Bang Your Head !!! - Festival 2014
Samstag, 12. Juli 2014 (Zweiter Tag) / Balingen (D) - Messegelände
By Tinu (tin), Rockslave (rsl), Nicole B. (nic) und Roger W. (rog) - All Pics by Rockslave
More
Der Weckruf um 10 Uhr erfolgte mit den «New Wave Of British Heavy Metal»-Recken More. Die Truppe, welche in den frühen 80er Jahren drei Alben über Atlantic Records veröffentlichte, hinterliess einen guten Eindruck. Mit Liedern wie «We Are The Band» oder «Atomic Rock» erspielten sie sich die Gunst der wenigen Besucher, die schon «so» aus ihren Betten gekrochen waren. Mit Gitarrist Chris Tsangarides hatte der Fünfer einen renommierten Produzenten in den Reihen, der sich in der Vergangenheit mit seiner mannigfachen Tätigkeit bei Gary Moore, Thin Lizzy und Judas Priest einen Namen machen konnte. «This is a song…», startete Sänger Mike Freeland seine Ansage, die abrupt von seinem Bassisten unterbrochen wurde, weil sich Mike in der Reihenfolge der Setliste irrte. Mit einem lauten Lachen wiederholte er kurz darauf seine Anrede: «Now! As I said earlier wrong. On my left. Mister Chris Tsangarides. He produced bands like Gary Moore, Thin Lizzy and Judas Priest. Do you remember a album called «Painkiller»? Alright. Here is «A Touch Of Evil»!». Die Version von More klang erstaunlich, ja sogar verdammt gut. Sicher eigen, aber durch die Stimme von Mister Freeland sehr stimmig. Schnell war der Auftritt der Legende vorbei und leider werden die Jungs auch wieder schnell in Vergessenheit geraten. Die eher hüftlahme Bühnenperformance liess darauf zurück schliessen, dass More nicht oft zusammen spielen, was dem Gig leider ein gewisses Flair raubte sowie die Nachhaltigkeit beeinträchtigte. (tin)



Hirax
Wenn ich hier an meinem Schreibtisch nach oben und in Richtung Wand blicke, liegt ein Drumstick auf dem Rand eines grossen Fotorahmens. Dieses überdies (von Katon W. de Pena und Roberto Carrero) signierte Stück Holz stammt vom BYH!!! aus dem Jahre 2003 und so lange, das heisst elf Jahre lang, liessen sich Hirax nicht mehr in Balingen blicken! Seit dem erschienen zwei EPs und zwei Longplayer. Die neuste Scheibe «Immortal Legacy» erblickte diesen Februar das Licht der Welt, was wohl auch zur diesjährigen Verpflichtung geführt hat. Im Zentrum steht natürlich noch immer der quirlige Sympathikus Katon, der in all den Jahren nichts von seiner Präsenz verloren hat. Zusammen mit dem aktuellen Lineup, bestehend aus Lance Harrison (g), Steve Harrison (b) und Jorge Iacobellis (d), zogen Hirax mit ihrem eigentümlich klingenden Thrash-Gewitter gewaltig vom Leder und erzielten gute Reaktionen der Fans. Obwohl die Chose über die ganze Strecke gesehen etwas gar temporeich daher kam, gab es doch auch immer wieder mal ein Breaks, die für ein paar Midtempo Riffwalzen sorgten. Davon hätte es ruhig noch die eine oder andere mehr geben dürfen, doch Mr. W. de Pena hatte die toll antizipierende Meute im Griff und sein unablässiges Faxenreissen und Posing wirkte auch diesmal nicht affektiert. Ob man die Amerikaner in der näheren Zukunft jedoch erneut an dieser Stelle erleben kann, wage ich etwas zu bezweifeln. (rsl)
 



Mad Max
Hinter dem verrückten Max verbirgt sich eine klassische Hard Rock-Kapelle im 80ies Style. Der Songaufbau des Quartetts zeigte sich eher einfach gestrickt mit Grundtonart, welche meist in Moll gehalten war, plus Quart und Quinte dazu (also total 3 Akkorde). Dafür wurde das Ganze solide gespielt und drückte ganz gut durch die Boxen. Mad Max versuchten mit dem eher stampfenden «Rollin‘ Thunder» und der darauf folgenden Up-Tempo-Nummer «Wait For The Night» etwas Abwechslung in ihr Set zu bringen. Dies gelang ihnen allerdings nur bedingt, da mir zum einen die Songs zum einen Ohr rein gingen und zum anderen wieder raus (es blieb nichts hängen) und zum anderen die Bühnenpräsenz der Jungs sehr zu wünschen übrig liess. Einzig Sänger Michael Voss bewegte sich ab und an, der Rest der Truppe stand mehr oder weniger still an Ort, was etwas steif und verspannt rüber kam. Die Mitsingspielchen mit dem verhältnismässig noch eher spärlich anwesenden Publikum funktionierten nichtsdestotrotz. Fazit: Nette Band, netter Auftritt, mangelnde Bewegung auf der Bühne und zu wenig mitreissende Songs – da hätte ich mir aufgrund des Bandnamens doch eine etwas packendere Leistung gewünscht. (nic)
 


Ektomorf
Eigentlich kann ich mit dem Sound dieser ungarischen Combo nicht wirklich viel anfangen. Es war aber erstaunlich, was die Band an Stimmung und vor allem auch an Bühnenpräsenz bot. Die Jungs bewegten sich auf den Brettern quasi non-stop und standen nie still. Bei so viel Enthusiasmus wurde auch automatisch die Zuhörerschaft mitgerissen, jumpte mit der Band um die Wette, bangte und klatschte begeistert mit. Der Sound des Vierers drückte wie ein gewaltiges Brett treibend nach vorne, sodass auch ich Gefallen fand an deren Gemisch aus Thrash Metal mit ausnahmslos gebrüllten Vocals, sehr hart gespieltem Rock’n‘Roll und einzelnen Hip Hop Einflüssen. Mit der Zeit entwickelte sich vor der Bühne sogar ein kleiner Circle-Pit. Sänger Zoltán Farkas dankte es dem Publikum, indem er es immer wieder von Neuem unermüdlich anheizte und so gut unterhielt. Unter dem Strich ein super Auftritt mit einer absolut beeindruckenden Bühnenpräsenz – vermutlich der besten des diesjährigen Bang Your Head!!!. Danke Ektomorf! (nic)


Rob Rock
Einen schönen Auftritt mit einer guten Mischung aus Songs seiner Vergangenheit präsentierte am Samstag Rob Rock. Der ehemalige Axel Rudi Pell und Impellitteri-Sänger wirkte zusammen mit seiner Band sympathisch, litt aber an derselben Krankheit wie die meisten Bang Your Head!!!-Bands: An Bewegungs- und Unterhaltungsmangel. Allerdings schien Rob Rock diesbezüglich bereits auf dem Weg der Besserung zu sein, denn ab dem famosen «I’m A Warrior» wagte sich der Sänger doch vermehrt über den Laufsteg zu den Fans hin. Auch das epische «The Sun Will Rise Again» sorgte für Freude. So, dass Rob Rock-Freunde immerhin dennoch voll auf ihre Kosten kamen. Alles in allem war es kein denkwürdiger, aber doch angenehmer Auftritt, dem jedoch etwas mehr Engagement und Enthusiasmus gut getan hätte. (rog)


Stryper
«Wer war 1986 schon da? Wer nicht? Schade für euch! Ihr habt eine Menge verpasst!» Wie Recht Sänger Michael Sweet doch hatte. Die früher nur in gelb-schwarz gekleideten Musiker rockten Balingen ohne Ende. Die Anwesenden waren heiss auf die Rocker. Dies belegte die anschliessende Autogrammstunde und die dazugehörende Warteschlange. Es war überraschend, das die Bibel-Rocker überhaupt dermassen gut beim Publikum ankamen. Glücklicherweise standen aber die musikalischen Qualitäten über dem in den achtziger Jahren vorhandenen Kampf zwischen Christen und (Möchtegern-) Satanisten. Die Leadvocals aber auch die Chöre passten perfekt und selten habe ich eine Sänger mit umgehängter Gitarre dermassen viel auf der Bühne herumrennen gesehen. Ebenso wie sein Bruder Robert am Schlagzeug, der sich seine Halswirbel warm bangte und mit einer unglaublichen Show vom Leder zog! Die Doppel-Leads von Michael und Oz Fox suchten ihresgleichen und mit Bassist Tim Gaines (Himmel ist der dünn geworden!) wurde der passende Rhythmusteppich gelegt. Die Songs wurden ohne grosse Pausen vorgetragen. Die Setliste las sich in einem Guss und jeder Stryper-Fan, oder diejenigen, die es noch werden wollten, bekamen ein Gottes-Geschenkt in Form toller Melodien, vorgetragen von Vollblutmusikern mit der richtigen Härte. Dass sich dabei die Kiss-Coverversion «Shout It Out Loud» einschlich und der liebe Gott dies mit einem kleinen aber intensiven Regenschauer begleitete, liess der Stimmung aber keinen Abbruch tun. Sprich die vielen Leute blieben vor der Bühne stehen und huldigten den Klängen von Stryper. Michael und Oz posten die ganze Zeit wie Götter und liessen den Enthusiasmus der Fans mit «Makes Me Wanna Sing», «Lound'n Clear», «Reach Out», «Calling To You», «Free», «More Than A Man», «Shout It Out Load», «Marching Into Battle», «All For One» und «Soldiers Under Command» nie abbrechen. Am Schluss schleuderten die Amis mit «To Hell With The Devil» das Highlight des Gigs ins Publikum. Dabei sangen die Besucher die erste Strophe alleine. Stryper kamen, sahen und siegten. Selbst Michael konnte diese Euphorie an einem reinen Metal-Festival kaum glauben und bedankte sich mehrmals bei den Anwesenden. Fazit: Die Band spielte definitiv zu früh im Billing! (tin)


Obituary
Wenn es um Kultbands, insbesondere amerikanische geht, so ist das BYH!!!-Festival eine der ersten Adressen und Obituary, deren Gründung heuer auch schon satte drei Dekaden (!) her ist, passen da bestens dazu. Die Ironie des Schicksals wollte es dann aber so, wobei im Vorfeld sicher über diese Konstellation gesprochen wurde, dass die Death Metaller gerade nach Stryper (!!) auf die Bühne stiegen! Das liesse sich eigentlich nur noch durch Behemoth oder Watain steigern!! Wie dem auch sei, den Musikern, allen voran den Gebrüdern Tardy (John, Gesang und Donald, Drums) und der aktuellen Besetzung konnte das ziemlich egal sein. Hauptspache, man stand im Billing möglichst weit oben. So konnten die Amerikaner, wie 2008 schon an gleicher Stelle, als fünftletzte Band auf die Bretter steigen. Das erwartete Gepolter liess dann nicht lange auf sich warten und die deathmetallische Walze hätte eigentlich nur von Bolt Thrower noch übertroffen werden können. Interessanterweise wurden keine Songs der letzten zwei Alben «Darkest Day» (2009) und «Xecutioner’s Return» (2007) gespielt. Dafür einige alte Schoten aus der Zeit, als die Amis (bis 2005) noch im Stall von Roadrunner waren. Ebenso mit dabei war so zusagen exklusiv auch der Titeltrack «Inked In Blood» vom erst im Herbst erscheinenden neuen Longplayer, der über Crowdfunding finanziert wurde. An der Musik, die grundsätzlich für ordentliche Fanreaktionen sorgte, kann es freilich nicht gelegen haben, aber gegen Ende des Sets ballten sich fette Regenwolken zusammen. (rsl)


Unisonic
Natürlich war nicht der vorgängig zelebrierte Death Metal von Obituary an der spürbaren Verschlechterung des Wetters schuld, doch leider erwischte es Unisonic als eine der wenigen Bands des diesjährigen BYH!!!-Festivals. Das war in zweifacher Hinsicht ungünstig, denn einerseits musste ich meine Anwesenheit im Fotograben regenbedingt auf das Nötigste beschränken und andererseits litt der Auftritt spürbar darunter. Der wenn auch nur vorübergehend einsetzende Regen vertrieb leider einen Teil der Fans vor der Bühne und so waren die Reaktionen während des ganzen Konzertes eher verhalten. Meine eigenen Erwartungen an die persönliche Live-Premiere dieser neuen deutschen und ja, sagen wir dazu ruhig Supergroup, wurden ebenso nicht erfüllt. Der Opener «Unisonic» vom brillanten Debüt hatte von Beginn zu wenig Durchschlagkraft und auch das sonst griffige «Never Too Late» verpuffte mehr oder weniger wirkungslos. Etwas besser kam «For The Kingdom» vom kommenden zweiten Album «Light Of Dawn». Insgesamt besserte sich das Ganze hinten raus jedoch nicht mehr merklich und ob es nur am Regen lag? Wäre man drüben in der proppenvollen Messehalle gewesen und hätte einen fetten Sound hingekriegt, wäre die Bilanz bedeutend besser ausgefallen. Darüber hinaus fehlte mein Lieblingssong «I’ve Tried». So blieb unter dem Strich das an sich erkennbare Potenzial hoffentlich nur am am heutigen Tag ungenutzt und ich hoffe schwer, dass sich Unisonic mit der anstehenden Hallen-Tour revanchieren werden. (rsl)
     


Anthrax
Die amerikanische Thrash-Metal Legende zeigte sich heute in bester Form. Sie kamen, spielten und waren laut! So laut, dass man nicht recht wusste, wo man sich genau auf dem Bang Your Head!!!-Gelände platzieren sollte. Bei den Markständen (somit am weitesten weg von der Bühne) war zwar der Sound am besten, dafür sah man die energiegeladene Show der Amerikaner nicht. Weiter vorne wurde man dafür von der Lautstärke und der Performance förmlich erschlagen. Aber vielleicht war das ja auch das Konzept, welches sich die Band, zusammen mit ihrem Soundmann, ausgedacht hatte. Sieger waren sie auf alle Fälle, denn wer sich mit Tribute-Bannern vor Dio und Dimebag Darrell verneigt und Klassiker à la «Indians» und dem abschliessenden «Antisocial» auf die hungrige Headbanger-Meute los lässt, kann eigentlich nichts falsch machen. Dazu kommt mit Joey Belladonna ein Sänger, der sich überschwänglich bei den Fans für deren langjährige Unterstützung bedankte. Mit diesem Manifest an Bewegungsfreudigkeit lieferten die Amis eine der besten Shows des ganzen Festivals ab und Anthrax empfahlen sich weiterhin als glänzendes Vorbild für so manche neue, aber auch alte Band. (rog)


Europe
Ähnlich wie Stryper hatte ich auch bei Europe die Befürchtung, dass sie beim Bang Your Head!!! keinen Stein gewinnen würden. Allerdings hatte ich die Rechnung nicht mit Joey Tempest (Gesang) und John Norum (Gitarre) gemacht. Das Quintett zündete vom ersten Ton ein Feuerwerk, das sich gewaschen hatte. Joey ist und bleibt der Sympathikus, der die Fans von der ersten Sekunde in der Hand hat. Dabei poste er wie ein Gott, hängt sich fast liegend an seinen Mikrofonständer, schleuderte Selbigen in die Luft oder um seinen Körper, bangte, rannte, animierte mit viel Charisma pausenlos das Publikum und sang wie ein junger Gott. Ganz ehrlich, solche Sänger gibt es heute viel zu wenig. Meistens tauchen die Shouter beim Solo des Gitarristen ab. Nicht so Mister Tempest, der jeden Zentimeter der Bühne brauchte, um auch wirklich jeden Fan noch mehr anzutreiben. Die Truppe ist eine eingespielte Einheit. Europe sind eine verdammte Macht auf der Bühne!!! Sei es das Powerdrumming von Ian Haugland, der donnernde Bass von John Levén oder der nicht zu verachtende Keyboardeinsatz von Mic Michaeli. Mic ist ein grosser Teil des musikalischen Rückgrats. Alleine die Streicherparts, die er bei «Last Look At Eden» spielte, waren an Dramatik kaum zu überbieten. «The man with the golden touch», wie Mister Norum liebevoll von seinem Sänger genannt wird, hatte einmal mehr einen vorzüglichen Tag. Seine Einleitung zu «Girl From Lebanon» lässt selbst einen Michael Schenker aufhorchen und neidisch mit dem Kopf nicken. Europe spielten KEINE Ballade. Nicht einmal «Carrie», oder «New Love In Town», sondern konzentrierten sich voll und ganz aufs Rocken! Dabei wechselten sich alte Klassikern mit neueren, modernen Songs ab. Mit Ausnahme von «Demon Head» gab es keinen Stimmungskiller. Selbst da wurde sofort mit «Love Is Not The Enemy» das Steuer wieder herumgerissen. Europe siegten auf der ganzen Linie. Alleine das klatschende Händemeer vor «Let The Good Times Rock» belegte diese Aussage. Mit dem «Wings Of Tomorrow»-Kracher «Wasted Time» hätte wohl niemand gerechnet. Aber genau dies macht die Truppe so spannend und unvorhersehbar. So wurde «Here I Go Again» von Whitesnake kurzerhand bei «Superstitious» gespielt, oder der Mega-Hit «Rock The Night» durch «Run To The Hills» (Iron Maiden) als Einleitung und im Mittelteil mit «Rock You Like A Hurricane» (Scorpions) ergänzt. «Bang your head BABY!», und der mehrfache Dank in deutscher Sprache von Joey kamen ehrlich über des Sängers Lippen. Der weisse Mikrofonständer gehört ebenso zu Joey, wie seine ehrliche und aufrichtige Art. Am Schluss schossen Europe mit ihrem grössten Hit «The Final Countdown» jeden Zweifler ab und gehörten mit Recht zu den beiden Headlinern an diesem Abend. (tin)


Twisted Sister
Ach, was habe ich mich auf den Auftritt der Twisted Sister gefreut. Deren Auftritt am Bang Your Head!!! 2010 zählt für mich zum Besten, was ich in acht Jahren Balingen hier je erlebt hatte. Da in Süddeutschland aber regelmässig die Headliner versagen, war mir doch etwas Bange. Und siehe da, meine Sorgen waren unbegründet. Nach einem «It‘s a Long Way To The Top, If You Wanna Rock’n’Roll von AC/DC ab Band legten die Schwestern gleich los. Bereits ab dem ersten Klang war klar, dass die Amerikaner hier wohl (fast) alles davor Gewesene in Grund und Boden spielen werden. Die Spielfreude war praktisch greifbar. Und das auch, wenn man sich gemütlich biertrinkend einige Meter hinter dem Turm platzierte. Mit «You Can’t Stop Rock’n’Roll» gab es bereits früh den ersten Band-Klassiker zu hören. Die Reaktionen darauf bewegten Sänger Dee Snider zu einem „es ist gut da zu sein, wo man hingehört“. Zwei Lieder später kam mit «We‘re Not Gonna Take It» DER Band-Klassiker schlechthin. Hier war nun die grosse Hard Rock-Party, welche solche Festivals ausmachen sollte. Denn hier sang wirklich jede(!) Nase auf dem Festival-Gelände mit, ganz egal, wie weit sie von der Bühne weg stand. Die obligatorischen, nicht endenwollenden Chöre der Fans überraschten danach sogar Twisted Sister. Denn anstelle den Songs nur einmal erneut anzustimmen, wurde die Band genötigt, es ein weiteres Mal zu tun.

Von diesen Reaktionen halb erschlagen, beteuerte die Band die Wichtigkeit des Bang Your Head!!! für Twisted Sister. 2002 standen die Amerikaner kurz vor ihrer Auflösung, als sie die Anfrage als Headliner in Balingen erhielten. Dort wurde Twisted Sister klar, dass sie immer noch gefragt sind. «I Believe In Rock’n’Roll» unterstrich diese Aussage und Dee Snider lud alle in die „Church Of Twisted Sister“ ein. Mit «Born To Raise Hell» überraschten sie anschliessend mit einem Motörhead-Cover. Dieses klang aber reichlich „vertwisterd“ und galt als Gruss und gute Besserung an Lemmy. «I Wanna Rock» beendete den regulären Teil des Sets, bevor mit «Come Out And Play» und dem grandiosen «S.M.F. » der endgültige Schlussstrich gezogen wurde. Dabei kam es aber zu einem etwas „unschönen Ende“. Punkt 23.00 Uhr wurde nämlich das obligatorische Feuerwerk gezündet und das mitten im letzten Twisted Sister-Lied. Da die Feuerwerkskörper nicht hinter der Bühne, sondern 180 Grad weg von der Bühne explodierten, war der Metaller plötzlich hin- und hergerissen, was er denn nun tun soll. „Feuerwerk oder Band?“ lautete die bange Frage, welche dem ansonsten tollen Auftritt eine durch den Veranstalter verschuldete bittere Note gab. Trotzdem wagte sich Bang Your Head!!!-Cheffe Horst E. Franz nach den letzten Klängen auf die Bühne und bedankte sich artig bei den Besuchern. (rog)
 
 
In der Halle am Samstag (2. Tag)

Bei den Auftritten von Omen, Delain und Atlantean Kodex war keiner von Metal Factory dabei...
 
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