Interview: Kingdom Come
By Crazy Beat
Kingdom Come ist sicher eine der deutschen Bands, die in den letzten zwanzig Jahren alle Höhen und Tiefen des Rock Business erlebt haben. Aber nach wie vor hält Lenny Wolf die Maschine am Leben und beehrt uns immer noch mit klasse Alben. Höchste Zeit, sich den sympathischen Norddeutschen mal zur Brust zu nehmen. Im Backstage-Raum des überaus angenehmen C4-Clubs in Islikon, kam man sich bei einem Fläschchen Mineral schnell näher. Und Lenny entpuppte sich dabei als sehr interessanter und auch lustiger Zeitgenosse. Schon vor Beginn des eigentlichen Interviews wurde gescherzt und gelacht.

LW: Hast du dein Aufnahme-Gerät eingeschaltet? Ohh..., läuft schon, dann kann ich dir ja gar nicht mehr sagen, was ich wirklich von dir halte, ha ha...

MF: Ha ha. Ja, fangen wir an...

LW: Ok, fangen wir an!

MF: Gehen wir gleich weit in die Vergangenheit zurück. Kannst dich noch an dein erstes Instrument erinnern, das du gespielt hast?

LW: Oh ja, sehr gut "mm tata mm tata mm tata", das war ein Akkordeon, ich war damals 13 Jahre alt. Das habe ich von meiner Mutter geschenkt bekommen, sie hat mich dann auch zur Musikschule geschickt. Ich bin da glaub' ich einmal hingegangen und die anderen drei, vier Wochen hab' ich geschwänzt. Ich kann dir bis heute keine einzige Note sagen. Ich muss auch meiner Band immer die Akkorde zeigen, die sagen mir dann, das ist so und so ein Ton, aber wen interessierts, ha ha?!!

MF: Wer hat dir die anderen Instrumente beigebracht, Gitarre, Bass, Drums?

LW: Also Drums spiele ich überhaupt nicht, ich bin im Kopf ein sehr guter Drummer, aber physisch kannst du mich in die Tonne treten. Ich vermittle mich, da ich mit 'nem Drummer zusammen arbeite, ich bau gerne mal so ein paar Loops am Computer. Aber in erster Linie spiele ich ja Bass und Gitarre und nebenbei singe ich auch noch ein wenig Soli, vergiss es..., das geht auch nicht so richtig.

MF: Wann hast du deine aussergewöhnliche Stimme entdeckt?

LW: Ich hab' angefangen..., da war ich..., also direkt nach dem Akkordeon. Da hab' ich auch die Gitarre entdeckt, da war ich 14 und ich hab' die Gitarrensaiten erstmal alle so runtergestimmt, dass wenn du alle Saiten anschlägst, es einen Akkord ergibt, so brauchte ich immer nur den ganzen Finger drüber zu legen.

MF: Nicht schlecht ha ha...

LW: Und da hab' ich mir so ein Beatles Book gekauft und da waren die ganzen Akkorde der Beatles Songs drin und so hab' ich dann alle Akkorde gelernt. Ich hab' mir mehr oder weniger alles selbst beigebracht, ich hab' wirklich nie 'ne Schule gesehen. Bei mir kommt alles aus dem Bauch, dem Herzen und dem Kopf, es kam einfach so.

MF: Stammst du aus einer musikalischen Familie?

LW: Hmm..., mein Vater verkauft pharmazeutische Produkte, hat früher Klarinette gespielt und meine Mutter hat eigentlich immer gerne getanzt, aber das war's dann auch schon.

MF: Und wie haben deine Eltern reagiert, als du beschlossen hast, Berufsmusiker zu werden?

LW: Also zu meinem Vater hab' ich mehr oder weniger gar keinen Kontakt, ich bin eins von diesen ungewollten Kindern und meine Mutter hat reagiert, wie jede Mutter aus dieser Generation reagiert hätte: "Um Gottes willen, lern doch erst mal was Anständiges". Mittlerweile freut sie sich sehr, aber es hat sehr lange gedauert.

MF: Hast du noch Kontakt zu deinen Kumpels von "Stone Fury"?

LW: Ja, ich war gerade in L.A..., gerade? Ist auch schon wieder ein Jahr her, da hab' ich Bruce Gowdy gesehen, der macht jetzt Filmmusik, wir haben immer noch so losen Kontakt, so herzlich aber selten.

MF: Auf deinen ersten Alben hört man deutlich die Einflüsse von Led Zeppelin, waren Zep deine grosse Inspiration?

LW: Ich habe Zeppelin sehr sehr spät entdeckt, da gab es sie schon gar nicht mehr. Ich glaub', das war so 1981-82, ich war da mal ein Jahr lang Türsteher im Rock-Club "Stairway" in Hamburg. Und der Inhaber des Clubs hat damals sehr viel Zeppelin gespielt und ich bin wirklich ein Spätzünder und hab' sie wirklich spät entdeckt, aber sie haben mich deshalb auch um so stärker beeinflusst, ich bin mega abgefahren auf die Jungs, das hat sich natürlich bewusst und unbewusst auf meinen ersten...

Genau in diesem Moment fuhr bei offenem Fenster ein ziemlich lauter Zug vorbei und Lenny meinte
"kurze Pause, Schweizer Zug..." (grosses Gelächter)


LW: ...Alben mitverarbeitet, das hört man ja auch schon bei den ersten Stone Fury Alben.

MF: Hat dich sonst noch wer beeinflusst?

LW: Ja, die Beatles und auch AC/DC, ich bin da so ein Querflieger, ich mag sehr viele verschiedene Rock-Bereiche. Ich höre sehr gerne Depeche Mode, AC/DC, Beatles und auch gerne Rammstein oder U2, ich höre zum Frühstück auch sehr gerne Barry White. Ich liege da so ein bisschen Querbeet. Ich mag keine sonnige, poppige Musik, ich hasse Reggae wie die Pest. Weisst du Kingdom Come kommen so mehr aus der emotionalen, düsteren Ecke.

MF: Kannst du dich noch erinnern, wie du Bob Rock kennengelernt hast?

LW: Ja, über Derek Schulman (Derek arbeitete bei Polygram Records New York) er hatte gerade Bon Jovi unter Vertrag genommen und hörte meine 4-Spur Demos an und hat das Potenzial rausgehört, er sagte damals: "Lenny lass uns was zusammen machen, aber du musst dir 'ne richtige Band suchen, ich hab' da 'nen sehr guten Typen, der heisst Bob Rock und hat bei Bon Jovi mal Kabel gesteckt". Bob Rock und ich..., das war eine wirklich tolle Konstellation, wir haben uns mega gut verstanden. Bob Rock ist ein sehr talentierter Mensch, hat ja übrigens Metallica salonfähig gemacht.

MF: Wie lief das damals eigentlich mit "Get it on" ab, bei den US-Radiostationen?

LW: Ich war mit Bob Rock im Electric Lady Land Studio, das gehörte übrigens damals Jimi Hendrix. Wir hatten gerade "Get it on" gemischt, da kam gerade John Kalodner vorbei. John ist einer von diesen alten, amerikanischen Gurus, die immer so ein Gespür für das hatten, was gerade so funktionieren könnte. Der ist auf den Song total abgeflogen und fragte Bob, ob er den Song auf Kassette mitnehmen dürfte. Bob gab ihm den Song mit. John gab den Song danach irgendeinem Freund von einem Radiosender in Detroit, der hat den Song gespielt und dem ist wortwörtlich das Telefon von der Wand gefallen.

LW: Achtung Schweizer Zug..., war ein kleiner Schweizer Zug (wieder Gelächter)

LW: Ja und da haben dann mehrere Sender von dem Phänomen gehört und haben den Song auch gespielt. Das ist genau das, worunter wir leiden, dass die breite Masse von uns gar nix weiss, weil das Radio unsere Songs nicht spielt. Damals haben die Radios uns gespielt und wir hatten 700'000 Vorbestellungen, bevor wir überhaupt wussten was, los war. Als Single war übrigens ein ganz anderer Song geplant, nämlich "Shout it out", kommerziell zum Mitsingen. Ich hasse das Wort kommerziell sowieso. Chris, der Organisator, fragte in die Runde, ob jemand sein speziell geholtes, alkoholisches Getränk wolle..., darauf Lenny spontan: "Nein danke, muss noch Fahrrad fahren!" (wieder Gelächter)

MF: Wie war das so als Newcomer vor gut 80'000 Leuten zu spielen, bei den Monsters of Rock, zusammen mit Van Halen, Metallica und den Scorpions?

LW: Also, ich danke Gott heute noch dafür, dass ich das erleben durfte, es ist ja kein Geheimnis, dass Kingdom Come zu kämpfen haben. Wir haben ein ganz grosses Problem: Wir sind keine Band der 80er und unsere Wurzeln sind in den 70ern, also vor allem die ersten Scheiben, aber mittlerweile sind wir auch im Jahre 2005 angekommen. Und ich merke, wie sich unsere Fans so halbieren. Die einen möchten gerne "What love can be" und "Do you like it", die alten Sachen, dreizehn mal hintereinander hören. Ich möchte meine Fans und Hörer auch auf andere Sphären mitnehmen.

MF: Ja, das hört man auch.

LW: Danke schön, schön gesagt, ich meine "Perpetual" ist sehr theatralisch ausgefallen, die nächste wird wesentlich mehr rocken und ich weiss, dass es für die traditionellen Menschen schwierig ist, umzudenken. Aber ich schreibe, ich sage es immer wieder, für mich. Nicht für irgendwelche Trends oder Kritiker. Und das ist ein ähnliches Phänomen mit Gotthard, wir waren ja mit ihnen auf Tour, alles super bei denen, nur Mandy war nicht glücklich mit der Entwicklung der Band, ich meine Leo und auch Steve machen ihre Sache super, aber die Geschmäcker haben sich halt anders entwickelt und ähhh..., du musst entschuldigen, deine Frage war ja ganz anders. 80'000 Leute hast du gefragt?

MF: Ja genau...

LW: Ja, das war meeega, die Amis sowieso, die sind total ausgerastet. Ob Kingdom Come noch mal so "The light of the end of the tunnel" sehen wird, weiss ich nicht. Ich will hier ja gar nichts zusülzen, aber der Aufstieg ist immer schwerer als der Abstieg.

MF: Wie kam es zum Split der Ur-Besetzung?

LW: Das waren ganz viele Faktoren: Wenn eine Band aus dem Nichts so einen Erfolg hat, dann ist das gar nicht gesund. Guck mal Bon Jovi oder AC/DC, haben jahrelang gekämpft und waren 'ne richtige Band. Wir waren keine Band. Das war little Lenny from little Germany, auf einmal in L.A. - fallera..., oh hallo James (Kottak), hallo Johnny (B. Frank), wir haben uns zwar supergut verstanden und hatten zwei Dinge gemeinsam: Frauen und Autos, das passte schon mal ganz gut. ICH WAR JUUUNG UND STAND AUF BREITE REIFEN!! Wir hatten einfach keine Zeit, uns zu festigen und aufzubauen. Zuerst wurden wir gefeiert, endlich wieder mal ne Band mit guten Einflüssen zu sein. Aber dann hat ein Schreiberling angeblich gehört, dass Danny (Stag) gesagt haben soll: "Wer ist Jimmy Page?") - Das war natürlich ironisch gemeint und die Presse hat uns damit auch wirklich geschadet.

MF: Weisst du noch, wie viele der ersten Alben ihr damals in den USA verkauft habt?

LW: Die Erste ging gerade so 'ne Million und die Zweite ungefähr 900'000 Mal weg, war zwar nicht der Megahammer, aber doch ganz gut.

MF: Warum spielst du bei einigen Alben fast alle Instrumente selbst und bei andern nicht?

LW: Ich will hier nicht auf der Tränendrüse rumreiten, aber Fakt ist, seit man CDs brennen kann, haben wir extreme Einbussen. Und auch eine Tournee, die kostet ein Vermögen. Und der Vorteil an der neuen Technik ist, das mich ein Studio, das mich 2000 Dollar am Tag gekostet hat, das hab' ich jetzt zu Hause auf 10 m2, aber noch besser. Spuren ohne Ende, die geilsten Effekte und drei Bildschirme, da spar' ich ein Riesen Geld und kann sehr viel zu Hause produzieren. Dazu kommt noch, dass du die sphärischen Songs, wie zum Beispiel "Mother", niemals im Proberaum komponieren kannst. Schau mal Pink Floyd an, die haben sich monatelang im Studio vergraben und experimentiert. Das finde ich mega interessant. Ich liebe dieses Sphärische. Songs "wie Twilight cruiser". Diese Songs schreibst du nicht in der Garage. In der Garage schreibst du Songs wie "Do you like it?" Kingdom Come bewegen sich so ein bisschen auf zwei Planeten und vom Kommerziellen aus betrachtet, ist das auch schwieriger zu vermarkten, die Musik ist genau so schwierig wie ich, dazu bekenne ich mich. Die nächste Scheibe heisst einfach nur noch "schwierig".

MF: Die Entwicklung von deinem ersten Album bis "Perpetual" ist ziemlich gross und gerade bei Perpetual braucht man mindestens fünf Durchläufe, bis das Teil zündet.

LW: Und...,hat denn was gezündet?

MF: Na klar, und wie!

LW: Ich gebe dir 100 Fr., alles klar ha ha... - Aber eben, das sind die Alben, die dann lange bleiben. Ich will mich jetzt nicht feiern, aber die Songs kannst du auch noch in sechs Jahren hören.

LW: Sag mal..., schreibt ihr für ein bestimmtes Magazin ..., "Metal World"?

MF: Nein, für die Metal Factory, das grösste Internet Metal Magazin der Schweiz.

LW: Ahhh..., Metal Factory, alles klar.

MF: Letztes Jahr in Balingen hast du trotz deiner Erkältung die ganze Show durchgezogen.

LW: Ich war nicht erkältet, ich hab' eine Allergie. Es gibt Pollen, da ist die Stimme weg. Im Proberaum hab' ich gesungen, einfach herrlich, aber dann draussen, auf einmal, ging nichts mehr. Aber das mache ich nicht mehr, du musst die Bänder unbedingt schonen. Ich hasse es abzusagen, aber wenn die Bänder gefährdet sind, dann musst du es tun. Ein Bass zum Beispiel klingt immer, aber diese Scheiss-Bänder, die benötigen Schlaf, die wollen keinen Stress und Ärger haben, einfach fürchterlich.

MF: Mit Yenz und Eric hast du meiner Meinung nach das stärkste Gitarren-Duo bei Kingdom Come, wie siehst du das?

LW: Wirklich? Da werden sich die beiden aber freuen, wenn sie das hören, ha ha.

MF: Ja, ich finde die beiden harmonieren gut und bringen live das volle Brett.

LW: Da sind zwei Welten, die aufeinander treffen, jetzt brauchen wir nur noch einen guten Sänger und dann ist alles gut (wieder mal Gelächter).

MF: Wie siehst du das heute mit deinem deutschen Album?

LW: Ich würde mal sagen, dass das war ein charmanter Irrtum war.

MF: Aber es hat doch ein paar tolle Songs drauf, oder?!!

LW: Es sind nicht Kingdom Come, aber es war mal so ein Bedürfnis da, nachdem mir Freunde das so zugeblubbert haben und ich dachte warum nicht?!! Aber es ist unglaublich, wie persönlich manche Menschen Sachen nehmen. Es gab Fans, die waren beleidigt: Wie kannst du auf einmal auf Deutsch singen, das ist doch kriminell.

MF: Aber wieso, Doro macht das doch auch!

LW: Ja natürlich, aber sie streut nur mal was ein, ich hab 'ne ganze Scheibe gemacht. Und das wurde mir zum Teil wirklich übel genommen.

MF: Aber warum hast du dann einige dieser Songs auf dem folgenden Album "Too" wiederverwendet?

LW: Weil ich die Songs so toll fand, zum Beispiel "Mighty old man" (Lass mich dich sehen)

MF: Wenn du die Szene vergleichst heute mit den 80ern, wo siehst du die grössten Unterschiede?

LW: Die ganze Szene ist wesentlich oberflächlicher geworden, der Spass-Faktor hat extrem nachgelassen, Existenzängste, Qualität bedeutet nichts mehr, sondern nur noch, wen kennst du, und dementsprechend ist es sehr schwer geworden. Ich sag' mal, ich werde als Musiker sterben, ob arm oder reich, keine Ahnung. Ich zieh' meinen Stiefel durch, schreibe für meine Fans. Das ist eine ganz persönliche Note.

MF: Mit "Independent" hast du ein grandioses Power-Album geschaffen. Das Teil hat so einen gewaltigen Groove, wie man es von dir vorher nie gehört hat. Auch hast du, wie man hören kann, Gefallen an elektronischen Spielereien gefunden, wie kam das?

LW: Du gefällst mir..., warum verstehen mich so wenige, du verstehst mich doch auch! Ich liebe dieses maschinelle, dunkle, industrielle und dann auf einmal wieder ein menschliches Herz, das die Maschine antreibt. Praktisch wie ein Chevy V8 mit Pulsschlag.

MF: Auch bei "Perpetual", was heisst das eigentlich?

LW: So was wie 'immer wiederkehrend', 'ne Endlosschleife, so alles, was da war, kommt irgendwann wieder so in der Art.

MF: Also eben auf diesem Album. (Lenny fängt an Turnübungen zu machen)

LW: Ahh..., ich muss so ein bisschen was tun..., Bewegung..., (wieder Gelächter)

MF: Eben auf diesem Album hast du das konsequent fortgesetzt. Genial find' ich den Anfang von "Crown of Moscow", so richtig unheimlich, da spürt man direkt die Kälte:

LW: Da haben uns Leute geschrieben auf unserer WebSite. "He, bei eurer CD stimmt was nicht, da ist am Anfang was verzerrt" (riesen Gelächter)

MF: Auf all deinen Alben hast du fantastische, gefühlvolle Balladen drauf, fliessen dir Balladen leichter aus der Feder?

LW: Ich leide doch so gerne ha ha, weil ich bin von Natur aus ein Weltmeister im Leiden. Weisst du, Kingdom Come ist eine sehr melancholische Band, deswegen wirst du uns nicht erleben als Party-Band oder Fahrstuhl-Musik. Ich mach' einfach mein Ding.

MF: Würdest du alles nochmals gleich machen, wenn du noch mal von vorne anfangen könntest?

LW: Sagen wir es mal so: Ich bereue nichts und ich glaube, ich würde nochmals das Gleiche tun! Lenny kickt seinen Basser George an, der einfach dreinredet "Hey George das Band läuft, aber du als 19-jähriger Profi weisst das ja!" (wieder Gelächter)

MF: Gibt es Musiker, mit denen du gerne mal ein Album zusammen machen würdest?

LW: Das werde ich häufiger gefragt, es gibt sehr viele gute Musiker. Ich steh auf Persönlichkeit, ich mag nicht diesen vorhersehbaren Ramsch. Und ob du jetzt Blackmore nennst oder Angus Young oder Jimmy Page das sind alles Persönlichkeiten und glaub mir, wenn du die zusammentust das würde nicht funktionieren. Die haben alle ihre Visionen und die brauchen eine Band die das untermauert.

MF: Was steht bei Kingdom Come als Nächstes an?

LW: Auf dem Rückweg fahren wir noch in Solingen vorbei und sagen noch schnell hallöchen, dann konzentriere ich mich hauptsächlich auf die neue Scheibe, die schon fast fertig ist. Die wird übrigens wieder richtig rocken, weil mit "Perpetual" hab' ich mich theatralisch richtig aussgekotzt. Dann neues Management, neue Plattenfirma. Wir wollen auf jeden Fall nochmals durchstarten und alles wird gut.

MF: Werden auch Yenz und Eric auf dem neuen Album zu hören sein?

LW: Ja streckenweise, einen Teil hab' ich im Studio schon eingespielt, aber hie und da wird die Band schon Anteil haben.

MF: Wie sieht's aus mit einer DVD, mit zum Teil auch älteren Sachen?

LW: Da haben wir oft drüber gesprochen. Was mich heut' noch ärgert..., damals als wir auf Tour waren mit Metallica oder Van Halen, wurden fast keine Fotos gemacht. Wir haben fast nichts aus dieser Zeit. Wir werden jetzt aber anfangen, rumzukramen und hoffen doch, noch irgendwas zu finden.

MF: Ok, das war's, ich bedanke mich vielmals für das wirklich coole Interview.

LW: Danke, ich hab' das sehr genossen!

Dann gab's noch 'ne kurze, sehr lockere Fotosession mit Lenny, der wie am Anfang schon erwähnt, ein sehr sympathischer Mensch ist, der zum Schluss noch zu meiner Fotografin sagte: "Ich muss mich noch bei dir entschuldigen, ich hab' dir auf den Po geguckt". Und mit diesen Worten stapfte er dann schon richtig Bühne zum Soundcheck. Bedanken möchte ich mich noch bei Chris, dem Organisator des C4, für die tolle Zusammenarbeit mit der Metal Factory.


Crazy-Beat (links) mit Lenny Wolf >>>>>>>>