Livereview: Arch Enemy - Uneart - Drone

11. Mai 2015, Komplex 457 - Zürich
By Natalia N.

Am 11. Mai gab die Band Arch Enemy ein Konzert in Zürich. Es ist offenkundig, dass im Jahre 2014 die Sängerin gewechselt wurde. Angela Gossow bot ihren Platz am Mikro Alissa White-Gluz friedlich an. Alles verlief leicht und problemlos, wie es gewöhnlich in solchen Fällen passieren sollte. Aber nach dem Konzert kann ich mit Sicherheit behaupten, dass es kein gleichwertiges Auswechseln war. Das Problem liegt nicht daran, dass Alissa schlechter oder besser singt als Angela. Die Tatsache ist, dass sich das Wesen der Musik von Arch Enemy veränderte. Aber alles hat seine Zeit... Ich füge hinzu, dass die Gruppe nicht nur die Sängerin wechselte. 2014 verliess Gitarrist Nick Cordle die Band, und seinen Platz übernahm der bekannte amerikanische Gitarrist Jeff Loomis, der durch Nevermore bekannt wurde. Die Vorgruppen waren auch sehr stark, als erste trat die deutsche Groove Metal\Metalcore-Band Drone auf. Gleich danach spielten Unearth – eine ziemlich auffällige Band des Metalcore-Genres.

Drone

Um 20.00 Uhr begann die Band Drone ihren Auftritt. Sie fingen ihn mit einem ziemlich originellen Intro an. Man hörte Musik, die als Country-Genre anklang. Im Übrigen enthält das neue Album das Lied „Hammered, Fucked and Boozed“, das mit Kuhgeblöke anfängt. Mit dieser Komposition fing die Band ihren Auftritt an und sie gab die volle Version vom Intro im Country-Stil. Es gelang den Deutschen, die Aufmerksamkeit der Zuschauer gleich mit dem ersten Lied auf sich zu ziehen, und es ist bestimmt dem schreienden Gegensatz am Anfang zu verdanken. Aber der ganze kurze Auftritt war ihnen gelungen. Ich glaube, Drone überraschten alle mit ihrem neuen und ziemlich originellen Material. In der Schweiz ist Rock’n’Roll sehr beliebt, und das neue Album wurde bestimmt stark von dieser Musik-richtung beeinflusst. Aber man hat nicht den Eindruck, dass Drone sich dem Old School-Thrash Metal widmete und Motörhead nachahmten, denn sie setzen nach wie vor fort, den saftigen "Groove"- Klang zu produzieren. Drone versuchten die Bühne für den Auftritt sehr interessant auszustatten. Es war angenehm für mich, dass sie die Bühne für so einen kurzen Auftritt so gut hergerichtet hatten, als ob es ein Solo-Konzert gewesen wäre. An beiden Seiten der Bühne standen grelle Lichtsäulen, die wie Wolkenkratzer aussahen. Sie blinkten blau, rot und grün und ab und zu sah man auch den Bandnamen daran. Vom Zuschauerraum aus sah es wie Nachtmegalopolis aus. Ich muss betonen, dass der Bandleader - der charmante Sänger und Gitarrist Mutz Hempel - gut aufgelegt war und sich deswegen sehr viel mit dem Publikum unterhielt. Die andere Musiker erfreuten uns mit ihren Fähikeiten an den Instrumenten. Der Auftritt der Band war extrem kurz - bloss 25 Minuten. Somit verliessen Drone die Bühne gegen halb neun Uhr.

Unearth
Die zweite Vorgruppe Unearth kam auf die Bühne um Viertel nach neun Uhr. Ich sage gleich, dass ausgerechnet ich während dieses Konzertes realisierte, wie toll der Gitarrist ist. Buz McGrath zeigte seine hohe Finger-fertigkeit und originelle Anziehungskraft. Auf der Bühne konkurrierte er offensichtlich mit dem Sänger Trevor Phipps. Obwohl Trevor immer wieder die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich zog, indem er jeden Song ankündigte. Das Hauptgewicht legte er natürlich auf das Material aus dem neuen Album “Watchers Of Rule”, und besonders “Never Cease”, das in der Mitte des Auftrittes erklang. Aber diese Band hatte nicht viel mehr Zeit als die vorherige. Unearth spielten 30 Minuten lang; im Hintergrund der Bühne sah man ihren Schriftzug. Soviel ich weiss, geben Unearth auch Solo-Konzerte in der Schweiz. An Ende des Auftrittes annoncierte Trevor respektvoll die Band Arch Enemy.

Arch Enemy
Der Headliner des Abends, Arch Enemy, liessen ihre Fans ziemlich lange auf den Auftritt warten. Die Vorbereitung dafür dauerte vierzig Minuten lang. Obwohl es wahrscheinlich typisch für solche Stars wie Arch Enemy ist. Um 22.00 Uhr kamen die Musiker auf die Bühne. Diese bekannten Schweden stellen eine sehr phantastische Band dar! Geleitet vom ehemaligen Gitarrist Michael Amott von der legendären Band Carcass und dem zweiten Gitarristen Jeff Loomis. Ehrlich gesagt bleibt es für mich ein Rätsel, wie diese zwei absolut verschiedenen Gitarristen in einer Gruppe zusammen existieren können. Oder mag sein, dass Loomis nur auf dieser Tour der Gruppe behilflich sein wollte? Es ist nicht sicher, wir werden sehen. Was Alissa angeht, kann man sagen, dass sie eine gute Sängerin ist und nicht bloss das, sonderen eine gleichzeitig eine sehr stilvoll gekleidete Person. Es ist kaum möglich, dasses jemanden gab, dem ihre originelle Bekleidung nicht gefallen hat.  Sie taugt ganz gut zum „Show auf der Bühne“-Machen.

Sie hat sogar Nachahmerinnen. Einige Mädchen liessen ihr Haar nämlich in blau färben. Ich muss aber sagen, dass, obwohl Alissa ein ziemlich gutes, extremes Growling besitzt, sie uns nicht überrascht hat, wie es Angela früher gelang. Ja, sie besitzt schon auch Growls, aber es ist Frauen-Growl. Als die Zuschauer Angela singen hörten, erstarrten sie vor Verwunderung. Es entstand eine Frage: "Wie konnte so ein zierliches Mädchen solche groben Töne, die kaum von Männerstimmen zu unterscheiden waren, wiedergeben?" Angela bewunderten alle, und Alissa hat man einfach gern. Darin besteht nun der Unterschied. Aber ich bin nicht gewohnt, das Vergangene zu bedauern. Ich sehe mit Optimismus in die Zukunft. Obwohl das bekannte Lied “My Apocalypse” aus Album “Doomsday Machine” bei Alissa nicht so beeindruckend klang, genoss ich meine Lieblings-komposition im Konzert-Format. Bemerkenswert ist, dass Alissa beinahe vor jedem Lied ein und dieselbe Aussage wiederholte, dass das ihr Lieblingslied ist, das sie gerade singen wird. Deswegen bekam ich so ein Gefühl, dass ich nicht auf dem Konzert von Arch Enemy war, sondern auf dem einer sehr guten Cover-Gruppe, die Lieblingslieder von Arch Enemy spielte. Aber ich kann diesen tollen Schweden nichts vorwerfen. Sie zeigten uns ein sehr langes Programm. In der Mitte der Haupt-Set-Liste gab es eine Pause, so wie auch vor der Zugabe, die durch ein schönes Instrumentalsolo eingeleitet wurde. Arch Enemy ist es gelungen, ein richtiges Fest für Fans und Gitarrensolo-Liebhaber auf die Beine zu stellen. Und die Solo-Aufführung von Loomis und Amott war sagenhaft!

Setliste: «Khaos Overture» - «Yesterday Is Dead And Gone» - «Burning Angel&» - «War Eternal» - «Ravenous» - «Stolen Life» - «My Apocalypse » - «You Will Know My Name» - «Bloodstained» - «Cross» - «Taking Back My Soul&» - «As The Pages Burn» - «Dead Eyes See No Future» - «;Avalanche» - «No More Regrets» - «No Gods, No Masters» - «We Will Rise» -- «Encore: «» - «Tempore Nihil Sanat (Prelude in F minor)» - «Never Forgive, Never Forget» - «Snow Bound» - «Nemesis» - «Fields Of Desolation».