Interview: Metal Church
By Kissi
So schnell kanns gehen: Hatte Mr. Ronny Munroe, seines Zeichens screamender Vorbeter der Amis Metal Church, im Interview mit Metalfactory am Telefon voller Vorfreude verlauten lassen, man würde anfang nächsten Jahres zusammen mit Overkill Europa unsicher machen (am 03.03.09 dabei im Z7), so wurde erst kürzlich vermeldet, dass sich die Anhänger der Metallkirche noch ein Weilchen länger gedulden müssen. Das Ordensoberhaupt nämlich, Klampfer Kurdt Vanderhoof, muss erneut vor seinen Bandscheiben kapitulieren. Mit dem selbstbetitelten Debüt und dem Nachfolger «The Dark» wurde man in den 80ern weltberühmt, mit dem Doppelschlag «The Wheight Of The World» und «A Light In The Dark» kehrte man frisch gestärkt ins neue Jahrtausend zurück. Auch die aktuelle metallische Hostie mit dem Namen «This Present Wasteland» wurde schon ausgeteilt und so hatte MF durchwegs genug Material, um den Ex-Rottweiler Munroe (RM) über die neue Scheibe, seine Solo-Pfade, seine Vorbilder und die Zusammenarbeit mit seinem Chef beichten zu lassen. Die unschudlige Sünden-losigkeit des Chorknaben stellte sich dabei als beeindruckend heraus.

MF: Hy Ronny! Erst vor einigen Wochen ist eure neue Scheibe «This Present Wasteland» erschienen. Wie gehts danach und was macht ihr so?

RM: Nach den Aufnahmen und all den Dingen, die sonst noch zu einer Veröffentlichung gehören wie etwa die Dinge mit dem Design etc. Sind wir froh, dass wir wieder bei unseren Familien sein können, um mit ihnen Zeit zu verbringen. Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis der Aufnahmen und freuen uns auch über die äusserst positive Presse, die «This Present Wasteland» fast überall erhalten hat. Ich mache jetzt, wie du merkst, noch ein wenig Promotion während Kurdt und Jeff (Plate, Ex-Savatage-Schlagwerker, der Kirk Arrington ersetzte, als dieser wegen gesundheitlicher Gründe die Sticks an den Nagel hänken musste – Anm.d.Verf.) sich für die anstehenden Trans-Siberian Orchestra Shows fit machen.

MF: Sei ehrlich: Was hälst du von all dem Interviewen und Promo machen? Macht es wenigstens zeitweise Spass oder ist es nur ein unvermeidbares Übel?

RM: Naja... Du erwischst mich jetzt gerade am fünften Tag, an welchem ich mit der europäischen Presse rede. Es kostet halt schon viel Zeit, aber auch das gehört zu unserem Job und wenn wir ehrlich sind gibt es verdammt viele Dinge, die übler wären. Und ausserdem muss man die Message des Metals vermitteln, oder?

MF: Natürlich! Welches ist die dümmste Frage, welche dir je bei so einem Interview gestellt wurde?

RM: Hahahahaha... Einige sind das! Aber die schlimste überhaupt war wohl: „Wie viele Alben hast du schon mit Metal Church gemacht?“

MF: Übel...

RM: Ja wirklich! Wenn man ein Interview macht, dann sollte man sich doch ein wenig schlau machen. Wenn jemand den Papst interviewt geht er ja auch nicht zu ihm hin und fragt ihn, wie lange er schon Papst ist, hahaha...

MF: Kommen wir zu normalen Fragen: Wie würdest du «This Present Wasteland» in wenigen Worten beschreiben?

RM: Ich würde sagen, die neue Scheibe führt zurück zu den Wurzeln von Metal Church. Ich hab das Gefühl, einige Nummern da drauf versprühen den Vibe von «The Dark». Ich denke auch, dass wir in Sachen Produktion und Instrumentalisierung „back to the basics“ gegangen sind und alles ziemlich roh und reduziert belassen haben. Daneben denke ich speziell von meiner Gesangsleistung, dass es die beste ist, die ich bisher abgeliefert habe. Ich kann dir sagen, wir sind wirklich stolz auf die Platte!

MF: Was deine Gesangsleistung betrifft: Mein Eindruck ist, dass du auf «This Present Wasteland» merklich weniger hohe Parts, speziell Screams, gesungen hast als auf den beiden Vorgängern «The Wheight Of The World» und «A Light In The Dark».

RM: Also ich denke, es hat schon den einen oder anderen Scream drauf. Wenn du dir zum Beispiel «Meet Your Maker» anhörst, dann findest du auch einige hohe Sachen. Aber insgesamt kann das schon stimmen. Ich lasse meine Vocals eigentlich von der Musik diktieren, sodass es manchmal aus meiner Sicht einfach keinen Sinn macht, dass ich mir die Seele aus dem Leib schreie, wenn tiefere Gesangspassagen besser passen. Das ist es ja, auf was ich stolz bin: Ich hab das Gefühl, dass auf «This Present Wasteland» Gesang und Musik so gut ineinander greifen wie noch nie.

MF: Im Promotext zur neuen Scheibe wird deine Stimme als eine Mischung aus Dio und Halford gepriesen. Was denkst du darüber?

RM: Oh man... Das sind verdammt grosse Fussstapfen, die ich da auszufüllen habe! Sie sind einfach die Grössten! Es ist nur schon eine Ehre für mich, wenn man den Vergleich mit ihnen wagt und ich so im gleichen Satz wie sie genannt werde. Ich bin mit diesen Gesangsgöttern aufgewachsen und hab zu ihren Platten mitgesungen. So wurde ich natürlich auch stark von ihnen beeinflusst und wenn man das heute hört, dann ist das sicherlich ein Kompliment für mich. Ich möchte aber auch als eigenständiger Sänger wahrgenommen haben. Ich will nicht wie jemand anderes klingen sondern einfach meinen Sound haben und ich glaube, dass hab ich auch.

MF: Wer von beiden ist denn nun der wahre Metalgod für dich? Halford oder Dio?

RM: Verdammt, das ist eine echt schwere Frage, Mann! Beide sind Helden für mich und ohne sie wäre der Metal wohl nie so gross geworden. Wenn ich's mir so überlege muss ich aber Ronnie James Dio wählen!

MF: Warum?

RM: ...er bietet das ganze Packet. Seine Stimme ist unsterblich aber auch als Performer kann ihm keiner so schnell das Wasser reichen. Ich hab keine Ahnung, wie alt er jetzt schon ist aber noch immer steht der kleine Mann auf der Bühne und kann tausende von Leuten sowohl gesanglich als auch darbieterisch fesseln. Er rennt über die Bühne und ist fit wie ein Turnschuh. He's a true Pro!

MF: «This Present Wasteland» ist die dritte Scheibe mit dir als Sänger von Metal Church. Vergleiche bitte die drei Scheiben miteinander.

RM: «The Wheight Of The World» war die erste weltweit veröffentlichte Scheibe, die ich einsingen durfte und natürlich stellt sie für mich deswegen noch immer etwas ganz Besonderes dar. Ich denke aber, das Ziel bei weiteren Veröffentlichungen sollte sein, sich weiter zu entwickeln, besser zu werden. Ich denke, dass haben wir mit «This Present Wasteland» geschafft, da die Songs ausgereifter und auch meine Performance durchdachter und kontrollierter war. Dasselbe glaube ich wiederum von «This Present Wasteland»: Wir haben neue Erfahrungen gesammelt, einzeln und als Band, sind als Kollektiv zusammengewachsen. Das Songwritting geht auch immer lockerer, musikalisch verstehen Kurdt und ich uns langsam blind.

MF: Auf «A Light In The Dark» hast du, so viel ich weiss, alle Lyrics selber verfasst bis auf «Temples Of The Sea». Wie siehts bei der neuen Scheibe aus?

RM: Praktisch gleich. Auch auf «This Present Wasteland» hab ich alle Texte verfasst ausser dem eines Songs, nämlich «Monster».

MF: Dem vielleicht speziellsten Track auf der Scheibe...

RM: Ja. Er bedeutet Kurdt einiges und ich find ihn einer der stärksten...

MF: Von was lässt du dich für die Lyrics inspirieren?

RM: Ich mach einfach die Augen auf und beobachte, was um mich herum passiert. Zusammen mit der Musik komm ich dann auf die Ideen. Kurdt schickt mir instrumentale Demos der Songs als MP3's, die ich mir dann auf meinen I-Pod lade. Dann gehe ich hinaus in die Welt und lasse den Sound auf mich wirken. Die Musik diktiert mir die Texte.

MF: Was hast du sonst noch so für Musik auf deinem I-Pod?

RM: Momentan gib ich mir marathonmässig die neue Evergrey-Scheibe, welche Labelkollegen von uns sind. Das ist eine grossartige CD! Daneben auch die neue Whitesnake. Coverdale hat es eben doch noch drauf. Ansonsten viel 80er-Stuff wie Priest, Helloween oder auch Gamma Ray. Etwas neuer aber genau so traditionell und geil find ich das Zeug von Firewind. Dabei ist mir egal, ob es klassischer Heavy Metal aus Europa oder amerikanischer Power Metal ist. Solange man dazu Lederhosen anziehen und Headbangen kann bin ich dabei.

MF: Du hast vorher das neue Bandgefühl beschrieben. Dabei gabs doch gerade einen Line-up-Wechsel. Kannst du die Situation mit dem Wegfallen eures Gitarristen Jay Reinolds etwas erklären?

RM: Jay hatte einige persönliche Probleme, die er geregelt kriegen musste und das teilte er uns mit. Danach haben wir entschieden, dass er sich die Zeit nehmen sollte und nach einigen Diskussionen hat das damit geendet, dass wir ihn durch Rick Van Zandt ersetzt haben.

MF: Heisst das, dass Jay vielleicht wieder zurückkommen wird, wenn er alles geregelt hat?

RM: Nein. Rick ist neuer und fester Leadgitarrist von Metal Church und nicht einfach bloss Aushilfe. Und was mich angeht, so hoffe ich, dass er solange bei uns bleiben wird, bis es Metal Chuch nicht mehr existieren wird.

MF: Du bist massgeblich dafür verantwortlich, dass Rick jetzt bei euch ist, oder?

RM: Gut, Rick hat mit mir zusammen bei Rottweiler gespielt und ist auch der Gitarrist in meiner Soloband, aber das hat ehrlich gesagt wenig damit zu tun, weswegen ich ihn für Metal Church vorschlug. Natürlich weiss ich dadurch, dass er ein verdammt guter Gitarrist ist, der verdammt viel Technik und Gefühl in seinem Spiel vereint. Er ist auch verdammt professionell. Das sind die Gründe die zählen und so stellt ich ihn Kurdt vor und sie redeten dann viel zusammen, jammten und schauten, ob die Chemie stimmt. Das nächste Mal, als Kurdt mich dann anrief, sagte er, dass er Rick anheuern wolle.

MF: War Rick schon involviert in die Entstehung von «This Present Wasteland»?

RM: Songwritterisch natürlich nicht. Seit jeher ist Kurdt der Mann hinter den Metal Church-Songs und das wird sich auch nie ändern. Es ist sein Baby. Rick zockte aber schon einige Solos ein. Daneben haben aber auch einige andere Gitarristen ihre Finger flitzen lassen: Chris Caffrey (Ex-Savatage, TSO) steuerte ein Solo zu «Mass Hysteria» bei und Matt Leff von Jeff's alter Band Wicked Witch (bei welcher Zak Stevens von Circle II Circle am Mikro steht und die sich wieder reformiert haben, und ein Label suchen. Reinhören kann man unter www.myspace.com/wickedwitchtheband – Anm.d.Verf.) lieferte das Solo zu «Congeration» ab. Und Angus Clark, einer der Gitarristen von Trans-Siberian Orchestra, der zeichnet sich für das Solo in «Monster» verantwortlich. Den Rest haben dann aber Rick und Kurdt übernommen.

MF: Du bist der dritte Sänger Metal Churchs, Rick ist euer neuer Gitarrist und auch der Drumposten hat vor «A Light In The Dark» gewechselt. Woher kommen all diese Wechsel bei Metal Church? Ist Kurdt ein schwieriger Boss?

RM: Hahahaha... das könnte man meinen, was? Nein, das stimmt so schon nicht ganz. Wir werden einfach alt. Metal Church gibt es jetzt mit Unterbrüchen seit mehr als 20 Jahren. Einerseits hat das der Gesundheit einiger nicht immer gut getan, da ist Kirk Arrington leider ein Beispiel dafür, andererseits kann man nach der imensen Zeit und Nähe, die man auf Tour miteinander teilt, auch schon Mal den Anschiss bekommen und aus Kleinigkeiten können richtige Konflikte werden. Aber Kurdt hat es immer durchgezogen, egal welche Schwierigkeiten im Weg standen.

MF: Hast du schon einmal richtig mit Kurdt gestritten?

RM: Wenn ich so darüber nachdenke... nein, richtig gestritten haben wir noch nie! Das ist eine lustige Frage, eine gute Frage eigentlich. Kurdt ist für mich der grosse Bruder, den ich nie hatte. Die Person die dir hilft und die du um Rat fragst, ohne dich genieren zu müssen. Dazu hat er mir die Chance gegeben, mein musikalisches Schaffen auf eine neue Ebene zu bringen. Natürlich können wir gereizt miteinander diskutieren und unsere Stimmen erheben, wenn wir über Songs sprechen oder so, aber danach klären wir die Sache und alles ist wieder im Reinen.

MF: Wie hast du eigentlich dein Geld vor Metal Church verdient? Nur von Rottweiler konntest du ja wohl kaum Leben.

RM: Daneben sang ich noch in anderen Bands, u.a. Tribute-Bands, die nicht schlecht verdienten. Meine Haupteinnahmequelle waren aber Gelegenheitsjobs. Meistens habe ich Malerarbeiten gemacht, egal ob draussen oder drinnen, ich strich einfach irgendwelche Wände, um dann am Abend rocken zu können.

MF: Du bist jetzt seit einigen Jahren bei Metal Church. Was bedeutet es dir, bei Metal Church den Front-Posten zu besetzten?

RM: Ich fühle mich einfach geehrt und bin stolz darauf, in einer solchen Band zu sein, die doch auch Legendenstatus besitzt und sich doch nicht, wie ich denke, darauf ausruht.

MF: Wie kamst du eigentlich zu Metal Church?

RM: Durch einen gemeinsamen Freund von Kurdt und mir. Als ich das erste Mal mit Kurdt in Kontakt tratt, beworb ich mich nicht für Metal Church, sondern eigentlich für seine Solo-Band Vanderhoof, da Metal Church damals ja klinisch tot waren. Als er mich engagiert hatte rief ich ihn immer wieder an und fragte: „Was ist mit Metal Church? Was ist mit Metal Church?“. Dann schickte ich ihm tonnenweise CDs, auf welchen ich zeige, wie gut ich die alten Songs singen und Screams bringen kann. Ich nervte ihn damit unaufhörlich bis er irgendwann erklärte, dass er sich das gut überlegt habe und dass er Metal Church nun reformieren wolle. So hab ich mich reingenervt.

MF: A propos solo: Auf deiner Myspace-Site gewährst du erste Hörproben in deine Solo-Sachen. Wann können wir mit deinem ersten Solo-Streich rechnen?

RM: Wir beginnen wohl im Januar mit den Aufnahmen, wenn Kurdt zurück von TSO-Tour ist. Ich hoffe, dass alles bis Ende März in trockenen Tüchern ist und ich dann sobald wie möglich ein Label gefunden habe, um die Scheibe zu veröffentlichen.

MF: Wie war das für dich, selber Songs schreiben usw.?

RM: Ich muss gestehen, dass unter dem Material, welches auf der Scheibe sein wird, Songs sind, welche schon seit fünf bis zehn Jahren in meinem Kopf oder in irgendwelchen schlechten Demo-Aufnahmen herumgeistern. Vieles aber ist auch neues Material, welches ich zusammen mit Rick oder anderen Kumpels zusammen geschrieben habe. Auch Kurdt hat und wird mir hier und da beim Feinschliff der Tracks helfen und es eben auch aufnehmen. So funktionierte das Songwritting eigentlich überraschend reibungslos und ich bin bereit, die Sachen aufzunehmen.

MF: Wie unterscheidet dich dein Songwriting von jenem, das bei Metal Church von Kurdt gemacht wird?

RM: Normalerweise nicht. Wie bei Metal Church steht zuerst der Sound, denn ich schreibe viel lieber zu Musik, als mir einen Text auszudenken, der dann musikalisch umgesetzt werden muss. Es kommt schon vor, dass ich eine Idee im Kopf habe, aber auch dann spar ich mir die Idee auf, um sie für einen Song zu verwenden, zu welchem sie passt. Es ist auch mühsam, wenn man in Sachen Strophen und Refrain die Musik dem Text anpassen muss. Das geht umgekehrt einfacher.

MF: Das macht Vorfreude. Anderes Thema: Touren. Welche Band würdest du gerne mal als Support-Act unterstützen?

RM: Da sind natürlich all die grossen Helden. Iron Maiden, Heaven And Hell, Dio, Priest. Einen Slot in den momentanen Monster-Packages zu erhalten, das wäre einfach riesig! Nicht nur, weil ich ein grosser Fan bin, sondern auch aus geschäftlichen Aspekten. Grosse Konzerte vor Leuten, die dich noch nicht kennen, das ist eigentlich das Beste, was dir passieren kann.

MF: Wann wird Metal Church endlich wieder nach Europa kommen?

RM: Das geht gar nicht mehr so lange! Ende Februar werden wir zusammen mit Overkill eine Tour durch Europa machen! (wäre zu schön gewesen! Siehe Einleitung – Anm.d.Verf.)

MF: Du machst auch Acoustic-Gigs mit Rick zusammen. Wie muss man sich das vorstellen?

RM: In der Zeit, die mir neben Metal Church und meinem Solo-Ding noch bleibt, mache ich gerne Benefiz-Sachen um anderen zu helfen. Rick und ich nehmen dafür an verschiedenen Spendenanlässen teil und performen dort eine Handvoll Songs akustisch. Zum Beispiel haben wir kürzlich für «Kids Breakfast Club» gespielt. Das ist eine Organisation, die Geld sammelt, um unterprivilegierten Kindern ein ausgewogenes und gesundes Frühstück zu ermöglichen und spendet Geld an Familien und Studenten. Ich mag einfach Kinder und mir ist die Jugend ziemlich wichtig.

MF: Hast du selbst Kinder?

RM: Ja, ich habe zwei. Einen 18-jährigen Sohn und eine 11-jährige Tochter.

MF: Mögen deine Kinder Metal Church? Hören sie Heavy Metal?

RM: Mein Sohn legt hin und wieder eine Dio-Scheibe ein, aber eigentlech steht er voll auf Rap. Er unterstützt also streng genommen den Feind. Meine Tochter hingegen mag Rockmusik ein wenig mehr, aber sie hört auch Country und ein wenig R'n'B, also nicht so festgelegt. Dafür liebt sie es, dass ich die ganze Zeit herumsinge, was meinen Sohn eher nervt.

MF: Ist es nicht schwierig, die Familie und das Leben als Musiker unter einen Hut zu bringen?

RM: Es ist alles eine Sache der Organisation. Natürlich ist es nicht der Normalfall, dass der Vater für Aufnahmen und Touren manchmal wochen- oder monatelang weg ist. Ohne die Unterstützung vom Rest der Familie und Freunden wäre das auch fast nicht machbar. Es gibt schon Momente auf Tour, wo dir deine Kinder verdammt fehlen, aber mit den heutigen Kommunikationsmitteln ist das einfacher geworden. Und wenn du dann am Abend auf der Bühne stehst, dann weisst du, dass sich diese Entbehrung lohnt.

MF: Ausser Touren: Welche Pläne haben Metal Church für die nähere Zukunft?

RM: Mit viel mehr beschäftigen wir uns als Band eigentlich nicht im Moment. Es geht wirklich darum, für die Tour alles vorzubereiten und wie ich dir erzählt habe, haben wir alle auch mit unseren eigenen Dingen genug zu tun. Ich hab schon verdammt Bock, endlich wieder auf Tour zu gehen und regelmässig, also eigentlich praktisch täglich, Gigs zu spielen. Was mich anbelangt, so werde ich natürlich in nächster Zeit hauptsächlich meine Energie auf Metal Church verwenden, doch es ist mir auch sehr wichtig, dass ich meine Solo-Scheibe veröffentlichen kann und dort weiterkomme und auch solo touren kann.

MF: Letzte Frage jedesmal: Wo wirst du und/oder Metal Church in den nächsten 10 Jahren stehen?

RM: Naja, natürlich wie fast jede Band möchten wir gerne an der Spitze der Charts stehen, ohne dabei unseren Sound aufgeben zu müssen. Aber solange wir Platten machen und Konzerte geben können und dafür positive Rückmeldungen bekommen, solange bin ich zufrienden.

MF: 2005 waren im Z7 60 Leute an eurem Gig, 2006 warens schon 150. Das nächste Mal werden es also 400 sein.

RM: Hoffen wirs!

MF: Danke für das ausführliche Interview Ronnie!

RM: Metal Church dankt euch, Kumpel!