so gar nicht an die
Vorgänger erinnert. Verschwunden ist mit dem
charismatischen, warmen Klang auch die rockige
Atmosphäre. Die Songs wirken wie der gescheiterte
Versuch, etwas Neues zu erzwingen. "Legacy Of Ancestors"
ist höchst unterhaltsarm, da ich es als Verarsche
verstehe. Nur weil man nach jedem halben Satz ein "Hail
my master" einwirft, wird ein Lied noch lange nicht
schwärzer. "In Nomine Sathanas" dagegen ist zu chaotisch
und simpel, es klingt eher wie ein Jam und nicht wie ein
fertiges Lied für eine CD. Dieser Eindruck zieht sich
durch die ganzen 40 Minuten durch. Mich persönlich haben
"The Book" und "Temple In The Underworld" mehr
überzeugt. Trotzdem kann man einen gewissen Groove sowie
eine riesige Portion Eigenständigkeit nicht leugnen. So
kann ich Fans ihres Schaffens nur dazu anraten, vor dem
Kauf reinzuhören. Neulingen seien die älteren Alben
empfohlen.
Tristan
Punkte:
5.5 von 10
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GRAND ILLUSION - Prince Of Paupers
AOR Heaven/Non Stop Music
Ein Jahr nach der Veröffentlichung von "Brand New
World" erscheint mit "Prince Of Paupers" das sechste
Studioalbum der Schweden. Und schon bei den ersten
Klängen zum Opener "Gates Of Fire" wird klar, wo es
(auch) hier langgeht: Bitte einsteigen und Platz nehmen
im Melodic Rock-Zug von Grand Illusion! Eingängige
Melodien, nette Harmonien im Wechselspiel von
Gitarre-Keyboard, und darüber die Gesänge von Peter
Sundell und Per Svensson. Chef im Ring bzw.
Lokomotivführer ist auch dieses mal Anders Rydholm. Er
komponiert, arrangiert und produziert. Rydholm ist Grand
Illusion, ohne ihn gäbe es die Band nicht. Angefangen
1986 unter dem Namen Promotion, welche 1997 und 1998
zwei Alben veröffentlichten, bevor man sich umbenannte
und unter dem jetzigen Namen fünf Scheiben
veröffentlichte. Mit der sechsten, hier vorliegenden CD
"Prince Of Paupers" krönt man nun ein Vierteljahrhundert
Bandgeschichte. Veredelt wird die Geburtstagstorte von
Grössen wie Steve Lukather oder Gregg Bissonette, die
das Schweden-Trio wiederum unterstützten. Alles in allem
ein Album von gestandenen Musikern also, die wissen, wo
es langgeht. Und da liegt der Hund eben oft auch
begraben: Alles nett anzuhören, keine Entgleisungen,
immer schön auf der Spur bleiben - tut niemandem weh und
könnte sogar beim Sonntagsnachmittags-Kaffekränzchen als
Hintergrundmusik aufgelegt werden. Wetten, Schwiegermama
würde (ganz dezent natürlich) mit dem Füsschen
mitwippen?
Rocknrolla
Punkte:
5.0 von 10
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WIDOW – Life's Blood
Pure Steel Records/Non
Stop Music
Der Pure Steel Records-Einstand des Trios aus North
Carolina (die ersten drei Alben sind über Cruz Del Sur
erschienen) wird momentan als ganz grosse Hoffnung des
traditionellen, von der NWOBHM beeinflussten US Metal
gefeiert. Dem stimme ich zu, aber nur teilweise. Stücke
wie das schnelle "Take Hold Of The Night", das leicht
von Iron Maiden inspirierte "The Burning Ones" oder der
flotte Opener "Lady Twilight" beinhalten zwar alles, was
das Herz des traditionellen Metallers erfreut, trotzdem
will bei mir keines der zwölf Eigengewächse so richtig
zünden. Dass Widow nichts Neues bieten, ist eigentlich
überhaupt nicht das Problem, soll ja auch so sein; an
guten Songideen, mitreissenden Riffs und eingängigen
Melodien mangelt es auch nicht, und handwerklich sind
sie eh über jeden Zweifel erhaben. Das Problem, das ich
mit dieser Veröffentlichung habe, ist, dass mir das
ganze Material irgendwie zu brav und geschliffen
rüberkommt. Dazu trägt Basser/Sänger John E. Wooten in
nicht unwesentlichem Mass bei, denn seine Stimme verfügt
über diese typische emotionale Süsse, die mir mit der
Zeit einfach verleidet. Ganz im Ernst, wäre da nicht das
verhältnismässig blutige Cover, hätte ich Widow glatt
für eine White Metal-Band gehalten. Eine etwas
wuchtigere Produktion, die der zweifellos vorhandenen
Energie der Band auch etwas Freiraum gelassen hätte,
wäre in diesem Fall äusserst sachdienlich gewesen.
Interessant zu wissen, dass bis zum 2005er-Release "On
Fire" eine gewisse LiLi Le Bullet für den Gesang
zuständig war, und wer im Netz ein Bisschen auf die
Suche geht, wird schnell bemerken, dass das heutige
Powertrio–Line Up von Widow leider nicht unbedingt auch
das stärkste in der Bandhistorie ist. Zugute halten muss
man dem dreien immerhin, dass sie seit elf Jahren
jeglichen Trends standhaft trotzen und unbeirrt ihren
Weg gehen, auch wenn er mittlerweile nicht mehr
hundertprozentig dem ursprünglich eingeschlagenen
entspricht. Wer's nicht allzu heftig mag, kann ja mal
reinhören, ich werde es nicht wieder tun.
Mirko B.
Punkte:
5.0 von 10
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ABOMINATION - Abomination/Tragedy
Strikes (Re-Release)
Nuclear Blast
Unglaublich, wo Paul Speckmann
drauf steht, ist einfach immer Lärm drin! Dieses Package
enthält die beiden Alben "Abomination" (1990) und "Tragedy
Strikes" (1991), die EP "Final War" (1999) sowie zwei
Demos von 87/88. Eher punkiger Death/Thrash mit den zu
erwartenden atonalen High Speed-Arschlochsoli (Kerry
King lässt grüssen) und mehr Enthusiasmus als Tightness.
Für eine Albumlänge kann ich mich mit dieser primitiven,
ursprünglichen Spielart durchaus gleichschalten, aber
sich reviewbedingt durch über 2 1/4 Stunden Material
hören zu müssen, hinterlässt unwillkommene Spuren.
Solchen Bands begegnete man vor zwanzig Jahren in
sämtlichen besetzten Häusern, und den Duft nach Schimmel
und Kotze verbinde ich noch immer mit diesen
Rumpelkapellen. Wie auch immer, hier gibt's meiner
Meinung nach eher Masse als Klasse, da sich das Material
bis auf wenige Experimente sehr ähnelt und deshalb
schnell ein ADS-Syndrom hervor ruft. Zudem wechselt die
Produktionsqualität von unterirdisch bis annehmbar,
Rhythmusschwankungen gehören anscheinend zum guten Ton
und die Scheiss-Soli tun mir mit der Zeit sogar in den
Augen weh. Wer die Anfänge des Death Metal verpasst und
ein Herz für störrische Steintransporter zu vergeben
hat, darf sich versucht fühlen, dem vorliegenden
Re-Release etwas Gutes abzugewinnen. Eingeschränkt
reinhörbar.
Hardy
Punkte: keine Wertung
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JOHANN WOLFGANG POZOJ – Escape
From Pozoj (Re-Release)
Aural Records
Avantgarde Black Metal, diese
Beschreibung macht mich doch immer wieder neugierig.
Schliesslich verspricht sie ziemlich viele Möglichkeiten
neben den genretypischen, trven Vorschriften. Auch der
Beipackzettel liest sich nicht schlecht: eine Trilogie,
aufbauend auf dem Leben eines Drachen (kroat. Pozoj),
der als Metapher für die Unendlichkeit in ihrem letzten
Album geboren wurde. Ihr zweites Album haben sie dann in
Eigenregie rausgebracht, und durch einen Labeldeal haben
sie nun die Chance ergriffen, den zweiten Teil der
Geschichte über das Aufwachsen des Drachen nochmals auf
Scheibenform zu pressen. Allerdings hört sich das
Endprodukt ziemlich schlecht an. Der Sound wirkt durch
ganz viel Hall ziemlich drucklos, die Ideen sind
vorhersehbar, die Strukturen zu verkrampft. Die Gitarren
haben zwar einen hübschen Klang, aber die Riffs können
nicht wirklich packen. Einzig das sechste Lied sowie der
Abschluss können meiner Meinung nach als Avantgarde
bezeichnet werden. So wechseln die Vocals von
Sprechgesang über zu klaren Passagen und heiseren
Screams, der Bass wummert mit mehr als nur drei Tönen
durch das Lied, die Gitarren wechseln von verzerrt zu
klar und wieder zurück. Mehr davon, und es wäre ein
überdurchschnittliches Album geworden. Aber zwei Lieder
rechtfertigen in meinen Augen keinen unbedachten Kauf,
darum vorher probehören.
Tristan
Punkte: keine Wertung
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BRAND NEW SIN - United State
Goomba Music
Relativ simpel gestrickten, mit würziger
Südstaatenluft gewürzten Rock zocken die Jungs aus
Syracuse, NY, und was mit Songs wie "The Lord Came Down"
und "Know Yourself" verheissungsvoll beginnt, lässt mich
bereits beim dritten Track "All My Wheels" ganz tief
gähnen. Da paart sich ein Danko Jones–Klon ohne Rotz und
Roll mit einer harmlos–kindlichen Thin Lizzy-Version für
Fernsehgarten-Zuschauer, ganz schlimm! Die darauf
folgenden, (semi-)akustischen "Rotten As Hell" und "Elbow
Grease" stehen der Combo deutlich besser zu Gesicht,
weil sie dieses typische Südstaatenflair verbreiten, zu
dem wirklich nur Amis imstande sind; ist wohl genetisch
bedingt. Sobald aber Brand New Sin wieder versuchen,
ernsthaft zu rocken, geht's ziemlich schnell in die
Hose. Irgendwie wollen die Songs nicht richtig aus den
Puschen kommen ("Your Song And Dance"), oder sie
erschrecken mit unnötigen Reminiszenzen an den sinnlos
aufgeblasenen Grunge–Hype ("Group Of 5"). Offensichtlich
wirkt sich der Weggang von Frontmann Joe Altier bis
heute spür- und vor allem hörbar negativ aus, gesanglich
vermag ihm Gitarrist Kris Wiechmann jedenfalls nicht das
Wasser zu reichen. Einzig noch das relativ flotte "Bed
Of Nails" und das Black Sabbath-Cover "The Wizard"
vermögen mich noch etwas aufzuheitern; der Rest, naja,
ist hörbar und ganz nett, nur ist nett leider ein
Attribut, das nicht wirklich zu Rockmusik passt. Und zum
AC/DC Cover "What Do You Do For Money Honey" sage ich
jetzt lieber mal gar nichts. Die CD kommt mit dreizehn
regulären Songs daher und wird mit den drei CD only
Bonustracks "Glory Days", "Sad Wings (Acoustic 2011)"
und "The Wizard" etwas aufgepeppt. Wirklich nur was für
Leute, die es relativ ruhig und mit einem Hauch Western
mögen.
Mirko B.
Punkte:
4.9 von 10
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IMMORTAL SOULS – IV: The Requiem
For The Art Of Death
Dark Balance
Melodic Metal mit einem Schuss
Dunkelheit und permanent gegrowlten Vocals, tja das ist
schon etwas gewöhnungsbedürftig, zumal die monotonen
Vocals sehr schnell zu langweilen beginnen. Der Begriff
‚Winter Metal’, welcher im Promo-Blättchen als
Anhaltspunkt gegeben wird, kann auch nicht wirklich
ausgemacht werden – wenn man schon Dunkelheit und Kälte
verbreiten will, dann höre man sich Thulcandra an, die
wissen, wie man so was bewerkstelligt. Technisch gesehen
ist an Immortal Souls nichts auszusetzen, spielen können
die Jungs, und auch an der Mischung selbst ist nichts
auszusetzen – ausser eben die Vocals, die passen
effektiv nicht zu diesem Sound. Es gibt daher zwei
Möglichkeiten: Entweder man verändert das gesamte
Musikkonzept so, dass die Stimme passt, oder man
versucht es mit einer variableren Stimme. So bleibt ein
sehr zwiespältiges Werk zurück, das nicht wirklich oder
höchstens nur bedingt empfohlen werden kann.
Toby S.
Punkte:
4.5 von 10
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RAIN - XXX (Best Of)
Aural Music
"Rain is famous for their
powerful stage performances featuring hot naked girls,
dangerous pyros and fucking Heavy Rock, "XXX" is
designed to capture that unique energy and power..." und
blabla, laber, sülz und sowieso. Und wohl genau weil
diese italienische Truppe nach dreissig Jahren (!)
Existenz immer noch so geil ist, kennt sie ausserhalb
Italiens kaum ein Schwein oder was? Naja, so streng will
ich dann doch nicht sein, denn einige Songs knallen
durchaus ganz amtlich aus dem Gehölz, dennoch erweist
sich die Retrospektive über dreissig Jahre kreativer
Ausgüsse eher als lauer Nieselregen denn als kräftiger
Orkan. Ganz grosser Minuspunkt dieser Best Of (zwölf
Standards neu eingespielt plus "Whiskey On The Route
666" als einzig neuer Song auf der CD-Version) sind
nicht mal die recht simplen Hard & Heavy
Rock-Kompositionen der Jungs, sondern der grauenhafte
Mix. Der Bass und die Drums setzen sich ganz ordentlich
durch, aber statt dass sich die Gitarren dem
anschliessen und eine wuchtige wall of sound aufbauen,
plätschern sie meistens saft- und kraftlos aus den
Lautsprechern. Darunter zu leiden hat auch Sänger
Francesco 'IL BIONDO' Grandi. Mal ist er viel zu weit in
den Vordergrund gemischt, mal kaum wahrnehmbar, und
dabei verfügt er über ein absolut geiles Organ! Wie
gesagt, einige Songs knallen wie eingangs erwähnt ganz
gut, so kann trotz der viel zu leisen Gitarren die Speed–Nummer
"Born To Kill" dank Francesco's hohen Scream–Vocals
wirklich überzeugen, gleiches gilt ebenso für das
schnelle "Fight For The Power" und Mid Tempo–Tracks wie
"In The Night" oder "Only For The Rain Crew" machen
eindeutig Lust auf mehr! Naja, ich würde mir diese
Compilation dennoch nicht unbedingt zulegen, aber hört
doch mal rein. Wer sich davon angesprochen fühlt, kann
ja am 3. März 2012 seine voyeuristischen Gelüste im Rock
City Uster befriedigen. Da werden Rain zum Tanz
auffordern, vielleicht sogar mit ihren viel gepriesenen
und leicht bekleideten Tänzerinnen. Und XXX steht
übrigens für die lateinische Zahl 30, und nicht für das,
woran ihr wieder mal gerade denkt!
Mirko B.
Punkte: keine Wertung
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ESOTERIC – Paragon Of Dissonance (2 CDs)
Season Of Mist/Irascible
Es scheint bei dieser Truppe üblich zu sein, dass
man entweder nur eine Scheibe mit sehr wenigen, dafür
sehr langen Songs oder gleich ein Doppeldecker mit mehr,
aber immer noch sehr langen Songs veröffentlicht. Klingt
nach etwas für Liebhaber einer bestimmten Musikrichtung
– stimmt komplett, denn Esoteric frönen dem progressiv
angehauchten Funeral Doom, der bleischwer und alles
niederwalzend aus den Boxen dröhnt. Gross mehr dazu zu
schreiben erübrigt sich, denn entweder man mag diese Art
von Musik, oder man lässt es von Anfang an bleiben. Es
darf stark bezweifelt werden, dass man sich als
Aussenstehender da richtig reinzuhören vermag, denn zu
verschachtelt, zu komplex ist das ganze Gefüge im
Beispiel Esoterics. Dazu kommt noch, dass die Qualität
innerhalb der Songs stark schwankt, was ein
unvoreingenommenes Warmhören zusätzlich erschwert,
genauso wie die unverständlich verzerrten Growls. Kauft
es, oder lasst es bleiben.
Toby S.
Punkte:
4.0 von 10
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CARDIAC CASPER - Related To The Heart
Transhumanz Records
Cardiac Casper wohen in Koblenz, Deutschland, und
bestehen aus sechs Mitgliedern. Dieser Satz klingt
einfach und ist sicher nicht abnormal. Weniger Normal
oder uncool ist, dass sich der Sechser dem Metalcore,
Emoscheiss (Sorry, aber ich kann das Gejaule nicht mehr
hören) verschrieben hat. Auch bei dieser Band ist das
Strickmuster immer das selbe, wir hören einen Clean/Growl-Wechselgesang
vom Sänger, der Rest spielt eine melodische Paarung aus
Linkin Park und Korn und will so deftig wie möglich
klingen. Leute, es wäre langsam an der Zeit, sich mal
was einfallen zu lassen, denn der Schreiber dieser
Zeilen kann nicht jedesmal nach dem Genuss von solchen
Höchstleistungen an Musik sich danach die Binde
vollkippen. Das Genre ist nun mal ausgeleiert, und da
kommt nichts mehr. Nada! Also tut mir einen Gefallen,
wenn es eine nächste Scheibe geben sollte, wechselt
euren Kurs, ich könnte sogar Volksmusik à la
Kastelruther Spatzen verdauen, aber nicht mehr dieses
Desaster!
Daniel J.
Punkte: 3.1 von 10
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ORIZ - II
Liljegren Records
Namensgeber dieser Melodic Metal Band aus Schweden
ist Gitarrist Alexander Oriz. Ende 2009 gegründet, kam
schon bald einmal die gleichnamige Debüt-Scheibe heraus,
die, da bei einem Kleinlabel veröffentlicht, mangels
Unterstützung sang- und klanglos unterging. Im Zuge der
aktuell grassierenden Retrowelle, die nicht nur für
70er-Sounds gilt, wollen sich Oriz offenbar auch ein
Krümel des grossen Kuchens sichern. Die Einflüsse sind
mit Deep Purple, Whitesnake, Rainbow oder Gotthard und
Edguy klar umrissen und wecken zumindest auf dem Papier
mein Interesse. Gleichzeitig staple ich meine
Erwartungen aus Erfahrung tief und lasse mich mal
überraschen. Der Opener «Forever Free» (Saxon und
W.A.S.P. grüssen titelmässig!) lässt mich mit dem zu
Beginn ziemlich giftigen Keyboardsound dann aber gleich
mal heftig erschaudern und der grottenschlechte und
total pappige Drumsound kann wohl nicht nur dem
komprimierten mp3-File angelastet werden. Musikalisch
höre ich da in erster Linie eine Mischung aus Threshold
(viel) und gedrosselten Sonata Arctica (wenig), während
«Desert Rider» eher einen auf Black Sabbath zur Tony
Martin Ära macht und vom Sound her plötzlich um einiges
besser daher kommt. Ein abermals unerträglich fiependes
Keyboard zerstört darauf «Put Out The Flame» total und
wieder höre ich das Duo Threshold/Sonata Arctica! Wo
sollen da bitte Rainbow und Konsorten sein? «This
Feeling» leidet ebenfalls an den gleichen Missständen
und klingt wie..., aber das hatten wir schon. Meine
Stirnrunzeln werden immer tiefer und erst bei «Your
Lies» gehen diese wenigstens etwas zurück, aber die
offensichtliche Affinität für Threshold stört mich
zunehmend, da dessen Klasse nur angekratzt wird.
Interessanterweise wird das Keyboard im Info-Sheet
keinem Musiker direkt zugewiesen, obwohl der Einsatz
dieses an sich genretypischen Instrumentes den ganzen
Sound von Oriz massgeblich beeinflusst oder weitgehend
eher ruiniert. Auch wenn bei einem besseren Label
untergebracht, werden die Schweden mit ihrem Zweitling
ebenfalls und ziemlich sicher auf keinen grünen Zweig
kommen. "Gefällt mir gar nicht" lautet hier das Posting!
Rockslave
Punkte: 3.0 von 10
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