Interview: Skansis
By Rocknrolla & Metalrose (ROCKSTATION)
Mit ihrem Debüt «Take Your Chance» liess Skansis vor gut vier Jahren aufhorchen. Trotz (oder gerade wegen?) der auch musikalischen Nähe zu Shakra konnten die Emmentaler eine erste Duftmarke in der Schweizer Hardrock-Szene setzen. «Leaving You» heisst nun vier Jahre später der zweite Streich (der mittlerweile auch den Weg in die CH-Albumcharts gefunden hat, Anm.d.Verf). Das Album wurde wiederum vom Produzenten-Team Heiniger/Blunier in den PowerRide Studios aufgenommen. Wir trafen uns mit Gitarrist Bax Heiniger und Schlagzeuger Matthias (Mättu) Hagmann zum lockeren Gespräch.

MF: «Leaving You» heisst Euer zweites Album. Wer verlässt da wen und warum?

Bax: (lacht) Das ist eine kleine Geschichte, von einer Beziehung natürlich, von dem, der den Text geschrieben hat - aber das geht mich nichts an (lacht).

MF: Ihr wart im September 2007 mit eurem Debüt am Start, nun haben wir Juni 2011 - was hat euch so lange aufgehalten?

Bax: Wir sind langsame Songschreiber... das kann man so sagen...

MF: Ahh... vom Aemmitau...

Bax: Mir si vom Aemmitau... (lacht)

MF: Aber dann habt ihr sicher mehr Songs als nötig geschrieben, damit es bis zur dritten Scheibe nicht mehr vier Jahre dauert?

Bax: Wir hoffen, es vergehen keine weiteren vier Jahre. Wir haben noch keine neuen Songs, aber das Ziel wäre schon, dass es nicht nochmals vier Jahre dauert. Das ist eine lange Zeit und man wird gerne vergessen.

MF: Ihr hattet jetzt auch nicht sooo viele Konzerte in der Zeit, der Name Skansis ist schon noch nicht überall verankert. Oder sehen wir das falsch?

Bax: Das seht ihr richtig. Vorallem im letzten halben Jahr gab es gar keine Auftritte, und das hatte seinen schwerwiegenden Grund: Unser Bassist hatte einen schweren Unfall und ist bis jetzt noch nicht wieder in der Lage, mit uns zu spielen. Wir hoffen aber, dass er bis Ende Jahr wieder fit ist.

MF: Du, Bax, bist auch Produzent des Albums. Hat man dich gezwungen oder war das ein demokratischer Entscheid?

Bax: (lacht) Mättu, sag du auch mal was.

Mättu: Nun, Skansis besteht aus fünf Zahnrädern, wobei Bax und Reto (der Sänger, Anm.d.Verf.) die grossen Zahnräder sind, die uns vorantreiben, die Band führen, Songs schreiben. Bassist und Schlagzeuger helfen mit. Aber das meiste kommt schon von Bax aus, das ist so.

MF: Ihr hattet auch dieses mal wieder das gleiche Produzenten-Team, das gleiche Aufnahme-Studio, die gleiche Mastering-Firma. Never change a winning team?

Mättu: Wenn man sich die neue CD anhört, dann ist das Resultat sehr gut geworden. Ich persönlich habe sehr viel Freude daran.

MF: Ihr wart 2007 mit Daniel Joss einer mehr in der Band, aber Dani ist heute nicht mehr dabei.

Bax: Genau, der hat uns verlassen (lacht)

MF: Warum ist er nicht ersetzt worden?

Bax: Wir hatten eine Zeit lang einen Ersatz gesucht, aber keiner wollte so richtig passen. Darum haben wir uns dafür entschieden, ohne zweiten Gitarristen weiterzumachen. Live sind dann halt ein paar Gitarrenspuren gesamplet, aber das klappt gut so. Und - wir müssen auf Einen weniger Rücksicht nehmen.

MF: Und die Gage nur durch vier statt durch fünf teilen.

Bax: Haha, bei den paar Franken fällt das nicht ins Gewicht.

MF: Wann kann man Euch denn wieder live sehen?

Mättu: Derzeit natürlich nicht, so lange unser Bassist noch nicht wieder auf dem Damm ist. Trotzdem sind wir am Üben und uns am Vorbereiten für mögliche Gigs. Sobald wir wieder auf die Bühne gehen, werden wir das natürlich auf unserer Webseite bekanntgeben.

MF: Das heisst, dass man im Moment nicht von «Studio-Album-Tour» sprechen kann.

Bax: Leider nicht, nein. Das Ziel wäre, spätestens Ende Jahr wieder Konzerte geben zu können.

MF: Zurück zum Album. Wie seid ihr mit «Leaving You» zufrieden im Vergleich zum Debüt?

Bax: Vom Sound her gefällt mir die Neue definitv besser!

Mättu: Mir auch!

MF: Auf der Neuen präsentiert ihr euch eigenständiger und auch etwas härter, finden wir.

Bax: Das höre ich natürlich gerne (lacht)

MF: Ist das nun die Emanzipation von Shakra, obwohl ihr wieder mit Thom Blunier im PowerRide Studio aufgenommen habt?

Bax: Man wird älter (lacht) und probiert, besser zu werden, eigenständiger.

MF: Was hat euch die ganzen Jahre zusammengehalten?

Bax: Wir sind auch privat gute Kollegen, das ist der Hauptgrund. Ich bin zum Beispiel Patenonkel vom Kind von Reto, unserem Sänger.

Mättu: Und Menz (Bassist, Anm.d.Verf.) und ich kennen uns seit der Spielgruppe (allgemeines Gelächter). Das hat sich so ergeben, die Chemie stimmt einfach. Wir ziehen alle am gleichen Strang, jeder hat seine Aufgaben innerhalb der Band.

Bax: Nur so funktioniert das bei uns - dass jeder seinen Teil dazu beiträgt.

MF: Im Vergleich zu Gruppen, die regelmässig Musiker-Wechsel haben.

Bax: Das sind in meinen Augen einfach nur Notlösungen wenn man dauernd am Suchen ist. Dann geht doch nichts, man muss die Neuen immer wieder einarbeiten und kommt nicht vorwärts.

MF: Da gibt es ja genug Beispiele dafür. Was wünscht ihr euch für die Zukunft?

Bax: Dass unser Bassist so schnell wie möglich wieder gesund wird! Und wir wieder live spielen können und die Leute Freude an unserem Album haben.

MF: Bax, Mättu, herzlichen Dank für das Gespräch.

Mättu, Bax: Auch Danke.

MF: Und wir hoffen, dass es nicht wieder vier Jahr dauert, bis wir uns wieder sehen.

Mättu: Wir werden uns Mühe geben (lacht)!