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Onslaught
Schlag zwölf Uhr mittags eröffneten die britischen Alt-Thrasher
Onslaught das diesjährige Jubiläums-Festival in Balingen, das
bislang wohl noch kaum so "hochkarätig" seinen Anfang nahm.
Normalerweise fungieren Nachwuchsbands oder nicht so
talentierte, respektive erfolgreiche Gruppen als Opener beim
BYH!!! - Das Talent war bei Onslaught anfangs der 80er zwar
vorhanden, aber zahlreiche Lineup-Wechsel und keine klare
musikalische Linie verhinderten grössere Erfolge, obwohl man
damals unter anderem für Motörhead, Anthrax, Girlschool oder
Exciter Support-Slots spielen durfte. 1991 wurde dann aber
erstmals der Stecker gezogen und erst vierzehn Jahre später
wieder eingestöpselt. Seither ist eine weitere Dekade ins Land
gezogen und mit der einzigen Konstante in der Person des
Gründungsmitgliedes Nige Rockett (g) und dem seit dem Neustart
zurückgekehrten Frontmann Sy Keeler wird die Geschichte weiter
geschrieben. Die Chose erinnerte allerdings auf Schritt und
Tritt an Szene-Grössen der Währung Slayer, Overkill oder Exodus.
Immerhin gab es ein Trademark, das für eine gewisse
Eigenständigkeit sorgte, und das war die schneidige Stimme von
Sänger Sy, der vor allem oben weg einige bemerkenswerte Screams
vom Stapel liess. Ebenso war es schön anzuschauen, dass sich
vergleichsweise bereits eine ordentliche Menge Fans vor der
Bühne einfand und die vordersten Reihen einige kreisenden Matten
in Aktion zeigten. Das Ganze fand mitunter bei hohen und stetig
weiter ansteigenden Temperaturen statt. So floss bald der erste
Schweiss und gegen den Durst half vermeintlich nur viel Bier,
obwohl nach einer Weile genau das zu den ersten physischen
Unzulänglichkeiten führen sollte. Da bereits erfreuliche fünzig
Minuten Spielzeit zur Verfügung standen, gefielen mir die
Festivalopener mit zunehmender Dauer immer besser. (rsl)
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Hardcore Superstar
Als nächstes standen die Schweden von Hardcore Superstar auf der
Bühne. Wie nicht anders zu erwarten war, rockte der Vierer von
Beginn weg Balingen und liess die Party schon beim dritten Song
(«My Good Reputation») überkochen. Es war schon heiss genug und
da gönnte sich Sänger Joakim «Jocke» Berg gern mal das ein oder
andere Schlückchen aus der Flasche. «When it's hot, it's time to
drink! Balingen! I can't hear you!» Jocke war ständig in
Bewegung, feuerte das Publikum an und kreischte sich die Stimme
aus dem Körper. Er war der perfekte Vorturner und poste wie ein
Gott. Seine zahlreichen Fans dankten es ihm und schrien aus
Leibeskräften den Refrain von «Last Call For Alcohol». Ob der
Grund für das Mitsingen der Song oder die elf heissen Girls (es
zeigt sich wieder mal, dass eine Bühne für die holde
Weiblichkeit, sehr enthemmend sein kann…) auf der Bühne war,
muss dann jeder für sich selber entscheiden… Zur Feier des
Tages, stossen die Chicks und die Band auf 20 Jahre «Bang Your
Head» an, was Jocke dazu verleitete in akzentfreiem Deutsch zu
sagen: «Balingen! Wie geht's? Stockschwul!» HCSS waren einfach
eine Klasse für sich. Ob es die Hammerbeats von Adde waren, der
dauergrinsende Bassist Martin, oder Riffmeister Vic, sie alle
hatten zusammen mit ihrem Zeremonienmeister Jocke sehr viel
Spass. «C'mon bring me the fucking noise», stachelte Jocke ohne
Pause immer wieder das Publikum an und kämpfte um jeden
Schweisstropfen der Besucher. «We need you for the next fucking
song», und der eigentliche Schlusspunkt wurde mit dem wohl
geilsten Hardcore Superstar Song, «We Don't Celebrate Sundays»
gesetzt. Der Refrain wurde gekonnt vom Publikum gesungen und
Jocke leistete sich dann etwas, das früher wohl nie und nimmer
von den Bühnenverantwortlichen akzeptiert worden wäre. Die
Spielzeit war eigentlich zu Ende, aber der Sänger meinte mit
einem Dackelblick: «Look at this crowd», und leitete locker zu
«Above The Law» über. Als Joke wurde dann während des Songs das
Schlagzeug von Adde abgebaut. (tin)
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H.E.A.T
Wenn man bedenkt, wie erfolgreich die schwedischen
Melodic-Rocker inzwischen geworden sind, war die heutige
Stellung im Billing schon fast als Zumutung zu werten. Davon
liessen sich Erik Grönwall (v), Eric Rivers (g), Jona Tee
(keyb), Jimmy Jay (b/v) und Crash (d) freilich nicht zurück
binden und legten nach dem mittlerweile kaum weg zu denkenden
Intro-Song «The Heat Is On» von Glenn Frey wie gewohnt volle
Pulle los. Der Hauptteil des Sets bestand nach wie vor aus den
Perlen des aktuellen Albums «Tearing Down The Walls», das
letztes Jahr erschienen ist und den sich eh anbahnenden Erfolg
auf überzeugende Weise zementiert hat. Im Zentrum stand einmal
mehr der quirlige Frontmann Erik, der, kaum auf der Bühne, den
Schalter umlegte und sich wie ein durchgeknallter Derwisch
gebärdete. Dies alleine reicht alledings nicht aus, um eine
wirklich gute Show abzuliefern, denn der letzte Auftritt, den
ich am "Sweden Rock" gesehen hatte, zeigte Schwächen, die heute
nicht mehr auszumachen waren. Im Wesentlichen ist der Druck und
die Tightness vorne raus angesprochen. Es kann auch daran
gelegen haben, dass man in der Heimat eigentlich einen
Headliner-Set spielen konnte, während hier und jetzt eine knappe
Stunde Spielzeit zur Verfügung stand. Das führte dazu, das man
sich auf Wesentliche fokussieren muss, und genau das setzten
H.E.A.T in die Tat um. Der Song «Inferno» machte dabei seinem
Titel alle Ehre und knallte voll rein, während sich der
Titelsong «Tearing Down The Walls» als weiteres Highlight
empfahl. Auf dieser Tour wurde zudem bei «Bang Bang Bang» ein
Ausschnitt des Deep Purple Klassikers «Highway Star» soweit
gekonnt eingeflossen, doch wenn man die Gruppe, wie ich in der
letzten Zeit mehrfach gesehen hat, nimmt der Reiz der
Spontanität an dieser Stelle durch die Vorhersehbarkeit merklich
ab. Immerhin steckte viel Energie in der Performance und
überhaupt wirkt nichts aufgesetzt oder gekünstelt. Das wurde von
den gut antizipierenden Fans mit entsprechendem Applaus belohnt
und am Schluss war man sich einig, dass praktisch jeder Song
über Hitpotenzial verfügt. Eine seltene Gabe, die hoffentlich
noch möglichst lange anhält. (rsl)
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Grand Magus
Keinen einfachen Stand hatten darauf Grand Magus, denn nach den
grandiosen und später als eines der Festival-Highlights
abgefeierten H.E.A.T, hiess es das Niveau mindestens aufrecht zu
erhalten. Was den Druck des Sounds betraf, gelang das auch. Aber
weder die Klasse des Songwritings noch die Bühnenpräsenz konnten
auf dem vorherigen Niveau gehalten, respektive genossen werden.
Dabei machten die ebenfalls aus Schweden stammenden Grand Magus
eigentlich alles richtig, in dem sie ihr Ding konsequent
durchzogen. Dieses bestand im Kern aus einer tief im Stoner
Rock/Metal angesiedelten Mischung aus Doom und Heavy Metal. Wer
nun dazu wie ein Wilder rumhüpfen würde, wäre in etwa so
deplatziert wie ein Pinguin in der Wüste gewesen, und so gab es
zu langsamen Rhythmen anstelle von Bewegung ein ausgeprägtes
Rumstehen. Sänger und Gitarrist JB entschuldigte sich artig für
das gute Wetter, denn normalerweise würde es bei ihren
Open-Air-Auftritten immer regnen. Die vorderen Reihen feierten
die Band trotz den heissen Temperaturen nachhaltig ab. Für nicht
Eingeweihte blieb es aber ein über weite Strecken blasser
Auftritt, der schon bald durch die Erinnerung an grandiosere
Konzerte in Vergessenheit geriet. (rog)
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Death Angel
Es muss elf Jahre her sein, seit Death Angel zum ersten Mal
Balingen am «Bang Your Head!!!» in Schutt und Asche legten. Was
damals nach dem Gig abging war unglaublich, und die Stimmung war
eine Mischung aus Aggression und purer Freude. Zumindest konnte
man das erahnen anhand der noch lang andauernden «Death
Angel»-Rufe. Heute und ein paar Studioscheiben später ist die
Euphorie um die Reunion der Thrasher etwas gebremster. Trotzdem
ist der Bay Area-Haufen noch stets ein Garant für eine tolle
Show. So auch an diesem Nachmittag. Die Truppe um die beiden
Originalmitglieder Mark Osegueda und Rob Cavestany kann noch
immer aus einem unendlich scheinenden Fundus an Thrash-Granaten
auswählen. Seien es nun alte oder neue Tracks. Gestartet wurde
mit dem nach wie vor aktuellen Album «The Dream Calls For
Blood», sprich mit dem Doppelpack «Left For Dead» und «Son Of
The Morning». Von der ersten Sekunde an hämmerte dem Publikum
eine unglaubliche Soundwand entgegen, die getragen wurde vom
heftigen Doublebass von Will Carroll und den erhabenen Riffs und
Solos von Rob und Ted Aguilar. Was die Beiden erneut aus ihren
Saiten zauberten war sehr hörenswert. Sänger Mark stachelte die
Fans stetig an. So kam, was kommen musste und bei «Succubus»
tanzte der erste Mosh-Pit. Mister Osegueda war viel in Bewegung,
rannte von links nach rechts und bangte wie ein Berserker. Er
bedankte sich beim Publikum für den vierten Auftritt an diesem
Festival und kündigte die Doublette «The Ultra-Violence/Thrown
To The Wolves» als «this is the last song» an. Unglaublich wie
feinfühlig Rob die Einleitung von «The Ultra-Violence» spielte
um dann sofort mit einem alles in den Boden reissenden Riff den
Set mit «Thrown To The Wolves» beendete. Höhepunkt des Auftritts
war sicherlich «Seemingley Endless Time» und «Voracious Souls»,
die Ur-Kracher mit ihrem ganz speziellen Flair. Auch wenn der
erste Gig des Todesengels in Balingen für immer unerreichbar
bleiben wird, Death Angel kamen, sahen und siegten! (tin)
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Sonata Arctica
Obwohl ich mich zu den Power Metal Verstehern zähle,
liessen mich die Finnen Sonata Arctica bisher sowohl auf CD wie
auch Live ziemlich kalt. Und so war es trotz heisser
Temperaturen auch am diesjährigen Bang Your Head. Das Publikum
sah das ähnlich und verhielt sich für eine Band an dritthöchster
Position des Tages sehr passiv. Der Platz war aber gut gefüllt,
so dass man auch von vielen Geniessern ausgehen könnte.
Musikalisch liessen die Finnen natürlich nichts anbrennen und
präsentierten ihren Power Metal mit viel Keyboard georgel
präzise. Dazu kam Sänger Tony Kakko, der zwar sicher nicht zu
den besten Entertainern des Festivals gehörte, aber doch immer
wieder versuchte, das Publikum aus den Reserven zu locken. Somit
war der Auftritt zwar insgesamt sauber, versetzte aber
ausserhalb der bereits rekrutierten Fanbasis kaum weitere
Headbanger in Verzückung. Oder um es mit den Worten unseres
Rockslave zu Beschreiben: „Ich habe die Band auch schon besser
gesehen (und das lag weder an seiner Sehkraft noch an seinem
Standort während des Konzerts). (rog)
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W.A.S.P.
Meine Damen und Herren. Ich habe es langsam satt immer hören zu
müssen, dass ein W.A.S.P.-Konzert aus der Konserve kommt. Auch
wenn dieser Auftritt sicherlich nicht zu den Besten von Blackie
Lawless und Co. gehört, so hat Mister Gesetzlos einfach Hits
geschrieben, die ein Konzert sofort zu einer ausufernden Party
machen. Ob es dazu «The Real Me» braucht oder nicht, kann
durchaus diskutiert werden. Sicher aber nicht, dass man von
einem Hit reichen Abend sprechen kann, bei dem endlich wieder
«Forever Free» gespielt wurde. Wenn auch nur als Kurzfassung
direkt nach «Sleeping (In The Fire)». Mit dem neuen Trommler
Patrick Johansson (ehemals Yngwie Malmsteen), welcher Mike Dupke
ersetzte, hat Bandleader Blackie einen sehr guten Schlagzeuger
ins Boot geholt. Die anderen Bandmitglieder, die Mischung aus
Sunnyboy und Provokateur Mike Duda und Hammergitarrist Doug
Blair, setzten erneut Akzente. Der eine mit seiner Show und der
andere mit seiner Spielweise. Es ist erstaunlich, wenn Blackie
nur ein Riff anspielen muss und ganz Balingen Kopf steht. So
geschehen bei «Wild Child». Hier wird ganz deutlich, dass
W.A.S.P. Lieder komponiert haben, welche die Band überleben
werden. Sei dies «Wild Child», «I Wanna Be Somebody», «The
Idol», «Chainsaw Charlie (Murders In The Rue Morgue)» oder
«Blind In Texas». Das Gänsehaut Feeling beim Solo von «The Idol»
war einmal mehr einer der Höhepunkte. Auch wenn es, wie schon
angetönt, sicherlich nicht der beste Gig der Amis war, die Hits
reissen Blackie und seine Jungs immer wieder aus dem Mittelmaas.
Und wenn dann noch Pyros gezündet werden oder der Pre-Chorus von
«I Wanna Be Somebody» ganz alleine vom Publikum gesungen wird,
kann eh nichts mehr schief gehen. Das Teilen der Fanmassen in
zwei Hälften und der Wettkampf welche Seite den lauter singen
wird, ist ein altes Relikt aus den achtziger Jahren. Aber eins,
das seine Wirkung nie verloren hat. Lobt Blackie dabei die Linke
Seite und tadelt die rechte («…you hear that? This guys sings!
You suck!!!»), nimmt die Party ihren vollen Lauf. Nochmal, die
Band war (noch) nicht eingespielt und es gab bedeutend besser
Konzerte von der Band. Aber, wer solche Hits geschrieben hat,
kann nicht verlieren, zumal jede Textzeile jedem Besucher
bekannt ist. Das grosse Feuerwerk beim Schlusssong «Blind In
Texas» war Kosmetik bei den Nörglern und Adrenalin für die Fans.
(tin)
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Sabaton
Die schwedischen Power Metaller mit dem Kriegs-Tick als
Headliner? Jawohl! Und genau hierüber schieden sich denn auch
ziemlich die Geister. Die einen fanden es genial, die anderen
dafür umso unverständlicher. Was man den Schweden aber so oder
so zu Gute halten muss: Den Headliner-Status haben sie sich
redlich verdient, haben sie sich doch fast die letzten zehn
Jahre konstant den Popo abgetourt. Soviel zur Vorgeschichte. Wie
auf den letzten paar Tourneen immer, lief auch beim
BYH!!!-Auftritt als Intro «The Final Countdown» – und wurde von
den Fans bereits mitgesungen. Daher hatten Sabaton danach auch
keine Probleme, sofort Stimmung zu machen und mit «Ghost
Division», unterstützt durch Pyros und Rauchsäulen, kräftig
loszulegen. «Carolus Rex», eigentlich gerade wegen seiner
Zähflüssigkeit ein geiler Song, kam dann aber bei mir nicht mehr
so gut rüber. Da fehlte mir etwas das tighte Zusammenspiel - das
letzte schleppende Quäntchen, damit der Song wirklich so geil
rüber kommt wie auf Konserve. Sorry Jungs, den Song habt ihr
schon besser hinbekommen! Danach folgten zwischen den nächsten
Songs immer wieder sehr lange und leider recht nervtötende
Ansagen. Das teilweise inszenierte Laientheater der Band kam bei
mir mehr blöd denn lustig rüber, schade. Das viele Gequatsche
machte mit der Zeit auch teilweise der Stimmung vor der Bühne
den Garaus. Wenn Sabaton spielten, ging dort natürlich die Post
ab und die Fans feierten frenetisch mit. Da drückte der Sound,
da gab die Band Gas und bewegte sich viel. Aber die Quasselei
zwischen den Songs stoppte die gute Stimmung immer gleich
wieder, sodass kein wirklicher Konzertfluss aufkommen wollte. Da
half auch der imposante Bühnenaufbau in Form eines Panzers nur
wenig. Gegen Ende des Auftritts nahm sich Sänger Broden dann
glücklicherweise etwas zurück mit den elendlangen und
nichtssagenden Ansagen, sodass der Auftritt insgesamt etwas
besser wurde. Mit «Primo Victoria», viel Feuerwerk und einer
hüpfenden Zuschauerschar beendeten Sabaton schliesslich ihren
ersten Headliner-Auftritt am BYH!!!. Für mich ein eher
fraglicher sowie mindestens teilweise überdenkenswerter
Auftritt, bei dem mir definitiv zu viel geredet und zu wenig
gespielt wurde. Da hätten die Herren Sundström, Broden & Co.
deutlich mehr daraus machen können. (nic)
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In der Halle am Freitag (1. Tag)
Enforcer
Da die Vorstellung von Sonata Arctica
befürchteterweise wirklich zu wünschen übrig
liess, riskierte ich noch schnell einen Blick in
die Halle, wo Enforcer vor einer ordentlichen
Menge Fans aufspielten. Die Thrasher aus
Schweden hatten eigentlich ab ihrem zweiten
Album «Diamonds» (2010) einen aufhorchenden
Start hingelegt. Das quasi Einmann-Projekt von
Mainman Olof Wikstrand mutierte zu einer
handfesten Truppe und die ersten Support-Slots
(unter anderem auch für Bobby "Blitz" Ellsworth
& Co.) waren wirklich gut. Mit dem Ausstieg von
Giarrist Adam Zaars kurz darauf riss aber der
Faden irgendwie und die nachfolgenden zwei Albem
«Death By Fire» (2013) und auch das aktuelle
Werk «From Beyond» lassen die frühere
Unbekümmert- oder Lockerheit irgendwie
vermissen. Die paar Live-Fetzen, die ich noch
vor dem Beginn von W.A.S.P. sehen und hören
konnte, wiederspiegelten oder bestätigten meinen
Eindruck. Enforcer sind gewiss keine
Eintagsfliegen, aber der Weg hin zum Ruhm oder
mindestens der Ehre, wie sie Exodus, Testament,
Destruction oder Overkill gebührt, ist bei den
Nordländern klar noch nicht in Sicht. Das Heute
und Hier wusste aber mindestens gut zu
unterhalten und die ansprechende Stimmung des
Publikums bestätigte dies. (rsl)
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